Skaska, ein Märchen

Alltag Die Russlanddeutsche Katja glaubte an die deutschen Tugenden. Bis sie nach Deutschland kam
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Katja nennt Deutschland Skaska, ein Märchen. In ihrer Heimat an der Wolga hat sie gelernt, dass die Deutschen Ordnung, Pünktlichkeit und Disziplin lieben. Ihre Großmutter erzählt es so, und auch ihr Großvater, dem nur sie die Haare schneiden darf. Zehn Jahre hat er unter Stalin im "Verbesserungslager" verbracht, weil er Deutscher ist. Nach der Entlassung aus den Goldgruben von Magadan hat er sich einen neuen, sauberen Pass gekauft, in dem die Strafe nicht verzeichnet ist, um gute, ehrliche Arbeit zu bekommen. Er hat den Fälscher mit dem Gold bezahlt, das er aus Magadan herausgeschmuggelt hatte. Weder seine Nationalität deutsch noch seinen deutschen Namen hat er je ändern lassen, aller Nachteile zum Trotz.

In der Schule lernt Katja das ABC des Kommunis