Trainieren am Abgrund

Sportplatz Kolumne
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In der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin läuft derzeit eine kleine Ausstellung mit Fotografien von Thomas Grabka. Sie zeigen Menschen im Irak - weinende Mütter mit den Knochen ihrer Söhne, einen lesenden US-Soldaten im zerbombten Palast Saddams, wutverzerrte Männergesichter. Aber auch Mitglieder eines klassischen Orchesters. Und Sportler. Auf einem sieht man Elaa Hussain, den Olympiateilnehmer von 2004, über gebrechliche, selbstgezimmerte Hürden laufen. Im Hintergrund stehen schrottreife Fahrzeuge. Über der ganzen Trostlosigkeit scheint Elaa nicht mühelos, sondern Kraft seiner Willensanstrengung zu fliegen. In Athen schied er schon nach der ersten Runde aus. Doch das ist nebensächlich. Für die Sportler aus dem Irak bedeutet Dabeisein alles