Verschwendung?

A-Z Stieg Larsson Stieg Larssons Roman, im Deutschen als "Verblendung" bekannt, wurde nun zum zweiten Mal binnen weniger Jahre verfilmt. Reizvoll? Zuviel des Guten? Das Lexikon der Woche
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Ästhetik

Es ist nicht lange her, dass die virtuelle Welt als parallel betrachtet wurde, als die ganz andere, und das Kino hatte Anteil daran. Hier war die Kohlenstoffwelt. Dort ­– hinter deren Wänden, wie in Brazil (1985) – lag der Cyberspace. Der Cyberspace war offenes Gelände, nicht vordefiniert durch den Zuschauer. Er war fremd und neu, es konnte dort auch das Undenkbare geschehen. Dumm nur: Man konnte ihn nicht filmen. Man musste, wie er aussah, erst erfinden. In Tron (1982) oder Tron: Legacy (2010) sah er dann aus wie ein neonblinkender Rummelplatz.

Erst in der ersten Verfilmung der Millennium-Trilogie um Lisbeth Salander, deren erster Teil nun erneut ins Kino kommt (➝Remake), wurde das Virtuelle fotografierbar: indem es selbst Teil der Kohlenstoff