Je häufiger "Schocks" auftreten, umso nutzloser erscheint es, über langfristige Entwicklungen nachzudenken. Dann kann man freilich ihre Ursachen - das "Verbindende" der "Schocks" - nicht begreifen, und damit auch nicht ihre Gestaltbarkeit.
Denken wir an Europa vor 50 Jahren: Es herrschte Vollbeschäftigung, die Staatsverschuldung war 20 Jahre lang gesunken, während der Sozialstaat ausgebaut wurde. Ein vereintes Europa war reale Utopie.
Heute sind 18 Millionen Menschen arbeitslos, 100 Millionen müssen sich mit "atypischen" Jobs zufrieden geben, die Staatsverschuldung ist hoch, "wir" können uns den Sozialstaat nicht mehr "leisten". Nationalismus beschleunigt die europäische Des-Integration.
Wie war das möglich? Noch dazu, wo gleichzeitig das BIP auf das 2,5-fache gestiegen ist! Ohne konkrete Antworten braucht man sich die Frage, wie es langfristig weitergeht in Europa, erst gar nicht zu stellen. Rekonstruieren wir also zunächst den langen Weg in die Krise.
Unter dem wachsenden Einfluss neoliberaler Ökonomen wie Milton Friedman ließen die USA 1971 das System fester Wechselkurse kollabieren, der Dollar verlor in zwei Schüben jeweils 25% an Wert. Darauf reagierte die OPEC mit zwei "Ölpreisschocks" (1973 und 1979), welche zwei Rezessionen nach sich zogen.
Den gleichzeitigen Anstieg von Arbeitslosigkeit und Inflation "verwerteten" die Neoliberalen als Widerlegung des Keynesianismus. Seine Vertreter (nicht hingegen Keynes selbst) hatten ja behauptet, man könne sich durch höhere Inflation einen Rückgang der Arbeitslosigkeit erkaufen. Allerdings galt diese These nur in einer geschlossenen Wirtschaft, der Inflationsanstieg war hingegen Folge des "Ölpreisschocks", den die Neoliberalen mit ihrer Forderung nach freien Devisenmärkten ja selbst mitverursacht hatten.
Legitimation der Liberalisierung
Seither dominiert wieder die alte Gleichgewichtstheorie. Sie nimmt an, dass Menschen nur individuelle, nur eigennützige, nur rationale und nur konkurrierende Wesen sind, deren Egoismen eine "unsichtbare Hand des Markts" in das Bestmögliche verwandelt. Diese Theorie legitimierte die Liberalisierung der Finanzmärkte, die Schwächung des Sozialstaats und damit des "gemeinsam Europäischen".
Der durch Dollarabwertungen und Ölpreisschocks gestiegene Preisauftrieb wurde mit einer Hochzinspolitik bekämpft, ab 1980 lag der Zinssatz in Europa 35 Jahre lang über der Wachstumsrate. Gleichzeitig erleichterten die neu geschaffenen Finanzderivate das schnelle Spekulieren, die Schwankungen von Wechselkursen, Rohstoffpreisen, Zinssätzen und Aktienkursen nahmen zu.
Unter diesen Bedingungen verlagerten die Unternehmen ihr Profitstreben von Real- zu Finanzinvestitionen, das Wirtschaftswachstum sank, Arbeitslosigkeit und Staatsverschuldung stiegen. Also wurden in den 1990er Jahren Symptomkuren verordnet: Sparpolitik sowie Senkung von Arbeitslosengeld und Reallöhnen dämpften Nachfrage und Produktion, gleichzeitig boomten die Finanzmärkte immer mehr.
Nach dem "Vorbeben" des Aktiencrash 2000 bauten drei "Bullenmärkte" (Aktien, Immobilien, Rohstoffe) ein enormes Absturzpotenzial auf, das sich 2008 in drei "Bärenmärkten entlud. Die gleichzeitige Entwertung der drei wichtigsten Vermögensarten war die systemische Hauptursache der Finanzkrise 2008. Dies aber wurde nicht gesehen, weil in der Theorie nicht vor-gesehen.
Das Verbindende der vielen Etappen auf den langen Weg in die Krise besteht in der Dominanz einer "finanzkapitalistischen Spielanordnung", wissenschaftlich legitimiert durch die neoklassisch-neoliberale Wirtschaftstheorie. Dies wird durch einen Vergleich mit der Prosperitätsphase der 1950er und 1960er Jahre deutlich.
Damals folgte die Politik den Empfehlungen von Keynes, den Spielraum für Spekulation der "money makers" radikal zu beschränken ("Euthanasie der Rentiers"). Die Folgen entfesselter Finanzmärkte – vom Börsenkrach 1929 bis zu den Abwertungswettläufen der 1930er Jahre – waren noch lebhaft in Erinnerung. Bei festen Wechselkursen, stabilen Rohstoffpreisen, Zinssätzen unter der Wachstumsrate und "schlummernden" Aktienmärkten konnte sich das Profitstreben nur in der Realwirtschaft entfalten: Die Unternehmen konzentrierten sich auf die Bildung von Realkapital und damit auch von Arbeitsplätzen. Das "Wirtschaftswunder" war daher kein Wunder, sondern Folge der Anreizbedingungen.
Eine solche "realkapitalistische Spielanordnung" wurde drei Jahrzehnte später – um 1980 – in China durch die Reformen von Deng etabliert, nach dem Motto "Kapitalisten aller Länder kommt zu uns – aber nur in der Realwirtschaft!".
Unter diesen Bedingungen wurde schon um 1960 Vollbeschäftigung erreicht, die Wirtschaft wuchs so stabil, dass man gleichzeitig den Sozialstaat ausbauen und die Staatsschuldenquote senken konnte. Diese Erfolge stärkten ein emanzipatorische Haltung: Menschen müssen sich nicht den "anonymen Kräften des Markts unterwerfen" (Hayek), sondern können ökonomische Prozesse politisch (mit)gestalten.
Aufstieg der Sozialdemokratie
Warum aber wurde dieses Erfolgsmodell aufgegeben? Um dies zu verstehen, müssen wir in die späten 1930er Jahre zurückblenden.
Nach dem fulminanten Erfolg der "General Theory" (1936) von Keynes war es still geworden um seinen Gegenspieler Hayek. Doch dieser gab nicht auf. 1944 verfasste er mit seinem Buch "Der Weg zur Knechtschaft" den Katechismus der neoliberalen "Gegenreformation": Sozialstaatlichkeit und Vollbeschäftigungspolitik bedrohten die Freiheit. 1947 gründete er die Mont-Pelerin-Society (MPS), sie vernetzte die "original thinkers" (darunter acht spätere Nobelpreisträger) mit den Propagandisten in Think Tanks und Medien ("second-hand dealers in ideas" – O-Ton Hayek) und mit den Finanziers. Zwanzig Jahre lang bereitete die MPS durch Produktion und Verbreitung ihrer Theorien die "Gegenreformation" vor.
Ende der 1960er Jahre war es so weit: Nach Erreichen der Vollbeschäftigung waren Gewerkschaften, Sozialdemokratie und Intellektuelle in die Offensive gegangen. Der linke Zeitgeist, Verteilungskämpfe, steigende Inflation und der Aufstieg der Sozialdemokratie erleichterten es den Neoliberalen, die Gleichgewichtstheorie wieder durchzusetzen. Sie legitimierte die Ent-Fesselung der Finanzmärkte.
Während das "Prosperitätsmodell" an seinem Erfolg zugrunde ging, wird der Neoliberalismus an seinem Misserfolg scheitern. Denn die wichtigsten Krisenerscheinungen werden sich in einer neuerlichen Finanzkrise dramatisch verschärfen, wieder ausgelöst durch simultane Bärenmärkte, insbesondere von Aktien und Immobilien (Abbildung 1), sowie zusätzlich von (Staats)Anleihen – drei Bullenmärkten haben in den letzten Jahren wieder ein enormes "Entwertungspotential" aufgebaut. An Auslösern einer Finanzschmelze wird es nicht fehlen, von Handelskriegen bis zu einer Eskalation der Konflikte um den Brexit, die Türkei, Russland oder den Nahen Osten.
Darauf kann die Politik auf zweierlei Weise reagieren: Entweder, sie hält weiterhin an der neoliberalen „Navigationskarte“ fest und verordnet – wie 2010 – „more of the same“, oder sie knüpft nach 50-jähriger Gegen-Aufklärung wieder an die Tradition von Emanzipation und (damit) von Selbst-Ermächtigung zur (Mit)Gestaltung der Gesellschaft an.
Rechte Verführer versprechen „soziale Wärme“
Im pessimistischen Szenario würden Arbeitslosigkeit, Armut und Ungleichheit sprunghaft steigen. Die Entwertung des Pensionskapitals wird durch Einsparungen im sozialstaatlichen Rentensystem verstärkt. Generell lässt die Demolierung des Europäischen Sozialmodells die Verbitterung über die „soziale Kälte“ der neoliberalen EU wachsen. Nationalismus und Populismus breiten sich (weiter) aus. Rechte Verführer versprechen „soziale Wärme“, diese könne es aber nur in der (jeweiligen) Volksgemeinschaft geben.
Für sie ist der Euro das Instrument, mit dem die nationalen Systeme der sozialen Sicherheit geschwächt bis ruiniert wurden. Nur durch Rückkehr zu nationalen Währungen könne dieser Prozess gestoppt werden.
Eine Auflösung der Währungsunion würde Europa in einen Wirtschaftskrieg führen: Nach fast vierzig Jahren „Finanzalchemie“ beträgt die Bilanzsumme der Banken das Drei- bis Fünffache des BIP. Dazu kommen Aktien und Anleihen, welche von Hedgefonds, Pensionsfonds, Unternehmen und Privaten direkt gehalten werden. Der größte Teil dieses „Kartenhauses“ notiert in Euro, überwiegend handelt es sich um Forderungen bzw. Verbindlichkeiten zwischen Euroländern.
Würde die Währungsunion aufgelöst, müsste jede einzelne „Karte“ (Finanztitel) vom Euro auf eine der 19 neuen/alten nationalen Währungen „umgewertet“ werden. Dabei ergäben sich 342 bilaterale Gläubiger- und Schuldnerbeziehungen mit jeweils unterschiedlichen Typen von Finanztiteln (von Bankeinlagen bis zu Derivaten). Eine geordnete Abwicklung des Euro ist deshalb nicht möglich. Wie in der Natur so gibt es auch in der Gesellschaft irreversible Prozesse: Man kann 19 Flüssigkeiten in einen Krug gießen, trennen kann man sie nicht mehr.
Enorme „Wutenergien“
Zudem würde ein Scheitern des Euro enorme „Wutenergien“ freisetzen, die sich vor allem gegen Deutschland richten wird. Denn in den Krisenländern hat die von der „deutschen EU“ diktierte Sparpolitik ein Desaster angerichtet. Voll entladen kann sie sich die so angestaute Wut (noch) nicht, weil man in der Währungsunion verbleiben möchte und daher vom Wohlwollen Deutschlands abhängig ist.
