Gemeinschaftliches Projekt

Veranstaltungsorte Für die den Kunstverein München und das Haus der Kunst umfassende Ausstellung hat Tony Cokes für „Fragments, or just Moments“ neue Arbeiten entwickelt, die sich ausgehend von historischem Quellenmaterial der Geschichte beider Institutionen annähern
„Tony Cokes. Fragments, or just Moments“ | Installationsansicht | Haus der Kunst, 2022
„Tony Cokes. Fragments, or just Moments“ | Installationsansicht | Haus der Kunst, 2022

Foto: Maximilian Geuter

Haus der Kunst

Das Haus der Kunst ist ein öffentliches Museum ohne eigene Sammlung und ein weltweit führendes Zentrum für zeitgenössische Kunst. Es ist der Untersuchung der Geschichte und der Geschichten der zeitgenössischen Kunst verpflichtet; im Mittelpunkt der Arbeit des Haus der Kunst stehen Ausstellungen, Performances und Musikveranstaltungen sowie Wissensvermittlung.

Durch sein Programm unterstreicht das Haus der Kunst, dass die Entwicklungslinien der zeitgenössischen Kunst global und vielschichtig verlaufen und nicht durch geografische, konzeptuelle und kulturelle Grenzen einzuschränken sind.

Das Haus der Kunst schärft den Blick auf die zeitgenössische Kunst, indem es unterschiedliche Standpunkte einbezieht und ein interdisziplinäres Programm von höchster künstlerischer Qualität und kultureller Relevanz anbietet. So schafft es einen kritischen Kontext, um die historische Dimension des Zeitgenössischen zu untersuchen, zu definieren und zu vermitteln.

Austausch & Dialog

„In diesem Jahr entfaltet sich das Programm im Haus der Kunst in Form von Dialogen. Dieser Austausch kann auch zwischen Institutionen stattfinden, und die Ausstellung mit Tony Cokes markiert die erste umfassende Zusammenarbeit zwischen dem Haus der Kunst und dem Kunstverein München“, so Andrea Lissoni, künstlerischer Direktor des Haus der Kunst. „Ausgehend von beiden Häusern und Archiven setzt Cokes‘ Auftragsarbeit Some Munich Moments, 1937–1972 das Engagement des Haus der Kunst fort, unsere Geschichte neu zu bewerten und die vielfältigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Geschichte die Gegenwart definiert und gestaltet.“

Ausgehend von der historischen Verbindung zwischen den beiden in unmittelbarer Nähe gelegenen Ausstellungsorten präsentiert Tony Cokes die neue Werkreihe Some Munich Moments 1937–1972, die sowohl die Institutionen als auch den dazwischen liegenden öffentlichen Raum umfasst. Das audio-visuelle Werk untersucht auf Grundlage von Archivmaterial die eng miteinander verwobene Geschichte der beiden Orte während der NS-Zeit und darüber hinaus. Some Munich Moments 1937–1972 setzt die kulturellen Propagandastrategien des NS-Regimes in Beziehung zur visuellen Identität der Olympischen Spiele 1972 in München, die in direkter Opposition als „antifaschistisch“ und „weltoffen“ kodiert wurden.

München im Zentrum

Die neue Werkreihe Some Munich Moments 1937–1972 wird sowohl im Haus der Kunst, im Kunstverein München als auch im öffentlichen Raum zu erleben sein. In der Fußgängerunterführung am Südende des Englischen Gartens und am Zaun der amerikanischen Botschaft werden Text und Tonauszüge der audiovisuellen Werke präsentiert.

Als Teil des öffentlichen Programms der Ausstellung werden in Zusammenarbeit mit dem NS-Dokumentationszentrum und dem Kurator Wolfgang Brauneis Stadtführungen angeboten, die die Kontinuitäten zwischen der Kunst des Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit untersuchen. Ausgehend von Skulpturen im Münchner Stadtraum werden die Nachkriegskarrieren renommierter Künstler der NS-Zeit – die innerhalb des Regimes als „gottesbegnadet“ ausgezeichnet wurden – in den Blick genommen. Darüber hinaus wird Noah Barker Anfang September einen Vortrag im Rahmen der Ausstellung im Kunstverein München halten, der sich insbesondere mit den Designvorstellungen des Gestalters Otl Aicher für die Olympischen Spiele 1972 beschäftigen wird.

28.07.2022, 11:55

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Im Fokus: München

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Zur Ausstellung Ausgehend von der historischen Verbindung zwischen den beiden in unmittelbarer Nähe gelegenen Ausstellungsorten – Haus der Kunst und Kunstverein München – präsentiert Tony Cokes die neue Werkreihe „Some Munich Moments 1937–1972“
„The concern of corporate design is control“

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Biografie Inhaltlicher Ausgangspunkt der Ausstellung von Tony Cokes ist die ideologisch-propagandistische Verknüpfung beider Ausstellungsorte während der NS-Zeit sowie deren kulturpolitische Rolle im Rahmen der 20. Olympischen Spiele 1972 in München
Nazi-Propaganda-Werkzeug im aktuellen Diskurs

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Netzschau Stimmen aus dem Netz: „Läuft man die Treppe zum ersten Stock des Kunstvereins München hoch, steht man vor Aufnahmen der zerbombten Stadt und hört dazu laute Techno-Beats, Bass, und das verwirrt erstmal, denn im Körper erwachen Party-Assoziationen...“

Of Lies and Liars Study 01 | Tony Cokes

Video First of a five-part series of new video artworks by Tony Cokes, conceived as sketches for a future longer work and commissioned for The Shed’s “Up Close” digital commissioning program. Set to the song “We Will Become Silhouettes” by Postal Service


Of Lies and Liars Study 02 | Tony Cokes

Video Second of a five-part series of video artworks, conceived as sketches for a future work and commissioned for The Shed’s “Up Close” digital commissioning program. Set to the songs “Babylon Makes the Rules” by Steel Pulse/ “Gangsters” by The Specials


Of Lies & Liars Study 03 | Tony Cokes

Video Third of a five-part series of video artworks by Tony Cokes, conceived as sketches for a future work and commissioned for The Shed’s “Up Close” digital commissioning program. Set to the song “Faking the Books” and “Grin and Bear” by Lali Puna.


Of Lies & Liars Study 04 | Tony Cokes

Video Fourth of a five-part series of video artworks by Tony Cokes, conceived as sketches for a future work and commissioned for The Shed’s “Up Close” digital commissioning program. Set to the song “Ghost Town” by The Specials and “Speedway” by Morrissey