Vorsprung durch Technik

Bühne Die New Yorker Wooster Group gastiert im Berliner HAU mit "Poor Theatre", einer Hommage an Jerzy Grotowski und William Forsythe
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Es ist jenes seltene, wohlige Zusammenzucken, das man verspürt, wenn man zum ersten Mal die Stimmen von Kate Valk und Ari Fliakos hört, die simultan die Videostimmen einer Akropolis-Aufführung von Jerzy Grotowski replizieren. Mühelos begeben sie sich in die exaltierten Höhen des Polnischen und erklingen, als kämen sie mit fünfunddreißigjähriger Verzögerung aus einer fremden Zeit. Der von der Wooster Group inszenierte Hörsturz in die Tiefen der Stimmarchive, der derzeit im Berliner Hebbel am Ufer unter dem Titel Poor Theatre. A Series of Simulacra zu sehen ist, macht dabei jenen strategischen Coup der verfremdeten Kopie, den man bisher aus der bildenden Kunst kannte. Original, Geschichte und Präsenz scheinen für einen Augenbli