Das würde sich radikal ändern, wenn die Währungsunion aufgelöst würde und sich alle Sparanstrengungen als vergeblich erweisen. In ihrer Verbitterung würden die Krisenländer ein Moratorium ihrer Auslandsschulden gegenüber anderen Euroländern erklären und ihre Konkurrenzfähigkeit durch Abwertungen zu verbessern suchen. Finanzchaos und Wirtschaftskrieg würden den Nationalismus stärken – die Kettenreaktionen wären unkontrollierbar.
Hauptverlierer eines Zusammenbruchs der Währungsunion wäre ihr (bisheriger) Profiteur, Deutschland: Ein großer Teil seiner Auslandsforderungen ginge verloren, ebenso die Konkurrenzfähigkeit seiner Exporte (anders als in den 1970ern würden Abwertungen der Währungen von Italien, Frankreich, Spanien, etc. die Inflation in diesen Ländern nicht nennenswert erhöhen). Die Bundesbank könnte diesen Effekt nur dadurch abmildern, dass sie massenweise Staatsanleihen der Abwertungsländer aufkauft.
„Sanfter Faschismus“
Mit Abwertungswettläufen und Wirtschaftskrieg innerhalb Europas würde sich der Prozess der Krisenvertiefung beschleunigen, qualitativ ähnlich wie in den 1930er Jahren, in Ausmaß und Tempo aber verschieden: Die Ähnlichkeiten bestehen im Auslöser (Finanzkrisen), in der nachfolgenden Sparpolitik, den Kürzungen von Arbeitslosengeld und Reallöhnen, im Sozialabbau, im Aufstieg rechter Verführer, in der Lenkung der Gefühle von Wut, Verbitterung und Zukunftsangst gegen „Sündenböcke“ und in der Zunahme des Nationalismus. Die Unterschiede bestehen darin, dass das Tempo der Krisenausbreitung und das Ausmaß der Krisenerscheinungen heute viel geringer sind als damals.
Im optimistischen Szenario würden die (wirtschaftlichen) Eliten und ihre Unterstützer in Medien und Politik begreifen, dass der Neoliberalismus zwar lange Zeit Ihren Interessen nützte, allerdings dann nicht mehr, wenn er den Boden für einen immer radikaleren Nationalismus und Populismus bereitet, oder gar für einen „sanften Faschismus“. Ein solcher Anachronismus würde die globalisierte Geschäftstätigkeit erheblich stören.
So besteht die Chance, dass der – wohl bedachte – Eigennutz der Eliten den Weg frei macht zu einer Abkehr von der "Finanzalchemie", und zu einer – maßvollen – Stärkung von Realwirtschaft und Sozialstaatlichkeit, nicht zuletzt auch als Basis für eine verstärkte Integration Europas. Denn die Gefahr eines "bedrohlichen" Machtzuwachses von Gewerkschaften oder linken Parteien – wie in den 1960er Jahren – besteht nicht.
Egal ob das Szenario einer "rechtspopulistischen Re-Nationalisierung Europas" eintritt oder jenes einer Rückbesinnung auf die Stärken des Europäischen Sozialmodells: Der Neoliberalismus wäre in beiden Fällen am Ende – zumindest für ein paar Jahrzehnte.
Kommentare 74
Gegen die optimistische Variante spricht, dass die Eliten nach Piketty angeblich eine Rendite wollen (4%?), die deutlich über unserem gegenwärtigen europäischen Wachstum liegt und es somit jemand ausbaden muss.
Einsicht? Man muss ja nur auf die Geschichte schauen, um zu sehen wozu Menschen fähig sind, wenn es ums Geld geht. Wir bräuchten halt Politiker, die losgelöst von wirtschaftlichen Eliten und Lobbyisten agieren.
Für Einsicht und Umkehr spricht eigentlich nichts – siehe hierzu auch den gerade anrollenden Cum-Ex-Skandal der Bankenverbrecher . Auch historisch gibt es für Einsicht und Umkehr lediglich ein einziges, sozusagen aus der Rolle fallendes Beispiel – den im Schatten der A-Bombe und der Bedrohung durch die Sowjetunion aufgebaute Sozialstaat. Folglich wird es auf die faschistische Lösung hinauslaufen – zumal diese Option auch in den 1920ern und 1930ern kapitalseitig die Lösung war.
New Deal?
mein gott,
was muß der comecon für eine konkurrenz gewesen sein,
daß kapitalisten auf profit verzichteten,
um den sozial-staat als bollwerk zu errichten...
das ist eine höchst-dürftige erzählung,
die der östl. zwangs-wirtschaft nachträglich noch
bedeutung zukommen läßt.
gut, daß sich marx nicht mehr tot-ärgern kann.
it is productivity(effizienz)...stupid!
Schon 2 Kommentare, die ihre eigene Unterwerfungsbereitschaft hinter zynischer Abgeklärtheit verbergen wollen. So wird das wirklich nix.Der Beitrag von Schulmeister ist gut und wichtig, ebenso wie sein Buch oder das Buch von Mausfeld und dessen Beiträge.Schlaumerei und Spalterei braucht niemand. Wir brauchen verschiedene Sichtweisen und verschiedenen Wege. Wenn wir uns auf die Überwindung des Neoliberalismus, die Lösung aus der US-Umklammerung (us-politik.ch) und auf die Fortsetzung der begonnenen Aufklärung konzentrieren besteht mehr als Hoffnung.
wiki--> RGW. probleme.: relative investitons-schwäche
(auch dank vorrang des militär.-industr.komplexes)--->
relativem qualitäts-mangel und immer zu geringen stückzahlen
im privat-konsum, wohnungs-bau etc.
das war 'ne konkurrenz!
die dem west-markt unter preis zugearbeitet hat.
--->tv-doku "ost-produkte im west-regal".
s.o.
und: die expansiv-faschist. "lösung" war stärker noch als der "new deal"
auf krieg-führung angewiesen/ausgerichtet(wegen schulden-macherei
und daraus folgendem staats-bankrott).
nur-repressiv-faschist. systeme wie in portugal + spanien
wählten den verstärkten krieg nach unten/innen.
Wie wäre es mit neue Geschichten über das befriedigen von exponentiellen Wachstum!?. Wir machen nichts anderes wie dieses Wachstum zu füttern. Nur woher kommt die ganze Energie für diese Haltung?
Mikrosoft benötigt für seine Rechenzentren Strom, was ein kleiner Staat, wie Lima im Jahr verbraucht und das wächst auf einen Verbrauch von einer mittleren Staatsgröße wie die BRD an. Bitcomgeschäfte verbrauchen noch mehr Energie. Und alle großen IT Konzerne verbrauchen dann!?.
Hier zeichnen sich ganz neue Armutsverhältnisse ab und auch genauso eine Grenze für das machbare mögliche für uns. Das machbare mögliche wird die neue Zukunft und ist exotisch, wie aus einem anderen fremden Land stammend, fremdartig und dabei einen gewissen Zauber auszustrahlend, mit inhaltlichen ausgefallenen und ungewöhnlichen Ideen, die nicht mehr von den bisherigen Traditionen eines gewohnten Wachstums erzählen werden.
Die Digitalisierung ist ein noch unbebauter Ameisenhügel, der aber für Staaten keine Energie übrig lässt, sich weiterhin in gewohnter Weise zu entfalten. Die einzige Frage die sich stellt, ist: Wie beziehen die gewohnten Erfolgsstaaten Ihre Energie, um in diesem Wettbewerb bestehen zu können und welche Regionen der Erde werden verbrannt, denn mit Energiewende, mit sicheren Arbeitsplatz, mit sicherer Daseinsvorsorge hat dieses Wachstum nichts mehr zu tun. Alles was uns eine Orientierung gab wird von anderen aufgefressen. Wir sind auch nicht bereit unser Leben mit einem anderen digitalen Umgang, wie auch mit einem anderen Konsum zu gestalten. Das heißt dann, wieviel Energie bekommen die großen Konzerne für Ihr wachsen können zugesprochen und es soll ja auch die Produktion immer weiter wachsen, über Industrie 4.0, wie auch die Mobilität, sowie der Konsum dieser Güter.
Wieviel Energie bekommt eigentlich der Bürger, der sich mit prekären Jobs am Leben hält zugesprochen, um nicht ausgestoßen, wie ein Pestkranker in der Dunkelheit leben zu müssen?
Das andere Dilemma bei diesem Zustand ist, dass neue Ideen gar nicht mehr erkannt werden, geschweige denn, dass Sie sich eine Anerkennung erarbeiten könnten, weil diese ja Exoitk darstellen und Veränderungen in der Kulturauffassung bewirken würden. Und neue Ideen kommen eigentlich aus den tiefen dunklen Untergrund, nur da sieht keiner mehr hin, weil ja das exponentielle Wachstum unsere Glaubens-Vertrauens-Richtung als Autorität für unsere Orientierung im Leben bestimmt.
Der Zusammenbruch unserer Art zu Leben, erfolgt einfach über die Energie, die wir verbrauchen und nicht mehr erzeugen können, da sich auch die Natur auf diesem Planeten verändert und uns Menschen zwingt, tote Zonen zu verlassen. Diese Menschen wandern alle in die Dunkelheit, in die Untergrundzonen mit prekärer Daseinsvorsorge, nur da wird irgendwann kein Platz mehr sein und in dieser wachsenden Enge wird dann Gewalt heraus brechen, für den Erhalt von Energie, für die eigene beträumte zukünftige Entfaltung. Der Untergrund hat nichts zu verlieren, er wird ja schon als verloren angesehen. Doch leider ist das auch der falsche Weg, denn über diese Gewalt können auch keine neue Ideen entstehen. Und schon wieder bewegt sich dann alles in den selben Kreisen einer Kulturauffassung bestehend vom Fall und Aufstieg und wieder der Fall von Hochkulturen, ohne das wir dieses Schema je durchbrechen werden, da wir es über die darin bestimmende traditionelle Gewalt nicht können. So passt auch mein Wortspiel: GoTT ist: Gebt ordentlich Traditionen Taten, bis wir keinen Platz mehr zum leben auf diesem Planeten haben werden.
Ach ja und Bauoptionen? Mit welchen Rohstoffen wollen wir in Zukunft Gebäude, wie Kultur erbauen, wenn wir keinen Bausand mehr haben? Scheinbar mit Google & Co.
Sie haben anscheinend Probleme entweder mit Textverständnis oder -interpretation. Und BTW - Skepsis ist keine "Unterwerfungsbereitschaft" und immer temporär und Wissen und Realitätssinn keine "zynische Abgeklärtheit".
Vielen Dank für diesen sehr interessanten Kommentar!
Mit dem heutigen globalen Machtpersonal und deren dominanter, eitler Gier-Psychose der Verantwortungslosigkeit für alles, was diesen "Plan" in humane und menschenwürdige Lebendigkeit für unelitäre und gemeine Menschen "gefährden" könnte, ist NICHTS zu erwarten - außer dem Rennen Vieler, davon ein Krümel für sich selbst abzubekommen - und nach mir die neue Sintflut. Doch anders als die Geschichte davon, werden mehrheitlich Psychopaten auf dem Kahn sein und in deren (geretteter) Gesellschaft ist der nächste Untergang gewiß ...
Trotz dieser Horrorvision kann (könnte) ja jeder seine vorhandene Lebenszeit damit verbringen, Sand ins Getriebe der Macht zu streuen und nicht mit beim Ölen helfen ...
