Zeugnis einer Wahrnehmung

Heimatlos Bei der iranischen Comic-Zeichnerin Marjane Satrapi verzahnen sich individuelle und kollektive Geschichte
Exklusiv für Abonnent:innen

In Persepolis gibt es keine Zwischentöne, nur den scharfen Kontrast zwischen Schwarz und Weiß. Figuren werden mit einigen Strichen skizziert, ihre Wiedererkennbarkeit durch wenige Eigenschaften gewährleistet. Dass man die einzelnen Charaktere trotzdem erkennt, spricht für die künstlerische Leistung der iranischstämmigen Comic-Zeichnerin Marjane Satrapi. Wohlverdient ist daher der Erfolg, den sie mit ihren Comics erzielte. In Frankreich bewegt sich die Auflagenzahl der vierbändigen Ausgabe im sechsstelligen Bereich. Auf der Frankfurter Buchmesse 2004 wurde Eine Kindheit im Iran zum Comic des Jahres gekürt. Der Name der 1969 am Kaspischen Meer Geborenen wird oft in einem Atemzug mit Comic-Größen wie Art Spiegelman, der in Maus die Geschichte