Hanna Barth (1911 Koblenz – 1961 Würzburg)
Hanna Barth studiert an der Technischen Hochschule, der Universität und der Akademie der Bildenden Künste in München und an der Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig. Mit ihrem Mann Herbert Barth kommt sie 1941 nach Bayreuth. Im Colmdorfer Schlösschen laden sie nach dem Krieg zu Soireen ein. Hanna Barth gilt als eine Institution im Bayreuther Kulturleben. An den Ausstellungen der Freien Gruppe Bayreuth beteiligt sie sich von 1955 bis 1961.
Karl Bedal (1914 Schwarzenbach a. d. Saale – 1999 Hof)
Nach dem Studium an der Hochschule für Lehrerbildung in Bayreuth ist Karl Bedal als Lehrer tätig und unterrichtet bis 1957 in seinem Geburtsort Schwarzenbach a. d. Saale. 1946 beginnt er als Grafiker und Maler zu arbeiten; 1958 macht er seine künstlerische Arbeit zu seinem Hauptberuf. Vermutlich zeigt er 1951 Arbeiten in der ersten Ausstellung der Freien Gruppe Bayreuth. Sicher ist seine Beteiligung in den Jahren von 1953 bis 1975.
Herbert Bessel (1921 Hamburg – 2013 Altdorf bei Nürnberg)
Der freischaffende Maler und Grafiker Herbert Bessel studiert an der Hochschule für Bildende Kunst in Hamburg und an der Kunstakademie in Nürnberg. Er bekommt zahlreiche Aufträge, insbesondere für monumentale Glasarbeiten. In den Ausstellungen der Freien Gruppe Bayreuth zeigt er vornehmlich Aquatinta-Farbradierungen in den Jahren von 1973 bis 1980. Der Bestand im Kunstmuseum ermöglicht es, Arbeiten der sechziger Jahre hier zu zeigen.
Friedrich Böhme (1898 Dresden – 1975 Bayreuth)
Friedrich Böhme gilt als „spätberufener Künstler“ und studiert von 1928 bis 1933 an der Kunstakademie in Dresden. Nach zahlreichen Reisen eröffnet er ein Bildhaueratelier in Dresden. Nach 1945 kommt er nach Bayreuth, baut sich hier eine neue Existenz als Künstler auf und gründet gemeinsam mit Ferdinand Röntgen, Sawo Popowitsch Iwanow und Rudolf Jakubek d. J. die Freie Gruppe Bayreuth.
Gottfried Brockmann (1903 Köln – 1983 Kiel)
Gottfried Brockmann macht zunächst eine Architekturlehre, anschließend eine Ausbildung zum Dekorationsmaler. 1926 nimmt er das Studium der „Freien und Angewandten Graphik“ an der Düsseldorfer Kunstakademie auf. Über Berlin kommt er mit seiner Frau nach Oberfranken, wo er in den Jahren 1946 bis 1952 die treuhänderische Leitung einer Buchdruckerei in Hof innehat. Er beteiligt sich an der ersten Ausstellung der Freien Gruppe Bayreuth im Jahr 1951.
Toni Farwick (1886 Warstein – 1979 Hagen)
Toni Farwick studiert in Berlin, u.a. bei Lovis Corinth. In den 20er Jahren verzeichnet sie große Erfolge in zahlreichen Ausstellungen und unternimmt weite Reisen in Mittelamerika. 1943 wird ihr Atelier in Berlin durch einen Bombenangriff zerstört und die Künstlerin flieht nach Thurnau. 1962 zieht sie nach Hagen. Ihre Arbeiten zeigt sie in den ersten zehn Jahren der Ausstellungen der Freien Gruppe Bayreuth.
Fritz Föttinger (1939 Bayreuth)
Nach dem Studium an der Pädagogischen Hochschule in Bayreuth unterrichtet Fritz Föttinger als Volksschullehrer. Daneben arbeitet er nebenberuflich als Maler, Graphiker, Mundart-Dichter und Keramiker. 1988 verabschiedet er sich von dem Lehrerberuf und fokussiert sich ganz auf seine künstlerische Arbeit. Er hat zahlreiche Ausstellungen und erhält 1989 den Kulturpreis des Landkreises Bayreuth. Von 1960 bis 1981 stellt er bei der Freien Gruppe Bayreuth aus.
Gerda von Freymann-Knispel (1905 Viljandi – 1981 Neustadt bei Coburg)
Die Künstlerin entstammt einer estnischen Adelsfamilie und wächst in Estland auf. Ab 1918 lebt sie in Neustrelitz. Sie studiert an der Staatlichen Kunstschule zu Berlin und heiratet 1934 ihren Studienkollegen Alfred Knispel. Damit endet ihre Berufstätigkeit als Kunsterzieherin. Sie begleitet ihren Mann auf seinen Reisen durch Europa. 1945 fällt ihr Mann im Krieg und Gerda von Freymann-Knispel flieht mit ihrem Sohn nach Neustadt bei Coburg. In den Jahren 1954 bis 1975 beteiligt sie sich an den Ausstellungen der Freien Gruppe Bayreuth.