PS. Leider steht dem allen der Glaube im Wege, dass "Ölen" per se was "Gutes" ist ... AMEN!
>>…was muß der comecon für eine konkurrenz gewesen sein,…<<
Wenn man die Comecon-Staaten in den schon stattgefundenen Auswirkungen des „Kalten Krieges“* betrachtet waren sie das nicht.
Die USA waren schon länger als die Sowjetunion ein Industrieland, nach dem „new deal“** prosperierend. Nach 1945 gelang es den USA, gemeinsam mit ihren NATO-Vasallen, der Sowjetunion einen ruinösen militärischen Rüstungswettlauf aufzuzwingen, mit der Folge, dass dort viel Produktivkraft in der Rüstung gebunden war und der zivile Sektor zu kurz kam. (Auch bei der technischen Entwicklung zwecks Produktivitätssteigerung: techisches Potential war im Wettrüsten gebunden). Die USA riskierten eine steigende Staatsverschuldung, konnten aber die konkrete Staatspleite mittels ihrer Dollarhegemonie abwenden. Mit sozialstaatlichen Zugeständnissen, vor Allem im „Frontstaat BRD, sollte bewiesen werden, dass der Kapitalismus auch für die nichtbesitzende Klasse vorteilhaft sei. Auch hier wurde damit gleichzeitig eine massive oberflächlich-dumpfe antikommunistische Propaganda verbunden, die heute noch nachwirkt. Dafür gibt es heute, (nach dem Sieg der „westlichen Wertegemeinschaft) aus der Perspektive von Kaputtalisten keinen Grund mehr, der Sozialstaat wurde und wird weiter Stück für Stück abgewrackt. Die uneingeschränkte Privatbereicherung und Spekulationswirtschaft gilt als Staatsraison. Weil die Untertanen durch Einsatz von Rechtspopulisten erfolgreich daran gehindert werden können sich zu wehren, kann das noch eine Zeit lang weiter getrieben werden. Vermutlich wird bald propagiert werden, dass „wir“ für dem ökonomischen Kampf gegen den sich neu formierenden Sinorussischen Wirtschaftsblock den „Gürtel enger schnallen“ müssen.
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*Der nur in Europa kalt war, in Korea, Vietnam und Afghanistan aber blutrünstig.
** Die Steuereinnahmen wurden durch relativ hohe Reichtumsbesteuerung erhöht und die Einnahmen vor Allem in den Strassenbau investiert. Mit den dort verdienten Löhnen kam der Binnenmarkt, der durch die hohen Arbeitslosigkeit nach 1929 zusammengebrochen war, wieder zum Laufen. Der „new deal“ war nicht nur eine keynsianische Massnahme zur Konjunktursteuerung, sondern er wurde mit einem kruden Antikommunismus („macCarthyism“) verbunden.
in welcher verschwörungs-werkstatt lassen Sie denken?
wo bleibt die "tiefgreifend-aufklärende anti-kommunistische propaganda".
die von gestrigen ideologischen krücken absieht?
warum rechtfertigen Sie vergebliche mühen
in einem notwendig-gescheiterten sozial-experiment?
wollen sie die dürftige lebens-leistung/zufrieden-heit im osten
über die dürftige lebens-leistung/zufriedenheit im westen stellen?
Nicht zunehmende Anwendungen der elektronischen Datenverarbeitung (früher „EDV“ genannt, heute „Digitalisierung“) verbraicht Strom, sondern auch die Elektrifizierung des Strassenverkehrs, von deren Strombedarf sich heute noch niemand eine konkrete Vorstellung machen mag. Die hiesige Erzählung dazu lautet: „Kein Problem, wir stellen einfach mehr Windräder auf“. Die chinesische Erzählung zum gleichen Thema lautet: „Kein Problem, zusätzlich zum zügigen Ausbau von Wind- Wasser- und Solarzellenenergie bauen wir 30 neue Kernkraftwerke und planen 50 Weitere.
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>>Diese Menschen wandern alle in die Dunkelheit, in die Untergrundzonen mit prekärer Daseinsvorsorge,…<<
Das Problem der „Untergrund-Menschen“ wird primär die Versorgung mit sauberem Wasser und Nahrung sein, sekundär mit technischer Energie.
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>>Mit welchen Rohstoffen wollen wir in Zukunft Gebäude, wie Kultur erbauen, wenn wir keinen Bausand mehr haben? Scheinbar mit Google & Co.<<
In virtuellen Gebäuden mit virtueller Heizung, virtuellem Wasserhahn und virtuell bestücktem Kühlschrank ist ein komfortables virtuelles Leben möglich.
>>..in welcher verschwörungs-werkstatt lassen Sie denken?<<
In keiner. Ich lebe seit fast 70 Jahren in der BRD, ganz einfach.
>>...Sand ins Getriebe der Macht zu streuen und nicht mit beim Ölen helfen ...<<
Allerdings, um beim mechanischen Beispiel zu bleiben: Der Besitzer der Maschine ordnet unbezahlte Überstunden zwecks Entsandung an, anderenfalls Kündigung.
Mir fällt zu dem Thema Anderes ein:
Zum Beispiel wie im baskischen Mondragón ein paar Leute eine Arbeitgenossenschaft gründeten.
Oder die französische Uhrenfabrik Lip: Als der Monsieur Lip den Profit seiner Fabrik zu niedrig fand, wollte er den Laden dicht machen und die Arbeiter rausschmeissen. Die Arbeiter aber schmissen kurzerhand den Lip raus und produzierten für sich selber weiter, Verkauf der Produkte über die Gewerkschaften (damals hab ich einem CFDT-Funktionär eine Lip-Uhr abgekauft). Zwar hatten die Arbeiter die Justiz gegen sich und immer heftiger werdende Polizeiangriffe, aber sie konnten immerhin so lange weiter machen, bis alle eine andere Stelle gefunden hatten. Auch wenn daraus keine dauerhafte Arbeitergenossenschaft werden konnte, weil die Staatsmacht zu heftig war: Es war ein Schritt in die richtige Richtung.
»New Deal?«
Ausnahme von der Regel.
»mein gott, was muß der comecon für eine konkurrenz gewesen sein, (…)«
Lieber denkzone8,
dass das sowjetische Modell dysfunktional und in manchen Aspekten grandios danebenliegend war, darüber brauchen wir uns nicht zu streiten. Wenn man so will, genießen wir im digitalisierten Neoliberalismus die Vollfreiheit, all dies diskutieren zu können – inklusive besserer, gewaltfreierer und auch humanerer Alternativen zu Wasauchimmer.
Soweit d’accord. Ungeachtet moralischer Wertungen welches Kalibers auch immer bleibt jedoch die Frage, warum die westlichen Industriestaaten nach ’45 dazu übergingen, eine sozial verträglichere Version von Kapitalismus zu installieren. Der Schreck über den Krieg mag da sicher ein Grund gewesen sein. Ein weiterer die wirtschaftliche Hausse, die an grandiose Zerstörungen nicht selten anschließt. Es mag auch sein, dass die führenden Kapitalisten und Politiker plötzlich ihre soziale Ader entdeckten.
Allerdings glaube ich nicht, dass es allein daran gehangen hat. So bleibt als plausibler Grund nur das Drohszenario der roten Alternative im Osten – inklusive der Befreiungsbewegungen, die in den alten Kolonien und Protektoraten zu rumoren begonnen hatten. Man muß diese beiden Varianten weder lieben noch wirtschaftlich für Superexperten halten. Dass die »Systemdrohung« unsere lieben Politiker und sonstigen Entscheidungsträger nicht unwesentlich mit dazu veranlasst hat, die schwelende soziale Frage zu entschärfen, ist für mich jedoch nach wie vor die plausibelste Erklärung. Wobei zusätzlich für dieses Argument auch die neoliberale Offensive seit den Mitt-1970ern spricht: In den 1980ern gelang es, die Systemkonkurrenz final mürbe zu machen, und seither gibt es neoliberal eigentlich kein Halten mehr.
Wohin das führt? Keine Ahnung. Aber vielleicht findet sich hier im Verlauf der Diskussion vielleicht noch der human-nachhaltige Weg, der aus der Krise herausführt.
R.Z.: ''siehe hierzu auch den gerade anrollenden Cum-Ex-Skandal der Bankenverbrecher''
Nur die Dummen werden im Kapitalismus bestraft!
Als ich als selbständiger Handwerksmeister einen (vormals westdeutschen) Immobilienmakler, der in Berlin (Ost) seine einträglichen Geschäfte mit den Verkauf von ganzen Straßenzügen in den Folgejahren nach 1990/1991 bestritt, sagte, dass ich bemüht sei, meine Umsatzsteuer korrekt an das Finanzamt abzuführen, erklärte er mich für einen Dummkopf.
Der Immobilienmakler war der Meinung, dass man den Staat möglichst um die Steuerzahlung und Umsatzsteuer bedrücken müsste. Er war zugleich Mitglied einer liberalen Partei, die auch im Parlament sitzt, ebenso wie sein Schwiegervater, der zugleich dem Vorstand einer Berliner Niederlassung eines großen Weltkonzerns angehörte.
P.S.: Zu meinem Nachteil wurden Jahre meiner Selbständigkeit als Handwerksmeister, dabei auch ohne GRV-Rentenversicherung, nicht auf meine Lebenserwerbszeit angerechnet. In Folge erreichte ich nicht die anrechenbaren 45. GRV-Jahre und bekam noch einen Abschlag, eine Kürzung meiner (erworbenen) Altersrente. Bei Berücksichtigung meiner Lebenserwerbszeit liege ich deutlich über der Obergrenze von 45 Jahren und damit wäre ich ohne GRV-Abschlag, bzw. ohne Rentenkürzung.
Anm.: Diese Probleme haben die Schwerstkriminellen aus den Vorständen der Finanzinstitute, der Großbanken und DAX-Konzerne und auch die Multimillionäre der Immobilienbranche nicht. Sie werden dabei noch erfolgreich von der Parlamentsmehrheit und Regierungspolitik geschützt! - Aber dabei auch noch von der gut-geschmierten deutschen Rechtsverdrehung nachhaltig unterstützt.
18.10.2018, R.S.
>>Sie werden dabei noch erfolgreich von der Parlamentsmehrheit und Regierungspolitik geschützt!<<
Ist das nicht umgekehrt: Kaputtalisten setzen ihre Lobbyisten in die Regierungen, um sich ihre Ausbeutereien & Betrügereien legitimieren zu lassen?
