Gab es Besonderheiten in der zeichnerischen Arbeit von Architektinnen und Architekten in der DDR? In den Planungsbüros der DDR wurde mit den weltweit üblichen Arbeitsutensilien gearbeitet. Und wie überall waren die Talente unterschiedlich verteilt, jedes Entwurfskollektiv hatte seinen besonders begabten „Zeichenfuchs“, der am Ende die entscheidenden Visualisierungen einer Entwurfsidee lieferte. In dieser Hinsicht ließe sich anhand ausgewählter Schaublätter sehr wohl eine Stilgeschichte über vier Jahrzehnte DDR-Architektur bebildern.
Doch um ein Illustrieren der DDR-Baugeschichte soll es in dieser Ausstellung nicht gehen. Hier wird nach den Machern von Architektur gefragt, nach Motiven, Visionen, auch Enttäuschungen mehrerer Generationen von Architektinnen und Architekten. Diese absolvierten alljährlich die Baufakultäten in Dresden, Weimar und Berlin und gerieten mit hochgesteckten Zielen in eine Berufspraxis, in der kreatives Entwerfen immer mehr zurückstehen musste zugunsten radikal technisierter Bauprozesse unter zunehmenden Sparvorgaben. Die Lust an frei entwickelten Gestaltideen wurde in verwegenen Wettbewerbsentwürfen oder als freie künstlerische Übung ausgelebt.
Die Ausstellung ist vom 24. Mai bis 7. September 2025 im Museum für Architekturzeichnung der Tchoban Foundation (Christinenstr. 18a, 10119 Berlin) zu sehen.
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag | 14 bis 19 Uhr
Samstag und Sonntag | 13 bis 17 Uhr