Wünschen nützt nichts

Vielstimmig Andreas Kriegenburg inszeniert Tschechows "Drei Schwestern" an den Münchner Kammerspielen als geordnetes Tohuwabohu
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Anton Tschechow ist "in": Jedes Theater, das etwas auf sich hält, hat ein Stück des russischen Dichters im Repertoire. In seinen handlungsarmen Dramentexten geht es um seelische Befindlichkeiten, um Depression und Langeweile, kurz: um das ganz normale Leben. So wie in den Drei Schwestern, die im Ranking der Tschechow-Premieren die Spitzenposition einnehmen. Olga, Mascha, Irina und ihr Bruder Alexej leben in der Provinz und warten darauf, dass etwas passiert. Sie alle wollen nach Moskau, die Stadt, in der sie aufgewachsen sind, doch je mehr sie wünschen, desto ferner rückt dieser Traum. Auf dem Land fühlen sie sich überflüssig. Es gibt nichts, was ihr Dasein mit Sinn füllen würde. Und so wird stundenlang über die Zukunft, über Arbeit, d