Ein hervorragender Beitrag, der durch den ersten Kommentar von gelse ergänzt werden muß. Ich würde also der Analyse zustimmen, aber der Schlußfolgerung bzw der Prognose etwas widersprechen. Der Keynesianismus muß als ein Notfallprogramm des Kapitalismus gesehen werden, das in der existentiellen Krise (Weltwirtschaftskrise oder Weltkriegszusammenbruch) absolut notwendig ist. Der Keynesianismus als anhaltende, normale Politik würde auf einen idealen Kapitalismus hinauslaufen, bedeutet aber real die Aufhebung des Kapitalismus, denn das partikulare Interessenhandeln des kapitalistischen Subjekts ist die Grundlage dieses Wirtschaftssystems. In kapitalistischen Wachstumsphasen können Kapitalisten keynesianisches Denken nutzen, um die Kosten der kapitalistischen gesellschaftlichen Desintegration zu senken; solange die Profitrate hoch genug ist, ist es sinnvoll, den antikapitalistischen Widerstand durch kleine Gratifikationen zu senken, aber das ist nur eine temporäre Strategie. Insbesondere seitdem eine nur kurzfristig exponentiale Steigerung der Produktivkräfte zusammengebrochen* und der Legitimationsdruck durch die Ostblock-Scheinalternative verschwunden ist, geht es wieder an die kapitalistische Substanz der Profitrate, der Weltmarkt bietet genug Möglichkeiten, sich Umverteilungswünschen zu entziehen. Nein, die Kapitalisten müssen schon Sozialisten geworden sein, um den Kapitalismus erträglich erscheinen lassen zu können. Keynes führt zu einer anderen Gesellschaft oder bleibt ein kurzfristiger Reparaturbetrieb. Ich vermute also, daß diesmal – das kann noch Jahrzehnte dauern – keine Blase im Kapitalismus platzt, sondern die kapitalistische Blase insgesamt. Das kapitalistische System hat zwar ziemlich weit dehnbare, aber unüberwindbare Grenzen.
* Die Möglichkeiten eines Silicon-Valley-Kapitalismus halte ich für überschätzt.
Mal sehen, ob Otmar das auch so liest. :-)
Der Keynesianismus ist kein "Notfallprogramm des Kapitalismus", sondern das sinnvolle Verhalten des staatlichen Akteurs (im Zusammenhang mit der Zentralbank), wie ein Wirtschaftssystem, dass aufgrund seiner Dynamik und Entwicklungsprozesse zu Krisen (großen Ausschlägen) neigt, folglich einen Ausgleichspuffer benötigt, also hier den staatlichen Marktteilnehmer.
Der Staat ist in vielfacher Hinsicht als öffentlicher Anbieter und Nachfrager eh der größte Marktteilnehmer und durch seine ordnungspolitischen Maßnahmen und Steuergesetzgebungen nie außen vor. Die Frage ist nur, wie soll die Ausgestaltung sein und wann soll in welchen Größenordnungen was gemacht werden.
Keynes hatte doch noch die Vorlage für die erfolgreiche deutsche Wirtschaftspolitik geliefert, was sich im Stabilitätsgesetz niedergeschlagen hatte und dessen Inhalt das magische Viereck bildete, also Vollbeschäftigung, Preisstabilität, Wirtschaftswachstum und außenwirtschaftliches Gleichgewicht (zumindest zwei Punkte daraus werden seit längerem sträflich missachtet!). Das ganze lief unter dem Begriff: antizyklische Finanzpolitik. Diese Faktoren waren Ausbildungsstandard in verschiedenen finanz- und kaufmännischen Berufen.
Das aus anderen Gründen eine erfolgreiche Wirtschaftssteuerung erschwert wird, sollte nicht gegen Keynes gewendet werden, sondern zum Überdenken der politischen Maßnahmen führen, die zur Entfesselung der Märkte gesorgt haben, die es nämlich über geeignete Ordnungsrahmen nicht vermögen, Stabilität zu erzeugen. Und das liegt einfach in der Natur der Sache.
Keynesianismus ist also keine "Aufhebung des Kapitalismus, denn das partikulare Interessenhandeln des kapitalistischen Subjekts ist die Grundlage dieses Wirtschaftssystems", sondern die im Interesse der Kapitalisten notwendige Ergänzung, auch wenn diese nie mit den Maßnahmen des Staates, zumindest offiziell so richtig zufrieden sind.
>>Nicht zunehmende Anwendungen der elektronischen Datenverarbeitung (früher „EDV“ genannt,...<<
=
Nicht !nur! zunehmende Anwendungen der elektronischen Datenverarbeitung ...
Allerdings stimme ich der Einschätzung von w. endemann zu, dass Kapitalisten einer staatlichen Wirtschaftssteuerung nach Keynes nur als Notfallmassnahme zustimmen. Und sobald der Notfall behoben ist weiter wie zuvor agieren. Wie wir ja durchaus wissen steuern Kapitallobbyisten ihre Regierungen genau auf diese Weise.
Man stelle sich vor, mein Mechatroniker steht vor meinem Auto und sucht den Fehler indem er alle möglichen Szenarien durchgeht und verschiedene Theorien aufstellt. Er nimmt den Hammer nicht in die Hand, bevor er eine Theorie der niemand widerspricht und er sich selbst auf eine einigen konnte. Nachdem er sich festgelegt hat nennt er mir seine Einschätzung, sagt auf wiedersehen und wünscht mir viel Glück bei der Reparatur.
Das ist häufig linke Vorgehensweise die bei einigen hier zum Selbstzweck geworden ist.
Insgesamt können verschiedene Gruppen froh sein, daß es sie gibt. So kann man die linken grandios kaltstellen. Als Bank, Konzern oder Politik würde ich diese Theoretiker bezahlen. Sie beschäftigen die linken solange, bis diese gar nicht mehr wissen um was es geht.
Aber gut, ich habe mal wieder herzlich gelacht, Realsatire immer wieder aufs neue.
Naja ... Schulmeister hat das Geldsystem nicht verstanden.
Seine Abhandlungen beinhalten einige korrekte Hinweise - ich möchte aber kurz jene anführen, wo er irrt:
1.) Dass die Staatsschulden bis in die 1960er Jahre saken ... und dennoch das Wachstum kräftig anstieg, ist nicht korrekt, weil
- das Schuldgeldsystem exponentiell steigen muss - und daher auch die Schulden aller Sektoren (Unternehmen, Staat und Haushalte) stiegen!
- sie 1950 11,5 Mrd - und 1964 bereits 27,3 Mrd. Schilling betrug https://www.wifo.ac.at/bibliothek/archiv/MOBE/1965Heft05_163_171.pdf
- es nicht möglich ist, mit weniger Geld zu wachsen, zumal gerade nach dem Wiederaufbau irre investiert wurde und nachdem der Staat nur Geld als Schukld/Kredit erhält, diese eben - geldsystemisch - steigen m ü s s e n !
2.) er interpretiert immer rückwärtsgewandt, d.h. für ihn (insbes. in seinem Buch) sürzt er sich auf die Geldverwendung - die Gerlderzeugung aus dem Nichts ... lässt er links liegen.
zB. ja, es gab ab 2000 bis 2008 eine Immo-, Aktien und Rohstoffblase - die war aber nur deshalb möglich, weil die FED (und in weiterer Folge die Privatbanken) die Mindestreserve aus Null setzte (was einer uferlosen Kreditvergabe der privaten Banken gleichkommt = Casinomentalität) . . . und sich daraus eine irre Kreditvergabe (Stichwort: Sub Prime) an viele nicht kreditwürdige Kunden entwickelte, die die Preise/Kurse nach oben trieben:
anders gesagt: Die Ursache war die total gelockerte Kreditvergabe und damit das Schuldgeldsystem - die Verwendung in Finanzprodukten wegen der vermeintlich höheren Rendite war dann die Folge.
3.) Die Aussage - so lange das Wachstum höher als der Zins sei, gäbe es kein Problem - ist eine Nullaussage und nicht zutreffend.
Das reale Wachstum entspricht der Produktivität je Stunde = Output = Stück / INput = Stunden, anders gesagt:
2016: 100 / 100h = 1
2017: 103 / 100 = 1,03 oder eben ein reales Wachstum von 3%.
Wenn ich dieses mehr an Stück (eben 3) in eine Gleichung mit dem Zinssatz packe, so ist dies eine Nullaussage:
ich vergleiche Kürbisse mit Äpfeln ...
Selbst wenn man sehr generös ist und annimmt:
3% mehr Stück = 3% Zinssatz ... das sei kein Problem (ich also nur die %sätze vergleiche) ergibt dies auch keinen Sinn, weil 3% mehr Stück ja nichts darüber aussagt, ob...zuwelchem Preis ... ergibt welchen Umsatz für die Unternehmen ... womit man die Zinsen für die aufgenommenen Kredite bedienen könne (wie Schulmeister wahrscheinlich unterstellt?!) ... überhaupt der Realität entspricht !
Dies reicht auch fürs 1. ... ;)
Ja - und diese wissen, solange die anderen darüber reden haben sie Zeit die Realität zu gestalten und werden nicht behindert. Daher geht es diesen Lobbyisten sehr gut. In absehbarer Zeit können sie ihre Geschäfte wie bisher betreiben. Denn diese kümmern sich nicht um Theorien, sie arbeiten in der Praxis, erfolgsorientiert.
Ob sich das eine so oder so nennt - wird das Ziel erreicht ist das völlig egal.
Ergänzung 4.)
Dass n u r eine Investition in Finanzmärkte - statt einer Realinvestition in die Produktion von Gütern und DL - eine höhere Rendite bringt, mag als Durchschnitt vielleicht zutreffen, wobei auch das Risiko des Verlustes beim Finanzmarkt höher ist.
Es gibt auch auch viele reale Unternehmen, die sehr hohe Renditen (Apple ca. 25 %, MS um die 20% und Porsche um die 15% Eigenkapitalsrendite haben !) Ich weiss, dass sind die grossen Ausnahmen und jene Unternehmen, die auf der grossen Kapitalistenorgel weltweit spielen.
Weiters muss man auch bedenken, dass es oft an realen Investitionsmöglichkeiten mangelt, weil viele Betriebe sich lieber über Kredite finanzieren (ein Kredit ist i m m m e r billiger als Eigenkapital), als eben neue Eigentümer mit einer Einlage hereinzunehmen.
Nochmals zurück zur Behauptung - die Wirtschaft sei gewachsen und das bei sinkenden Staatsschulden bis ca. Mitte der 1960 er Jahre ?
Wie gesagt, ist dies in einem 100% igen Schuldgeldsystem nicht möglich!
So hatte Deutschland 1950 Schulden von 10 Mrd. Euro / 1960 = 29 Mrd
und 1970 = 64 Mrd. Euro.
Die Quelle findet man innerhalb von 2-3 Minuten.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/154798/umfrage/deutsche-staatsverschuldung-seit-2003/
Ich finde, dass allein durch solche Behauptungen - die eben auf geringe bis keine Kenntnisse des Geldsystems schliessen lassen - die Glaubwürdigkeit verloren geht:
zumindest die Geld-Basics sollte man schon verstanden haben ... :)
Wissen und Realitätssinn, das ist schön. Ich gebe Ihnen eine Paraphrase nach Doderer mit auf den Weg: 'Erwachsen ist, wer nicht mehr auf sich selbst hereinfällt.'
eine erklärung, die auch marx befriedigt hätte:
die nach-kriegs-prosperität west-europas ist nach-holenden
bedürfnissen auf den märkten, bei niedrigen löhnen
und reichlich kapital (auch, aber nicht nur aus den USA)
und kredit-flüssen geschuldet.
es ging um anteile am profit einer profitablen markt-wirtschaft!
auch militärisch-staatliche nachfrage hatte ihren anteil.
besonders verträglich waren die produktions-verhältnisse nicht!
in italien lauerte die kpi,
frankreich war mit kolonial-kriegen befaßt,
england hatte am weltkriegs-erbe/-niedergang zu leiden,
in korea zeigte sich der stalinismus/maoismus am aggressivsten.
und japan? gabs da besonders generöse kapitalisten?
