»Die Entwicklung unterscheidet sich damit auch deutlich von der in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009. Damals war der private Konsum weniger beeinträchtigt, erwies sich sogar als Stütze für die deutsche Wirtschaft.« – tagesschau.de
Du bist, was du machst
»Arbeit hat einen erschreckend hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft. Nicht umsonst lautet auch im Erwachsenenalter die locker-lässige Einstiegsfrage auf jeder Party “Was machst du so?“ und nicht “Wer bist du?“. Das ist nämlich gar nicht so wichtig, wenn du einen geilen Job hast. Wie sehr lassen wir uns von dieser großen, abstrakten Sache “Arbeit“ eigentlich definieren? Und wie sehr trauen wir uns, auch mal drauf zu scheißen? Wie viele von uns sagen ganz bewusst “Ja, ich will!“ zur Arbeit und wie viele leben eine lieblose Scheinehe mit ihrem Job? Aber ohne ist ja auch doof, oder?« – zeitjung.de
Durchgehende Erreichbarkeit
»Zur Realität gehört ebenso, dass das moderne Berufsleben anstrengender wird. Das liegt an stetig zunehmenden Leistungsvorgaben, die sich mit der Digitalisierung genauer kontrollieren lassen. Es liegt an der Tendenz zu Großraumbüros mit mehr Lärm und Gewusel. Und es liegt an der 24-Stunden-Erreichbarkeit durch Laptop und Smartphone.« – sueddeutsche.de
Arbeitsbedingte Erschöpfung
»Das Burn-out-Syndrom ist gekennzeichnet durch unterschiedliche Beschwerden – eine genaue Liste der Symptome gibt es aber nicht. Sie entwickeln sich über einen längeren Zeitraum und verändern sich im Lauf der Zeit. Oft wird von verschiedenen Phasen des Syndroms gesprochen. In der Anfangsphase sind viele Betroffene noch sehr engagiert im Beruf. Sie leisten immens viel, sind aber auch schon ständig müde. In der nächsten Phase werden sie immer erschöpfter, reizbar und innerlich unruhig. Die Müdigkeit wird chronisch. Die Endphase ist geprägt von Resignation, Konzentrationsstörungen und Antriebslosigkeit. Viele Betroffene sind dann auch sehr niedergeschlagen.« – zeit.de
Pathologien des Kapitalismus
»Die gesellschaftliche Teilhabe, der soziale Aufstieg, der im amerikanischen Jahrhundert mit dem Kaufen verbunden war, Konsum als Zeichen der demokratischen Repräsentation oder, je nach ideologischer Sicht, als politisches Narkotikum, wird in der Gestalt des Airport-Kapitalismus endgültig in sein Gegenteil verkehrt. Es geht nicht mehr um Teilhabe, das wird hier klar. Es geht um Grenzen, es geht um Hierarchien, es geht auch nicht mehr ums Kaufen, sonst wären die Läden ja nicht leer, wie Tempel ohne Gläubige: Es geht um die Demonstration einer Herrschaft, die vor allem symbolisch ist.« – spiegel.de