Anton Greiner (1914 Bamberg – 2007 ebenda)
Anstatt den elterlichen Malerbetrieb zu übernehmen, studiert Anton Greiner an der Akademie der Bildenden Künste in München. Dorthin kehrt er auch nach Kriegsdienst und Gefangenschaft zurück. Doch es zieht ihn 1951 nach Bamberg zurück. Dort lebt und arbeitet er und kann sich als freischaffender Künstler etablieren. 1972 erhält er den Kulturpreis der oberfränkischen Wirtschaft. An den Ausstellungen der Freien Gruppe Bayreuth beteiligt er sich von 1953 bis 1972.
Caspar Walter Rauh (1912 Würzburg – 1983 Kulmbach)
In Würzburg geboren, in Bayreuth aufgewachsen, studiert Caspar Walter Rauh an der Kunstakademie in Düsseldorf und an der Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig. Nach dem Krieg zieht er mit seiner Familie nach Himmelkron und dann nach Kulmbach. 30 Jahre lang zeigt der Künstler seine Werke des Phantastischen Realismus in den Ausstellungen der Freien Gruppe Bayreuth. Im Auftrag der Oberfrankenstiftung bewahrt und erforscht das Kunstmuseum Bayreuth die umfangreiche Sammlung mit seinen Werken.
Anton Richter (1900 Schwarzenbach a. d. Saale – 1962 ebenda)
Mit einem Stipendium studiert der Autodidakt an der Akademie der Bildenden Künste in München. 1945 kehrt er aus dem Krieg zurück und arbeitet als freischaffender Künstler unter kargen Lebensbedingungen in seiner Heimatstadt Schwarzenbach a. d. Saale. In den Ausstellungen der Freien Gruppe Bayreuth ist er von 1951 bis posthum 1962 vertreten.
Ferdinand, genannt Ferd, Röntgen (1896 Barmen – 1966 Bayreuth)
Nach dem Studium an der Kunstgewerbeschule Barmen schließt sich Ferdinand Röntgen der Künstlergruppe „Die Wupper“ und als Buchillustrator der „Rheinische Sezession“ an. Der Krieg unterbricht seine künstlerische Laufbahn, doch er findet eine Anstellung als Bühnenbildner. 1943 kommt er erstmals nach Bayreuth. Gemeinsam mit Friedrich Böhme ist er die treibende Kraft für die Freie Gruppe Bayreuth und stellt bis zu seinem Tod mit aus.
Hermann Rongstock (1942 Bayreuth – 2021 ebenda) und Heike Rongstock-Tooren
Hermann Rongstock studiert zunächst Gebrauchsgrafik an der Blocherer-Schule und an der Hochschule für Bildende Künste in München. Bei der Sommerakademie in Salzburg lernt er Oskar Kokoschka kennen – eine für ihn prägende Begegnung. Er kehrt nach Bayreuth zurück, wo er als Fachbetreuer für Kunsterziehung tätig ist. An den Ausstellungen der Freien Gruppe Bayreuth beteiligt sich Hermann Rongstock in den Jahren von 1964 bis 1976. Unterstützt wird Hermann Rongstock von seiner Frau Heike Rongstock-Tooren. Selbst Künstlerin, zeigt sie jedoch nur selten Arbeiten von sich. In den Jahren zwischen 1968 uns 1975 stellt sie in der Freien Gruppe Bayreuth mit aus.
Anton Russ (1910 Reichenberg/Böhmen – 1984 Bayreuth)
Als Meisterschüler besucht Anton Russ nach seinem Studium in Berlin und Prag Max Pechstein an der Ostsee. Nach dem Krieg kommt Anton Russ nach Bad Berneck, ab 1956 nach Bayreuth, wo er als freischaffender Maler rasch Anklang findet. 1970 eröffnet er ein Antiquitätengeschäft und widmet sich ganz dem Kunsthandel. In den Jahren 1953 bis 1968 stellt Anton Russ bei der Freien Gruppe Bayreuth aus. 1952 zeigt er Arbeiten auch im Bayreuther Künstlerkreis.
Arthur Seedorf (1903 Angermünde – 1986 Schwarzenbach a. d. Saale)
Als Jurist und Volkswirt arbeitet Arthur Seedorf in Berlin und besucht Abendkurse an der Kunstschule des Westens. Durch die Kriegswirren kommt er nach Oberfranken und arbeitet ab 1943 für einen Industrieverband in Schwarzenbach a. d. Saale. Dies gewährt ihm eine gewisse künstlerische Unabhängigkeit. Arthur Seedorf gründet den Berufsverband Bildender Künstler Ober- und Unterfranken. Von Anfang an stellt er bis 1981 in der Freien Gruppe Bayreuth aus.
Gerda Voith von Voithenberg (1909 Bayreuth – 2001 Bayreuth)
Die Künstlerin studierte in München 1929 – 1931 an der Blocherer-Schule und der Staatsschule für angewandte Kunst; von 1931 – 1933 an der Akademie für Kunstgewerbe in Dresden. Ab 1934 bildete sie sich in Meisterateliers in Königsberg weiter, studierte Kunstgeschichte und erhielt 1937 die Lehrbefähigung für Englisch und Kunst. Von 1937 bis 1950 war sie als Lehrerin tätig. In den Ausstellungen der Freien Gruppe Bayreuth sind ihre Arbeiten von 1955 bis 1968 zu sehen. Ihre Tochter Erdmute Voith von Voithenberg errichtet am Kunstmuseum Bayreuth 2009 die Voith von Voithenberg-Stiftung.