So ist die geleugnete Realität auch in den Vereinigten Staaten, in Japan und auch in der BRD-EU:
''Kaputtalisten setzen ihre Lobbyisten in die Regierungen, um sich ihre Ausbeutereien & Betrügereien legitimieren zu lassen'' !
Der Einsatz im Parlament und Regierung hat einen Januskopf.
Hier werden Personen gezielt von Unternehmen, aus privater und halbstaatlicher Wirtschaft [BMW-CDU-CSU-DGB bzw. VW-SPD-DGB], aus Medien-Konzernen [Bertelsmann bzw. Springer- CDU] und Welt-DAX-Konzernen [Siemens-SPD-CDU, Allianz-FDP bzw. Deutsche Bank-CDU], aus deren Wirtschafts- und Monopolverbänden [BDI und/bzw. BDA, u.a.m.], einschließlich aus speziellen akademisch besetzten Gremien und Konzern-Stiftungen der (realen) Finanz- und Monopolbourgeoisie, aufgebaut und über ('ihre', nicht nur, aber auch) bürgerlichen Parteien auf den Dienst für das nationale und imperialistische Kapital im Parlament und mittelfristig auf Regierungsposten [sowohl auf Landesebene, wie für die Bundesebene] vorbereitet und durchgesetzt.
Kurzform: Hier werden Personen gezielt von Unternehmen, aus Medien und Konzernen, aus Wirtschafts- und Monopolverbänden, ebenso aus Gremien und Stiftungen der Monopolbourgeoisie, ideologisch und kapital-politisch für das Parlament und die Regierungsgeschäfte vorbereitet.
Die massenpsychologische Manipulation bewirkt heute bereits bei der großen Mehrheit der Bevölkerung die gewünschte ''demokratische'' Wahlentscheidung.
Von dieser heutigen Fähigkeit, bei der tiefenpsychologischen Manipulation des Massenbewusstseins, waren die NS-Kapitalfaschisten noch sehr weit entfernt. Davon konnte selbst ein Dr. Mengele, die SS-Medizin-Psychologen und die NSDAP- und SS-Monopolbourgeoisie, einschließlich derer von Krupp, Deutsche Bank und IG-Farben, nur träumen.
PS: Im Grundsemester an der Werkkunstschule im hessischen Wiesbaden, am Schulberg, erklärte uns ein Werbefachmann im Jahr 1970 ganz offen: Das eigentliche Ziel ist die geistige Manipulation der Konsumenten (die massenpsychologische Beeinflussung für das erwünschte Kaufverhalten).
Zweifelsfrei wird heute das Bewusstsein der absoluten Mehrheit der Bevölkerungen in den kapitalistischen Wirtschafts- und Konsummetropolen fremdbestimmt, so insbesondere in den Vereinigten Staaten, Japan und EU-BRD-Westeuropa. Dabei quer durch alle sozialen Schichten und Klassen der Gesellschaft, einschließlich der Kinder der Bourgeoisie, ob 'ohne' oder 'mit' akademischer Bildung und/oder Professorentitel etc.
18.10.2018, R.S.
Es mag sein, daß Schulmeister das Geldsystem nicht verstanden hat, wie Otmar Pregetter sagt. Aber darum geht es hier nicht. Die Vorstellung, daß das politische System über dem wirtschaftlichen steht, der Wirtschaft tatsächlich die Funktionsweise vorschreibt, ist eine kuriose Täuschung. Zumindest sind wir davon noch weit entfernt. Was man einräumen muß, ist die Möglichkeit eines, wie ich es nenne, Ordokapitalismus, in dem tatsächlich der Primat an die Politik übergeht. Das wäre sozusagen der Mittelweg zwischen Kapitalismus und Faschismus, eine Konsensgesellschaft des staatlich garantierten Profits und der minimalen Wohlfahrt. Es wäre ein Pseudokapitalismus, der kaum langfristig stabilisierbar ist, denn wenn erst einmal die Politik, dh die ideale Gesamtgesellschaft bestimmt, was dem Einzelnen zukommt, wird die Mehrheit sich fragen, wieso einer Minderheit Privilegien zugeschlagen werden, und für die entmachteten Kapitalisten dürfte sich die Zustimmung zu solch einer Ordnung sehr in Grenzen halten.
Mein Punkt war: mit dem Keynesianismus ernst gemacht, ist es das Primat der Politik, der temporäre Keynesianismus ist Krisenbewältigung des Kapitalismus.
à propos Textverständnis: 'er versucht seine Wut hinter Freundlichkeit zu verbergen.' Freundlichkeit ist gleich Wut? Sind Sie sich ganz sicher?
"Ende der 1960er Jahre war es so weit: Nach Erreichen der Vollbeschäftigung waren Gewerkschaften, Sozialdemokratie und Intellektuelle in die Offensive gegangen. Der linke Zeitgeist, Verteilungskämpfe, steigende Inflation und der Aufstieg der Sozialdemokratie erleichterten es den Neoliberalen, die Gleichgewichtstheorie wieder durchzusetzen. Sie legitimierte die Ent-Fesselung der Finanzmärkte."Starke Gewerkschaften waren ein guter Geleitschutz für den Keynsianismus, mir ist nicht klar, warum genau das den Neoliberalismus befördert haben soll.Wurde nicht gerade die abnehmende Bedeutung gewerkschaftlicher Kampfkraft zur notwendigen Voraussetzung bei der Durchsetzung des Neoliberalismus?
Mein Hinweis war ironisch gemeint, ist in etwa so wie bei den Beiträgen von Ulrich Heyden, mit den unvermeidlichen "Followern".
Wenn es einen geordneten Wechsel des Wirtschaftssystems geben sollte, dass nicht im Chaos endet, dürfte der Staat die einzige Stelle sein, die den Übergang gestalten kann (sollte).
Bis dahin muss im Nachhinein vom Kapital abgeschöpft werden und das kann schon ziemlich weit gehen, wenn man den New Deal in den USA betrachtet.
Marx hatte alles von der Ökonomie aus (als Bewegungsgesetze) argumentiert, was aus seiner Zeit heraus betrachtet sicher nicht falsch war, wenn man die Verhältnisse erleben konnte. Letztlich ist es aber die Politik, die das Primat hat, auch wenn es zurzeit nicht so artikuliert und geregelt wird. Denn man ist immer noch der Ansicht, dass privates Handeln vor staatlichem den Vorzug gegeben werden sollte, da jene es besser können. Das geht so weit, dass selbst Gutachten der eigenen Behörden ignoriert und selbst Fakten ignoriert werden (siehe Autobahnprivatisierung).
Es sollte aber klar getrennt werden, welche Bereiche dem Privaten offen stehen und welche nicht! Als Maßstab kann der Hinweis auf die Daseinsfürsorge helfen, die als staatliche Aufgabe verstanden werden muss, da der Staat jenseits von Gewinninteressen für das Gemeinwohl zuständig ist, denn allein dafür steht dessen Berechtigung.
Gute Beispiele dafür sind GB und die USA, wo die Arbeitnehmerbewegungen daher gesetzlich geschwächt wurden.
Bei der Marktideologie handelt es sich um eine weltliche, die fälschlich Adam Smith in Anspruch nimmt und eher einen religiösen Impuls in sich trägt.
Darauf ließe sich mit Karlheinz Deschner antworten: "Je größer der Dachschaden, desto schöner der Aufblick (Ausblick) zum Himmel".
''die abnehmende Bedeutung gewerkschaftlicher Kampfkraft'' –
Mit dem Ende der Weimarer Republik fand auch die ''Kampfkraft'' der abhängig Beschäftigten in Deutschland ihr historisches Ende! So auch fortwährend nach 1945 bei der großen Mehrheit der gewerkschaftlich Organisierten, bis heute 2018.
Vor Jahren hatte ich eine Berechnung zur Streikbeteiligung der Gewerkschaftsmitglieder durchgeführt. Dabei lag die durchschnittliche Jahresbeteiligung deutlich unter 10 Minuten. Demnach lag der durchschnittliche Toilettengang am Tag höher als die Einzelbeteiligung innerhalb eines Arbeitsjahres am Streik.
Daran dürfte sich unter den ideologischen Bedingungen der realen ''Volksgemeinschaft'' aller sozialen Schichten und Klassen in Deutschland bis heute 2018 nichts geändert haben. Die rechts-sozialdemokratische und wirtschaftsliberale Ideologie der ''Sozialpartner'', zwischen Putzfrau und persönlich leistungslosen Erbschafts- und Dividenden- Multimilliardär*innen (der Familien Quandt-Klatten bzw. Siemens), hat auch bei DGB-Gewerkschaftsmitglieder die Bereitschaft zum gewerkschaftlichen Kampf nachhaltig zerstört (vernichtet).
R.S.: Gewerkschafter der Basis, seit 1969.
»eine erklärung, die auch marx befriedigt hätte (…)«
Wo die Meister brilliant sind, gebe ich doch gern mein Bestes, ihre Ansprüche zu befriedigen ^^.
FALSCH: "Zusammenbruch Der Neoliberalismus ist am Ende."*
RICHTIG: Er ist gerade erst dabei sich warmzulaufen!
Es hat z.B. nämlich noch lange nicht jeder sein E-Radel zum Brötchen holen. Da ist noch sehr viel Luft nach oben!^^
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*) Was für ein naives Wunschdenken!
China baut die Natur um für Wasserkraftstromerzeugung und setzt auf Wasserstoffantrieb bei Autos. Und ja, auch das liebe Atom bleibt bestehen.
Zu den anderen Punkten und ist auch eine Antwort mit zu @Punk. Wir brauchen nur Aktien kaufen und schon üben wir selber Gewalt aus. Kaufen wir VW Aktien, möchten wir auch das der Diesel weiter läuft und Kunden zu Tauschaktionen verdonnert werden. Also keine neuen Ideen zulassen. Leider trifft das dann bei der Bargeldabschaffung nicht zu, denn elektronisch verdient man an jeder Transaktion, an jeder Bezahlung. Nur die Energie für diesen Weg verbraucht mehr als Microsoft bisher. Aber das ist allen Wust, denn es ist doch Zukunft, und modern und so chic bequem mit dieser Vision, von einer Welt in der wir leben wollen.
Und der Zwischenmenschliche Umgang durch Kapitalbesitzstände, hängt davon ab, auf welcher Seite man sich befindet.
Und zur Motivation, da fällt mir ein: Wir lieben es kurz vor dem selbst tot zu stehen, weil uns dieser Zustand Lebendigkeit einverleibt. Das ist wie mit Kriegsähnlichen Zuständen in denen die Produktion mit üblen Mitteln in neue Höhen katapultiert werden kann. Das freut doch jede Partei und jeden Politiker. Wirtschaftswachstum über soziale Missstände und gewöhnt Euch daran.
Im Traum bedeutet selbst tot, ein loslassen von üblen einengenen Zwängen. Oder man muss darauf achten, was und wie etwas im Traum stirbt, um seine Beziehung dazu zu hinterfragen. Im Tod steckt die Erneuerung und im Bezug zur Bargeldabschaffung, ist das was als neue Lebensumstände dann auftauchen wird, keine Zukunft die wir anstreben sollten. Haben Sie ja auch beschrieben.
