Weinkönigin war er nie

Porträt Cem Özdemir hat bewegte Jahre bei den Grünen hinter sich und es doch immer geschafft, sich durchzubeißen. Jetzt wird er der erste Bundeslandwirtschaftsminister mit türkischen Eltern – und danach vielleicht Ministerpräsident?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2021
Cem Özdemir folgt Julia Klöckner nach, in ein Ressort, in dem es für die Grünen viel zu holen gibt
Cem Özdemir folgt Julia Klöckner nach, in ein Ressort, in dem es für die Grünen viel zu holen gibt

Foto: John MacDougall/AFP/Getty Images

Immer wieder hat Cem Özdemir sich in seinem politischen Leben durchbeißen oder neu erfinden müssen. Deshalb könnte es passieren, dass er zügig auf einem Feld reüssiert, das ihm ferner kaum sein könnte. Jedenfalls wird der neue Bundeslandwirtschaftsminister mit dem Stuttgarter Großstadt-Wahlkreis eine steile Lernkurve hinlegen müssen. Aber er ist gestählt, als Gastarbeiterkind, nach selbst verschuldeten Talfahrten und so mancher Demütigung durch seine grüne Partei.

Ein richtiger Tiefpunkt im Verhältnis zwischen dem „anatolischen Schwaben“, wie er sich als Jungspund gern titulierte, und den eigenen Leuten ist ein Landesparteitag im Herbst 2008 in Schwäbisch Gmünd. Eigentlich wollte der damals 42-Jährig