Gib mal Stoff

Porträt Ilán Fernández war ein brutaler Drogenboss. Dann wurde er verhaftet und begann im Gefängnis eine zweite Karriere als Modedesigner. Heute verdient er damit Millionen
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Ilán Fernández ist nicht so leicht zu treffen. Interviewanfragen per Mail beantwortet er nicht. Am Telefon bleibt er vage: „Das kriegen wir schon irgendwie hin.“ Schließlich bestellt er mich in die Lobby des Berliner Hotels „Westin Grand“. Zur verabredeten Zeit ist niemand zu sehen. Nach einer Viertelstunde wähle ich seine Handynummer. „Bin in zwei Minuten da“, sagt er.

Auch aus Sicherheitsgründen sei er schwer zu treffen, erzählt Fernández. Er habe viele Feinde. Aufgewachsen in der kolumbianischen Millionenstadt Cali, geriet sein Leben nach dem Tod des Vaters aus dem Tritt. Als Teenager soll er einen schmierigen Verehrer seiner Mutter erschlagen haben. Später machte er ein Vermögen mit Drogen und Waffen: Seine