Und der Freitag ist scheinbar aus monetärer Sicht verplichtet, alle halbe Jahre ein Schulmeister Artikel zu bringen, in dem wir alle dann, wie üblich dagegenhalten. Scheint auch ein Zwang zu sein und bringt Geld, wie Klickzahlen ein.
Antwort siehe @gelse.
Für was steht eigentlich bei Ihnen der Begriff Punk?
Für mich ist es nur ein anderes Wort für Kapitalist, oder Banker, weil ja Punks genaus agieren. Der einzige Unterschied sind die Klamotten.
|| FALSCH: "Zusammenbruch Der Neoliberalismus ist am Ende."* ||
Na ja, Hypothesen kann man immer aufstellen. Aber einen entsprechenden empirischen Nachweis sollte man dann doch liefern, kann ich in diesem Artikel aber nicht erkennen.
Dieses altmodische Wunschdenken geht mir auch ziemlich auf den Keks.
Ich habe noch was vergessen. Wenn ich schon schreibe, dass man von etwas loslassen soll, dann ist da gemeint, sich vom exponentiellen Wachstum als Zwang zu befreien. Sich in einer gewissen Weise dauraus zu emanzipieren in dem man auf die Rückkopplungseffekte achtet und darauf eingeht. Doch das tut man nicht. Der Grund dafür liegt ja schon an unseren eigenen HGF Wachsstumsgenen im Körper, bzw. aus der Natur gegebenen Zellteilung und Verdoppelungen. Da stellt sich die Frage, ob der Mensch über seinen eigenen Schatten springen kann. Ein Kapitalismus in dem auf Rückkopplungseffekte eingegangen wird.
habe mich extra registriert um folgende frage an die genossen zu stellen:
wieso sich mit den bürgerlichen ökonomen auseinandersetzen solange diese keine argumentativ nachvolziehbare antwort auf die mehrwert-quelle haben?
die frage ist ernstgemeint und ich hoffe auf zumindest eine antwort.
Sehe ich auch so. Es ist sogar zu befürchten, wenn er zusammenbricht - unter den derzeitigen Bedingungen - wären die Folgen katastrophal. Es ist naiv zu glauben, bricht er zusammen ist das Übel der Welt beseitigt und allen geht es besser. So wie ich einen Zusammenbruch im Ablauf erwarten würde, gäbe es viele Verlierer. Hauptsächlich welche, die auch in der Vergangenheit schon immer die Verlierer waren. Das kann keine linke Politik sein.
So isses!
"Der linke Zeitgeist, Verteilungskämpfe, steigende Inflation und der Aufstieg der Sozialdemokratie erleichterten es den Neoliberalen, die Gleichgewichtstheorie wieder durchzusetzen. Sie legitimierte die Ent-Fesselung der Finanzmärkte."
Bin ich der Einzige, dem sich das nicht erschließt? Der linke Zeitgeist hatte das doch gerade verhindern müssen. Oder ist es so gemeint, dass darum die politischen Eliten eher bereit waren wieder wirtschaftsliberale Maßnahmen durchzusetzen?
Es gibt dann noch eine dritte Lösung: Das internationale Kapital wird selbst autoritär-faschistisch. Erste Anzeichen sieht man ja schon mit verschiedenen Theorien vom Posthumanismus etc., die im Wesentlichen nur Technologien schmackhaft machen sollen, die eine noch viel radikalere Totalüberwachung bedeuten würden als es sich Orwell ausgedacht hat. Wenn man sich ansieht wie viel Geld und damit Macht in britischen Überseegebieten akkumuliert ist, die effektiv außerhalb jeglicher staatlicher Kontrolle steht, dann kann man zumindest auf die Idee kommen, dass die formalisierte Politik und die Staaten längst entmachtet wurden und garnicht mehr in der Lage sind vernünftige Politik zu betreiben, selbst wenn sie es wollten.
Siehe hierzu auch den "gerade anrollenden Cum-Ex-Skandal der Bankenverbrecher''
Der Cum-Ex-Skandal rollt nicht an, er gibt gerade Zwischengas.
Die These, daß "nur die Dummen im Kapitalismus bestraft werden" könnte man durch die Bekanntgabe der Namen, die bei dem Cum-Ex-Skandal den "ansehnlichen Renditen" auf den Leim gegangen sind, widerlegen.
Die Namensnennung in der ersten Veröffentlichung dieses Skandals führte bei mir und bei meinen Bekannten zur Meidung der Märkte der genannten Verdächtigen. Dabei waren auch die üblichen Verdächtigen.
Ich denk mal, dass Sie keine Ahnung haben - vielleicht sollten Sie mal in die Wikipedia schauen. Immerhin haben Sie gut erkannt, dass der Begriff "Punk" kaum zu definieren ist. Aber sicher ist wohl AfD das Gegenteil von Punk ...
Ganz kurz: Selbstbestimmung, für den Mut zum Dilettantismus, zu einfachen Akkorden, zum Minimalismus und zur Spontanität, für die Verweigerungshaltung gegenüber dem Etablierten, für eine postmaterialistische Lebenseinstellung, Ablehnung von politischem und moralischem Predigertum als unvereinbar mit der Idee des Punk; speziell Parteipolitik wird innerhalb der Punk-Szene abgelehnt.
Äußerungen zu politischen Geschehnissen und sozialen Problemen finden sich dennoch auch in den Texten zahlreicher sich als unpolitisch verstehender Bands. Sozialistische Elemente zeigen sich bei Bands wie The Clash.
In den osteuropäischen Metropolen (wo ich herkomme) hat Punk stets subversiv agiert.
"die faschistische Lösung" im wörtlichen Sinne gibt es mMn nicht, denn der Faschismus lässt sich elitär nur nutzen oder instrumentalisieren, wenn er als massenpsychologisches Phänomen, also als eine Form des Wahnsinns, an die gesellschaftliche Oberfläche kommt in einer Situatione, in der die vermeintliche Stabilität der systemkomformen Sicherheiten, bzw. die gewohnten Gewissheiten wegbrechen und also nicht mehr funktionieren. Damit diese irrationale quasi Übersprunghandlung der Massen aber "funzen" kann, dazu braucht es zusätzlich ein richtig großes, psychopatisches Arschloch, das den Übervater mimt und den zum Faschismus gehörenden Hass verkörpert. Glücklicherweise gibt es so eins bislang nicht, zumindest nicht in D-land. Auch die AFD hat da nix zu bieten.
Die Gesellschaft ist an sich auch nicht mehr so moralisch restriktiv wie früher. Daher ist vermutlich die Masse derer , die für den faschistischen Wahn anfällig sind , nicht mehr so groß, dass es leicht und schnelle zu einer Fascho-Diktatur, bzw. der totalitären Selbstaufgabe sehr vieler Individuen kommen kann. Zumindest kann man das hoffen ...
Es ist also mMn nicht so leicht Faschismus gewollt, zB. durch Manipulation zu inszenieren, weil die psychologische bedingte Kondition bei sehr vielen erfüllt sein müsste. Wenn er aber "passiert" , dann passiert er bei den Vielen und die herrschende Elite bedient sich nur dieser Haltung. Genau das versucht sie bereits eine Weile mit einigem Rumgewürge und einer Menge Finanzhilfe, aber kommt mMn trotzdem nicht von der Stelle. Es kommt keine faschistische Mehrheit zu Stande. Um das zu erreichen müssen noch viel mehr Bürger in eine quasi ausweglose wirtschaftliche Situation gedrängt werden, ein Situation die so entwürdigend ist im Vergeich zu ihrem früheren Leben, dass ihr unbefriegdigter kapitalistischer Konsumfetischismus sie in den faschistischen Wahn treibt. Das kann also nicht durch Propaganda ereicht werden, sondern wenn, dann nur über absichtliche Verarmungsmaßnahmen. Die laufen ohne Zweifel in der Krise fast von alleine, können aber erst bei einem wirklichen Crash den entsprechenden Effekt entwickeln. Dass dieser Crash kommen wird, kann kaum noch bezweifelt werden. Dann wird sich erweise wie die psychische Stabilität, die Selbstachtung der Mehrheit der Bürger tatsächlich aussieht.
Posthumanismu ist der selbe faschistische "Übermenschen"- Scheiß wie er schon von den Nazis verzapft wurde. ( Nicht zu verwechseln mit Nietzsches Übermensch, den die Nazis versuchten für sich zu instrumentalisieren!)
Diese "Übermenschen"-Nummer ist natürlich bei den weißen Suprematisten schon immer gegeben, ob das nun Appartheitsregimes waren oder zB. Evangelikale in den USA ... oder ganz allgemein das dem Kapitalismus immer innewohnende Ausgrenzungsparadigma in Form von Rassisimus und Xenophobie
Also ich kenn ja diese Zeit mit No Future und im Undergrund die Bauelemente für die eigene Zukunft zu gestalten. Diese Erfahrungen haben schon viele, aus dieser Kulturbewegung zu bürgerlichen Bankern gemacht, oder in andere Berufe geführt. Das passt ja zu dem Bezug des Wortes Punk. Eine Verbindung mit Prostitution. Für Geld tue ich das und das. Das ist doch Kapitalismus auf Arbeit. Wir Arbeiten ja auch um Geld zu bekommen. Da will ich gar nicht weiter eingehen. Ich war zu der Zeit selber mit Leuten unterwegs die punkig aussahen und da war das Punkgefühl ein entfalten können von eigenen Vorstellungen, in den Bereichen: Arbeit, Freunde, Familie und Musik. Eine eigene kulturelle Aufwertung gestalten und ich weiß nicht ob ich mich, oder die Menschen die mit mir das auslebten dann die Bezeichnung Punk zutraf. Die Zeit gab die Möglichkeiten, in Ihr kreativ eigene Neugestaltungen zu tätigen. Ein emanzipieren erlernen. Obwohl, dass tue ich auch heute, immer noch.
<<Wir brauchen nur Aktien kaufen und schon üben wir selber Gewalt aus. Kaufen wir VW Aktien, möchten wir auch das der Diesel weiter läuft >>
Ja, und schlimmer noch: wenn wir bei VW arbeiten, dann unterstützen wir die Geschäftsleitung dabei, dass der Dieselskandal unbestraft bleibt, denn das sichert ja unseren Arbeitsplatz. Und wenn wir bei RWE arbeiten, dann sind wir dafür, dass der Hambacher Forst ganz schnell abgeholzt wird, denn dann dürfen wir weitere 20 bis 40 Jahre dabei helfen, dass schmtzige Braunkohle abgebaut und verfeuert wird. Und wer bei Rheinmetall arbeitet, ist natürlich dafür, dass der nächste Panzerdeal mit der Türkei oder Saudi Arabien auch zustande kommt.
Aspekte.
Zur historischen Rolle der SPD im Dienst der deutschen Bourgeoisie.
User-''Querlenker'' zitiert: ''{…} Und wer bei Rheinmetall arbeitet, ist natürlich dafür, dass der nächste Panzerdeal mit der Türkei oder Saudi Arabien auch zustande kommt.''
