„Menschen in der westlichen Welt halten stark am Leben fest. Dass dieses einmal enden muss, ist zwar eine indiskutable Gewissheit, wird aber im Alltag immer noch verdrängt und verleugnet. Ja, der Tod gehört zum Leben dazu, aber er soll doch bitte woanders fündig werden.“– monda-magazin.de
Angst und Ratlosigkeit
„Noch Mitte des vergangenen Jahrhunderts war das ganz anders. Der Soziologe und Theologe Reimer Gronemeyer beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit der Rolle des Todes in unserer Gesellschaft. Er hat in den Fünfzigerjahren als Zwölfjähriger erlebt, wie seine Großmutter nach einem Schlaganfall zu Hause starb. Die ganze Familie war versammelt, als der Arzt mit einem kleinen Spiegel, den er der Großmutter vor den Mund hielt, prüfte, ob sie wirklich nicht mehr atmete. Dann hielt seine Mutter die Standuhr an und öffnete das Fenster.“ – zeit.de
Keineswegs die „letzte Station“
„Krankheit, Leiden, Sterben: darum geht es bei dieser Sitzung; hinter der Abkürzung PIT verbirgt sich der Zungenbrecher Palliativ-interdisziplinäre Teamsitzung. Die Mitglieder, die hier einmal wöchentlich zusammenkommen, besprechen hier gemeinsam in der Runde das Schicksal schwerstkranker Menschen, die hier auf der Palliativstation in insgesamt acht Betten in sechs Zimmern untergebracht werden können.“ – hz.de
Den Tod kennenlernen
„Unser Sterben beginnt, lange bevor wir geboren werden. Noch im Mutterleib, in dem durchsichtigen Zellhaufen, aus dem jede und jeder von uns entsteht. Hier müssen überflüssige Körperzellen Platz machen. Nur so können sich die Organe des wachsenden Häufchens Mensch entwickeln. Nur so kommt es mit nur zwei Nieren und nur zehn Fingern zur Welt. Ins Erbgut jeder Körperzelle sind Programme eingeschrieben, die wie ein Schleudersitz wirken. Der löst aus, sobald eine Zelle nicht mehr gebraucht wird oder sie dem Körper gefährlich werden könnte. Die Zelle fliegt in den freiwilligen Tod.“ – zeit.de
Selbstbestimmt sterben
„Wir alle werden sterben, klar. Trotzdem setzen wir uns furchtbar ungern mit dem Tod auseinander. Vor allem der eigene Tod ist schon fast ein Tabuthema. Kein Wunder, denn es ist einfach verdammt beängstigend, nicht zu wissen, was einen nach dem Ende des Lebens erwartet: das ewige Höllenfeuer, ein schwarzes Nichts oder die Wiedergeburt als Ameise? Außerdem macht es nicht mal halb so viel Spaß über die eigene Endlichkeit nachzudenken, als Pläne für die Zukunft zu schmieden.“ – br.de