Was die Diskussion bisher ignoriert hat

Emanzipationsprozesse und Vertrauensfragen Ein Kopftuch-Verbot würde den betroffenen Mädchen und Frauen ein Stück Verhandlungsmacht nehmen
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Wir schließen mit dieser Seite die "Kopftuchdebatte" im Freitag ab. Begonnen hatte sie am 16. Januar (4/2004) mit einem Artikel des Politikwissenschaftlers Mohssen Massarrat. Er sah in der Absicht, "das Kopftuch verbieten zu wollen", kein Zeichen "für den Reifegrad der Demokratie" und einen Rückschlag für die Integration muslimischer Familien in Deutschland.

Im Freitag vom 13. Februar (8/2004) antwortete ihm der Göttinger Sozialwissenschaftler Niels-Arne Münch: Schleier und Kopftuch seien "Instrumente eines patriarchalen Herrschaftsanspruchs", der Begriff "Integration" werde zur "Leerformel", unterbleibe die Frage nach "einer integrierenden Praxis". Münch plädierte für ein Kopftuchverbot an Schulen, um das Entstehen einer muslimisch geprägt