So ist die historisch von der Sozialdemokratie herbeigeführte Bewusstseinslage in den Reihen der ''Arbeiterklasse''. So bereits im Kaiserreich in der Schwer- und Rüstungsindustrie und fortgeführt mit der Zustimmung für die Finanzierung der Rüstungspolitik 1914 im Ersten Weltkrieg. Zu Beginn der Weimarer Republik fortgeführt von der Mehrheitssozialdemokratie mit der blutigen Liquidierung und Zerschlagung der revolutionären sozialdemokratischen Arbeiterbewegung. Bis zum Ende der Weimarer Republik mit der Enthauptung des antikapitalistischen und antifaschistischen Widerstands in Deutschland. Stillhaltepolitik der SPD-Führer und ihrer sozialdemokratischen Gewerkschaftsführung bei der Übertragung der kapital-faschistischen und gesellschaftspolitischen Macht an die NSDAP, SA und SS der deutschen Finanz- und Monopolbourgeoisie, als Voraussetzung für die (restlose) physische und psychische Liquidierung der Revolutionäre in den Reihen der deutschen Arbeiterklasse. Zugleich die Voraussetzung für die Schaffung der ideologischen ''Volksgemeinschaft'' aller sozioökonomischen Schichten und Klassen in Deutschland. Deren modifizierte Fortführung in der Restaurationsphase nach dem (äußeren) Kriegsende und nach der Bildung der (westdeutschen) Bundesrepublik 1949. Verbot der antifaschistischen und antiimperialistischen KPD 1956. Begründung der ''Sozialpartnerschaft'' mit der ökonomischen und politischen Administration der Finanz- und Monopolbourgeoisie im Massenbewusstsein der westdeutschen Arbeiterklasse. Ideologische Transformation des westdeutschen Konsumparadieses mit deren Entwicklung der Produktivkräfte auf das (überkommene) Massenbewusstsein der ostdeutschen Arbeiterklasse. Beseitigung der antikapitalistischen Reste im westdeutschen Staats- und Beamtendienst, mit dem sog. ''Radikalenerlass'', unter Federführung der SPD und BfV, unter Willy Brandt 1972.
Ideologische und materielle Korrumpierung der ostdeutschen Mehrheitsbevölkerung, gesellschaftspolitische Implosion der ''DDR'' auf allen Ebenen und deren relativ friedlichen Übertritt ins imperialistische Konsumparadies. Westdeutsche Vorfinanzierung für die Teilhabe am Konsum der Bundesrepublik Deutschland, am Rentenanspruch, am bürgerlichen Parteien-, Pensions- und Beamtenstatus. Aktive Teilhabe der Ostdeutschen am Imperialismus, an der wirtschaftlichen Ausplünderung und ideologischen und materiellen Kriegsführung der ''Bundeswehr'' und dem Einsatz des BND in der Welt.
Fazit: Die ''Sozialdemokratische Partei Deutschlands'' hat sich um die gesicherte Macht und Herrschaft der deutschen Finanz- und Monopolbourgeoisie in der Geschichte Deutschlands verdient gemacht. Dabei auch trotz des aktuellen Niedergangs der SPD-Spezialdemokraten in der Wählergunst. Zumindest die deutsche Bourgeoisie ist der SPD zum Dank verpflichtet. Jetzt gibt es aber auch für die deutsche Bourgeoisie eine andere Alternative für die sozial- und gesellschaftspolitische Gegenwart (und Zukunft -?-), die AfD, mit gesicherten ideologischen und personellen Anteilen aus der NPD - und insbesondere, bürgerlich-ideologisch, aus der historischen NSDAP.
- ungeschminkt, aber auch ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
19.10.2018, R.S.
Herr Schramm, gute Zusammenfassung!
Übrigens; alle diese von ihnen aufgezählten Schandtaten,
wie auch das
Godesberger Programm hat die SPD überlebt.
Aber eines überlebt sie nicht: ihre neoliberale Phase.
Wie auch schon die FDP schon vor der SPD.
Der Neoliberalismus ist nicht tot, denn er killt weiter:
Parteien, Staaten, Menschen, Solidarität.
Sie zitieren - aber wen?
>>So wie ich einen Zusammenbruch im Ablauf erwarten würde, gäbe es viele Verlierer. Hauptsächlich welche, die auch in der Vergangenheit schon immer die Verlierer waren. Das kann keine linke Politik sein.<<
Ein Zusammenbruch der Spekulationswirtschaft ist keine linke Politik, sondern Folge der vom Kapitalismus selbsterzeugten Krisen, die irgendwann von den Steuerzahlern der kapitalistischen Staaten nicht mehr aufgefangen werden können. Die Frage ist nun, ob uns das völlig unvorbereitet treffen muss oder ob wir Vorstellungen entwickeln können wie mit einem ökonomischen Zusammenbruch umzugehen wäre ohne neue Krisen und/oder einen Rückfall in den Feudalismus. Diese Vorstellungen können auf Analysen oder auf Illusionen beruhen. Welcher ist der bessere Weg?
Ja und daran wird sich kaum etwas ändern und egal welche Partei Sie wählen. Vielleicht wissen das die Wähler und wollen, dass sich unter den Parteien Arbeitsgruppen zusammen finden, um die beste human Lösung zu kreieren, damit das störende egoistische Verhalten der einzelnen Personen aufhört.
Sehe ich auch so - bleibt also nur das Abwarten auf das wirkliche Maß psychischer Stabilität der Mehrheiten- welche wohl kaum ein absolut meßbarer Wert sein kann. Jedoch ist es möglich, jede Menge Tenzenzen/wechselnde Zwischenstände zu beobachten.
Ich hab ja eine "optimistische Prognose" - zumindest auf einem banalen Level des Selbsterhaltungstriebes - natürlich können viele wirklich nur unter Schmerzen lernen - aber das war ja schon immer so - viele kluge Menschen stellten fest, dass die Trauerarbeit - besonders in Deutschland - keinerlei Kultur besitzt und dies der entscheidende Grund dafür ist. In diesem Bereich sehe ich immer noch keinen neuen Lerneffekt - doch auch der Hochmut kommt vor dem Fall = weiß ja der Volksmund eigentlich
Vielleicht sind Sie ja auch ein "Punk" in "meinem" Sinne?
Muß man aber nicht so hoch hängen - der Begriff ist schwammig und tendenziell zu gleich - jedoch wird er gegenwärtig kaum noch verwendet und vielleicht habe ich ihn deswegen hier gewählt.
"na64" würde ich auch nicht hinterfragen - naja, der Jahrgang ist wohl ein konkretes Zeichen (?!). Für mich sind Namen Schall und Rauch - bis auf wenige Ausnahmen - die kommen dann schon einer Symbolik nahe ... ob die aber auch richtig verstanden wird, bleibt unklar.
Ergänzung: Die toten Hosen (z.B.) sind für mich kein Punk - die Ärzte in ihrer Zuordnung für mich auch nicht ganz klar - the Clash liebe ich immer noch - also egal wie "reich" die sind ... die sprechen zu mir in meiner Sprache.
Sie haben mich viell. falsch verstanden. Ich münzte das auf die Umsturz-Szenario-Entwickler auf dieser Plattform.
Ist eigentlich vielen Kommentatoren bewusst, wenn sie noch immer dem Neoliberalismus das Wort reden, passieren kann, dem keiner von denen die hier zum Teil unterirdischen Kommentare, auch nur im Ansatz beeinflussen könnten?
Glaubt jemand im Westen wirklich, dass man diese Menschen aufhalten könnte? Schauen Sie heute auf Brasilien, glaubt man in Deutschland davor geschützt zu sein? Zumal die menschenverachtende Ideologie war doch in Deutschland nie weg, nur weil zwei von Deutschland angefangene Kriege verloren gegangen sind? Haben die Verantwortlichen zu irgend einem Zeitpunkt Einsicht gezeigt? Noch nie im Gegenteil, wie man schon wieder an den heutigen Opfer dieser Menschen Verachtenden sehen kann.
Es herrscht Krieg, wie es Waren Buffet in einem Interview der New York times gegeben hat formulierte. Der Krieg zwischen Arm gegen Reich, und die Klasse der Reichen wird den Krieg gewinnen.
Auf absehbare Zeit werden sie sicher recht haben. Die linken sind über ihre eigene Hybris gestolpert und scheinen für Wähler keine Alternative zu sein. Die Unglaubwürdigkeit haben sie Mit der SPD gemeinsam. Daher braucht die linke eine Erneuerung genauso wie die SPD.
Und solange marschiert die rechte nach vorn. Weltweit ist das Gegenteil nicht erkennbar.
Leider sehen auch ehemals SPD und Linke Wähler mehr Erfolgsaussichten mit der AFD ernstgenommen zu werden.
Als junger Möbeltischler-Facharbeiter gehörte ich 1970-1971 zu den SPD-Jungsozialisten im Westberliner Stadtbezirk Steglitz, in Lichterfelde West, der Abteilung 5. an. Auf einer Mitgliederversammlung verteilte ich Broschüren über die Korruption bei der staatlichen Wirtschaftsförderung. Diese Broschüren hatte ich beim damaligen SEW-Kreisbüro in Berlin Charlottenburg besorgt. Die Verteilung der Broschüre sollte der Aufklärung über Wirtschaftskriminalität dienen.
Tage später erhielt ich einen Telefonanruf an meinem Wohnort in Lichterfelde West. Ein Mitglied des SPD-Bezirksvorstands war am Telefon. Er teilte mit, eine Besprechung würde beim SPD-Vorstand stattfinden, über meine eigenmächtige Verteilung einer Broschüre der West-Berliner SEW.
Ich erklärte ihm, dafür keinen Auftrag der SEW zu haben und der Inhalt der Broschüre sollte der Aufklärung über Wirtschaftskriminalität in der Stadt dienen. //
Dieses Beispiel zeigt uns, dass die SPD schon vor dem ''Radikalenerlass'' 1972, die eigenständigen politischen Initiativen von SPD-Mitgliedern der Basis überprüfte und überwachte. Der Staatsschutz war auch schon damals, vor dem sog. ''Radikalenerlass'', eine vorrangige Initiative der SPD-Parteiführung auf Landes- und Bundesebene, auch zur Überwachung der eigenen Partei und SPD-Basis.
MfG, 19.10.18, R.S.
Zweifelsohne ist der Neoliberalismus im engeren (ökonomischen) Sinn gemessen an den Zielen, die der Neoliberalismus angeblich verfolgt: Freiheit, stetiges Wirtschaftswachstum, Vollbeschäftigung, "Wohlstand für Alle" (Ludwig Erhard) sowohl theoretisch als auch praktisch gescheitert, aber der Neoliberalismus ist m. E. deshalb noch lange nicht am Ende.
Dafür gibt es in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und vor allem den Medien immer noch zu viele Profiteure und vor allem Opportunisten, die von diesem neoliberalen System tatsächlich profitieren oder glauben, dass sie (irgendwann) zu den Profiteuren gehören.
Warum sollten Journalisten/Journalistinnen vom Typ Kleber, Slomka, Will, Illner, Maischberger, Plasberg oder die Geschäftsführer der DAX-Unternehmen, die zwar höchstwahrscheinlich nicht zu den Superreichen gehören, aber auch nicht zu den Mindestlöhnern, zum Beispiel die Vermögenskonzentration deutscher Multimilliardäre und Oligarchen kritisch hinterfragen? Ob alle Bürger eine bezahlbare Wohnung finden, das geht diesen Damen und Herren ebenso am Arsch vorbei wie "Mutti" Merkel und ihrer "christlichen" CDU oder den Parteispitzen von CSU, SPD, Grüne, FDP und der nationalistischen rechten Alternative.
