Sturheit und Liebe

Revolution Fred Vargas schickt Kommissar Adamsberg nach Island – und in eine ominöse Robespierre-Gesellschaft. „Das barmherzige Fallbeil“ ist prallvoll mit abgründiger Poesie
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 46/2015

Es gibt unglaubliche Helden in Fred Vargas’ neuem Roman: eine Wirtin, die hervorragende Strohkartoffeln backt und der Polizei auch unter Folter nicht ihr Rezept verraten würde; eine alte Frau, die sich mit letzter Kraft auf ihrem Rollator zum Briefkasten schleppt, um endlich das Geheimnis zu offenbaren, das ein Leben lang auf ihr lastete. Oder Marc, der mit Zähnen und Klauen jene Frau verteidigt, die ihn als Waisenkind aufnahm und großzog: Marc ist die wunderbarste Gestalt in diesem Roman, stark und mutig, liebevoll und treu. Marc ist ein Wildschwein, ein mächtiger Keiler mit borstigen Fell, doch von großer Feinfühligkeit: „Seine Schnauze ist seidenweich wie der Schnabel eines Entenküken.“

Ihm ist Logik unangenehm

Natürlich gibt es au