Was ist bloß mit China los?

Remake Über den Künstler Ai Weiwei wird viel geschrieben. Der Pressespiegel sagt noch mehr über das Bild, das die Deutschen von China haben. Eine Collage von Vera Tollmann
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„Dieser Bericht ist eine Montage. Er versucht ein Bild über die jüngsten Vorgänge in China vorzuführen, das sich aus der Berichterstattung folgender Zeitungen zusammensetzt.“ Mit diesen nüchternen Sätzen leitete der Sozialwissenschaftler Günter Amendt seine Flugschrift China. Der deutschen Presse Märchenland ein, die 1968 im Voltaire-Verlag erschien. Amendt, der auch für den Freitag schrieb und im Frühjahr dieses Jahres bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, war seinerzeit Maoist; sein radikal verdichteter Pressespiegel sollte zeigen, dass China in Deutschland als potentieller „Feind der bestehenden gesellschaft­lichen Verhältnisse“ dargestellt werde.

Heute wird China nicht mehr über Maos Kulturrevolut