Völlig verstört

Westbank Wenn palästinensische Kinder und Jugendliche in den Justizapparat des israelischen Militärs geraten. Ein Bericht aus dem Bezirk Nablus
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2015

Zusammen mit einer alten Bäuerin aus dem Ort Azzun hütet Waleed Schafe. Sie weiden auf einem Feld etwa zwei Kilometer von der israelischen Siedlung Ma’ale Schomron entfernt, als zwei Angestellte einer Sicherheitsfirma, von der das Camp bewacht wird, den Jungen mitnehmen. Sie behaupten, man habe gesehen, wie er Steine auf Autos von Siedlern geworfen habe. Die Proteste der alten Frau, die beteuert, der Junge habe nichts getan, helfen nichts.

Ein Protokoll der israelischen Menschenrechtsorganisation B’Tselem zu dem Vorfall im Distrikt Nablus vor gut einem Jahr gibt Auskunft, was dann passiert: Der 13-Jährige wird nahe der Siedlung eingesperrt und kurz darauf von israelischen Militärs befragt. Während des Verhörs muss der Junge im Raum auf und ab gehen.