Staatsfeind Nr 1

Stimmungswende Mit Barack Obama schien in den USA der Mut über die Furcht gesiegt zu haben. Dieser Eindruck verblasst, je mehr die Rechtskonservativen Front gegen die Reformen machen
Exklusiv für Abonnent:innen

Als der jüdische Kongressabgeordnete Barney Frank aus Massachusetts kürzlich an einem öffentlichen Meeting zur Gesundheitsreform von einer Frau im Saal lauthals als Nazi beschimpft wurde, gab er den Dialog auf: „Madame, statt mit Ihnen könnte ich ebenso gut mit einem Esstisch diskutieren.“ Frank versuchte eine Grenze zu ziehen zwischen Debatte und Demagogie, zwischen gesunder Skepsis und krankhafter Panik. Einer Panik, die zur Zeit von republikanischer Seite nachweislich geschürt und gesteuert wird.

Gewiss, die sensationellsten Auswüchse der Paranoia, die geladenen Gewehre von fanatischen Reformgegnern, ihre Vergleiche von Obama mit Hitler oder Pol Pot, gelegentliche Zwischenrufe wie „Tod für Obama, Michelle und ihre doofen Kinder“