In Kooperation mit Heyne Verlag

Das Jahr der Wiedergeburt der Demokratie

Während Städte in Schutt liegen und Hunger den Alltag bestimmt, keimt zugleich Hoffnung. Ein Jahr, in dem Vergangenheit und Zukunft aufeinandertreffen und die Weichen für das Deutschland von heute gestellt werden

Ein Mann auf der Suche nach brennbarem Holz vor dem zerstörten Reichstag, 1945

Foto: IMAGO / United Archives Keystone

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Deutschland 1946 – Das Wunder beginnt

Deutschland 1946 – Das Wunder beginnt

Rüdiger Barth, Hauke Friederichs

Hardcover, gebunden

336 Seiten

24 €

In Kooperation mit Heyne Verlag

1946, im Jahr 1 nach Adolf Hitler, nimmt das Deutschland von heute seinen Anfang. 1946 liegen die Städte in Trümmern, viele Deutsche hungern, frieren, leben im Elend. In Nürnberg werden führende Nationalsozialisten zum Tode verurteilt, die Siegermächte versuchen, die deutsche Bevölkerung zu »entnazifizieren«, der Schwarzmarkt boomt. 1946 finden aber auch die ersten freien Wahlen seit 1933 statt, es ist das Jahr der Wiedergeburt der deutschen Demokratie.

Das Jahr der vorsichtigen Versuche, der ersten Hoffnung. Im amerikanischen Sektor machen zwischen den Trümmern Tanzlokale auf, Jazz ist der Sound der Stunde, die Menschen strömen ins Theater, die junge Hildegard Knef ist wieder im Kino zu sehen, in München wird das erste Oktoberfest nach dem Krieg gefeiert.

Willy Brandt, 32 Jahre alt, träumt von einer Karriere in der SPD. Beate Uhse, 26, will verzweifelten Frauen helfen. Erich Honecker, 33, baut an einer neuen Gesellschaft. Grete Schickedanz, 34, rettet die »Quelle«, Vicco von Bülow, 22, hackt Holz, Fritz Walter, 25, trainiert eine Fußballmannschaft französischer Soldaten. Erich Kästner, 46, stürzt sich in die Arbeit für das Feuilleton der Neuen Zeitung in München und sucht verlorene Kinder; die Ostpreußin Marion Gräfin Dönhoff, 36, sucht einen Job, irgendwas mit Schreiben, und arbeitet bald im Pressehaus der ZEIT in Hamburg. Bernhard Grzimek, 36, wird seinen Frankfurter Zoo zur Attraktion machen. Und Konrad Adenauer, 70 Jahre alt, überlegt, wie er die neuartige CDU als konservative Volkspartei etablieren und Deutschland mit Europa versöhnen kann.

1946 ist das Jahr, in dem die Alliierten zu Feinden werden und sich der Beginn des Kalten Krieges abzeichnet. Ein deutscher Geheimdienst entsteht, der für die Amerikaner die Russen ausspioniert. Der frühere britische Premierminister Winston Churchill spricht erstmals öffentlich vom »Eisernen Vorhang«, der Europa teile, und beschwört den Zusammenhalt der westlichen Demokratien. 1946 beginnt, in West wie Ost und auf unterschiedliche Weise, das Wunder, das uns Deutsche bis heute prägt.

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