Sprösslinge in Kampfmontur

Selbsthilfe Wo die Institutionen versagen, müssen sich Eltern rechtsextremer Jugendlicher in der Konfrontation mit ihren Kindern gegenseitig unterstützen
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Viele kommen nicht, weil sie sich schämen und Angst haben, gesehen zu werden, andere, weil sie denken, das ist eine Phase, das geht vorbei. Wieder andere wissen gar nicht, was ihre Kinder außer Haus so treiben. Eine Elternselbsthilfegruppe in einer bayerischen Kleinstadt. Seit einem Jahr treffen sie sich regelmäßig. Eltern von Kindern im Alter zwischen 14 und 18 Jahren, die als rechte Truppe durch die Stadt ziehen, Ausländer und Punker verhauen und zu Kameradschaftstreffen und NPD-Demos fahren. "Es nützt nichts, das zu vertuschen oder zu verschweigen. Ich habe immer gesagt, meine Tochter, die ist da drin, und ich kämpfe dagegen." Brigitte Lentas spricht schnell und mit deutlichen Worten. Sie ist das öffentliche Reden inzwischen gewohnt.

Es fing alles