Ganz abgesehen von Revolverblättern wie "Bild", die seit Jahrzehnten vorgeben, die Interessen des sogenannten "kleinen" Mannes zu vertreten, aber mit Ihren primitiven und unbestritten erfolgreichen Hetzkampagnen gegen Arbeits- und Obdachlose, Muslime, Flüchtlinge, Migranten, Asylbewerber, Kranke und Behinderte, Griechen, Südländer, Putin usw. lediglich von den Interessen des ganz "großen" Geldes ablenken.
Insofern halte ich das Folgende:
"Im optimistischen Szenario würden die (wirtschaftlichen) Eliten und ihre Unterstützer in Medien und Politik begreifen, dass der Neoliberalismus zwar lange Zeit Ihren Interessen nützte, allerdings dann nicht mehr, wenn er den Boden für einen immer radikaleren Nationalismus und Populismus bereitet ... "
zwar für nicht gänzlich ausgeschlossen, aber vergleichsweise äußerst unwahrscheinlich. Dazu mangelt es nicht nur den deutschen Eliten an Einsicht, Vernunft, Empathie, christlichen Werten und Kant. - Die vorherrschenden "Tugenden" der Eliten sind Arroganz, Ignoranz, Dekadenz, Opportunismus, Gier und Scheinheiligkeit.
"Wenn es ernst wird, muss man lügen.“ (Jean-Claude Juncker, 2011)
Hinzu kommt, auch die Wirtschafts- und Sozialpolitik der rechtspopulistischen und nationalistischen (neuen) Parteien (AfD, FPÖ usw.) ist zu einem großen Teil neoliberal (Stichworte: Lohnzurückhaltung, Lohndumping, Leiharbeit, befristete Arbeitsverträge, Abbau von Arbeitnehmerrechten, Arbeitszeitverlängerung, Deregulierung, Privatisierung, Sozialstaatsabbau, Abschaffung der GEZ zugunsten privater Werbesender, Abschaffung der Erbschaftssteuer und weitere Steuersenkungen für Reiche und Superreiche usw.)
Nationalismus und Neoliberalismus sind keine grundsätzlichen Gegensätze. Beide sind im Kern sozialdarwinistisch. Die Nazis unter den Neoliberalen machen nur eine ethnische Differenzierung zwischen armen Eingeborenen und armen Ausländern.
Erst der Krieg ist für Neoliberale und Konservative die Krönung der Marktwirtschaft.
Schön. Und was heißt na64??? Zum einen Notausgang 64(PC), oder nichts außer 6+4 = 10 und 1 +0 = 1, oder ein ander Begriff für Ich AG. Die ich AG ist tot und somit kann man sich auch andere Interpretationen einfallen lassen. Die negative Auslegung könnte heißen: nur afd. Dieses rumgespiele mit Buchstaben und Zahlen hatte ich mir mal in Österreich ausgedacht und zu dieser Zeit da gab es noch keine Partei mit der Bezeichnung afd. Und jetzt Wochenende.
Ich habe noch was wie der kapitalismus ungestört weiter machen kann. Die Superkräfte der Bartierchen wurden jetzt das erstemal in menschliche Zellen verpflanzt (crispr cas 9). Das heißt als Wunsch, die Unsterblichkeit in menschliche Zellen integrieren. Besser gesagt, die Eigenschaften der Bärtierchen. Ihre resistenz gegen Radioaktive Strahlung, gegen Hitze und gegen Dürre, um in diesen von Menschenhand erzeugtenUmständen, weiter Leben zu können. Geil und einige werden dann Superman, bzw. Superwoman.
Bärtierchen – Wikipediahttps://de.wikipedia.org/wiki/Bärtierchen
Dann ist es Wurst wie die Erde aussieht.
"Erst der Krieg ist für Neoliberale und Konservative die Krönung der Marktwirtschaft."
Und den Weg dahin ebnet der Euro und die EU.
Wussten Sie, dass die EU eine Idee der Nazis war:
https://de.wikipedia.org/wiki/Walther_Funk
Walther Funk oder nationalsozialistische Europapläne googlen!
Natürlich ist der Krieg der allerbeste und potenziellste (Brand)Beschleuniger für den Kapitalismus - in keinem anderen Bereich kann Profit für Zerstörung (Waffenproduktion und militärische Ausrüstung) und "nach der erfolgreichen Tat" die Produktion für Prothesen, Minenräumung und Neubau von zerstörter Infrastruktur so einen ständigen Kreislauf von Absatz und Arbeitsplätzen für den Erwerb von Profit in Aussicht stellen.
Für mich ist klar, dass das Ende des Neoliberalismus zuerst in den Köpfen enden muß - doch daran arbeiten ja die "Staatsfeinde" dieses Systems und die werden in deren "Logik" am massivsten bekämpft. Also macht sich der Neoliberalismus so "schön" es ihm und seinen anspruchsvollen Konsumenten möglich ist. Und am Besten, diese sind #unteilbar miteinander verbunden - in Partylaune - ohne Gedanken an die Ursachen und Zusammenhänge ... "weiter weiter ins Verderben ..." tanzen und feiern und nicht #aufstehen und in eine andere Richtung laufen, sonst erzählen wir, dass IHR Nazis und Rassisten seid ... naja, genauer werden wir da nicht - zumindest sind dies die schlimmsten Bezeichnungen mit denen einfach keiner persönlich konfrontiert werden möchte - "Sozialschmarotzer" war eine dumme Bezeichnung von uns - und außerdem heute, wo es immer mehr Arme gibt, muß die menschliche Würde durch andere Bezeichnungen wirksam defininiert werden - scheißegal, wenn "wir" dabei den Faschismus verharmlosen - dieses Wort haben wir historisch völlig korrekt als das Schlimmstmögliche erkannt - ABER es auch geschafft, dies mit Soszialismus und Kommunismus auf die gleiche Stufe zu stellen - ätsch, da fällt euch nicht so schnell dazu was ein ^^
»Für mich ist klar, dass das Ende des Neoliberalismus zuerst in den Köpfen enden muß - doch daran arbeiten ja die "Staatsfeinde" dieses Systems und die werden in deren "Logik" am massivsten bekämpft. Also macht sich der Neoliberalismus so "schön" es ihm und seinen anspruchsvollen Konsumenten möglich ist. Und am Besten, diese sind #unteilbar miteinander verbunden - in Partylaune - ohne Gedanken an die Ursachen und Zusammenhänge ... "weiter weiter ins Verderben ..." tanzen und feiern und nicht #aufstehen und in eine andere Richtung laufen {...} «
Selbst die Überlebenden eines (begrenzten) Atomkrieges würden sich erneut für den Kapitalismus, die polit-ökonomische Ursache des Krieges, entscheiden. Nur die tiefgreifende Veränderung im Massenbewusstsein könnte einen Atomkrieg verhindern und in Folge durch die Beseitigung des Kapitalismus. Und damit zugleich auch die Beseitigung der Wurzel und/bzw. Quelle des Kapitalismus, der destruktiven Entfremdung in der kapitalistischen Gesellschaftsformation.
Unser gesellschaftspolitisches Hauptproblem heute, das ausnahmslos alle bürgerlichen Parteien auf modifizierten und reformistischen Erhalt und Bewahrung des Kapitalismus gepolt sind. Das gilt so auch für DIE LINKE, die linke liberal-bürgerliche Parlamentspartei.
Vor allem ist es auch der SPD und in der (historischen) Zwischenphase der kapital-faschistischen NSDAP, gelungen, jeden gesellschaftspolitischen Ansatz in der Weimarer Republik und nach Kriegsende in Westdeutschland und ideologisch übergreifend in Ostdeutschland, eine gesellschaftliche Formierung gegen den Kapitalismus zu beseitigen und ideologisch auszurotten.
Dabei war die erfolgreichste Krönung, – der westdeutschen Administration – , die friedliche Konterrevolution und die abschließende Implosion der DDR. // Selbst mehr als 90 Prozent der 2,4 Millionen Parteimitglieder der SED gehörten im Ergebnis zum freiwilligen Fußabtreter für die westdeutsche Bourgeoisie und deren politischen Ideologen. Auch die im ostdeutschen FDGB, mit insgesamt 9,8 Millionen Mitgliedern, organisierte Arbeiterklasse und deren K(r)ampftruppen lösten sich vollständig auf. Das war wohl der bisher beispielloseste Sieg der Bourgeoisie in der deutschen und europäischen Geschichte der letzten zweihundert Jahre, seit Anfang des 19. Jahrhunderts.
So existiert heute in Deutschland keine (nennenswerte) antikapitalistische und antiimperialistische Basis. Das bürgerliche Medien- und Bildungssystem und das gesamte Massenbewusstsein steht heute unter Kontrolle der ökonomischen, ideologischen (und damit der tiefen-psychologischen Wirkungsmacht) und gesellschaftspolitischen Administration der Finanz- und Monopolbourgeoisie. Das gilt ebenso für die kapital-gelben und liberal-sozialdemokratischen SPD-DGB-Gewerkschaften.
Bei der heutigen gewerkschaftlichen Führungsgarnitur handelt es sich (allenfalls) um Sozialarbeiter*innen im gesellschaftspolitischen Dienst der Kapitalisten und insbesondere der Finanz- und Monopolbourgeoisie. Dafür zahlen auch noch die seit Jahrzehnten getrimmten und manipulierten Opfer aus der Erwerbsbevölkerung ihren Mitgliedsbeitrag vom Arbeitslohn und aus der knappen Rente [so auch der Verfasser dieser Zeilen, seit März 1969].
20.10.2018, R.S.
Ob das permanente analysieren der Vergangenheit weiterbringt bezweifle ich, da schon tausende Analysen vorliegen und weitere auch nicht besser werden. Langsam sollte man die Erkenntnisse für die Zukunft benutzen oder frei von ihnen neu anfangen, da man sich wohl auf die richtige Analyse eh nicht einigen kann.
Das kommende Beben...Der kommende Aufstand! Sanft und smart wird es nicht gehen, ging es nie. Ja, sie spekulieren auch diesmal mit der Elitenkontinuität. Hat bisher immer geklappt. Doch diesmal könnten sie sich gewaltig irren. Immer weniger für immer mehr. Kurz & knapp. Immer weniger natürliche Ressourcen für immer mehr Menschen. Beim sauberen Trinkwasser wird es losgehen, nein, ging es schon los. Kapstadt. Der Klimawandel, hausgemacht, treibt unaufhaltsam zum Konflikt. Machen wir uns bitte nix vor. Es wird Kriege geben, es gibt sie schon. Der atomare worst case wäre das Ende aller. Nun, das wollen sie eher nicht. So werden wir bald, sehr bald erleben, was es heisst:urban operations in the year 2020. Ein NATO-Papier. Wir teilen uns auf in smart peoples und Menschenmüll. Liegt alles schon in der Schublade. Nichts bleibt wie es war. Hawking hat recht.
Hmm, also ich hab nun mal meine Erkenntnisse aus der Analyse der Vergangenheit und an der orientiere ich mich in der Gegenwart.