Für die Vortragsreihe Auf der Höhe - Diagnosen zur Zeit bittet die Grüne Akademie Intellektuelle anhand eines Schlagworts um Gegenwartsdiagnosen. Kombiniert mit der Darreichungsform des Glossars –von A wie Authentizität bis Z wie Zombie – erhellen diese analytischen Schlaglichter Stück für Stück unsere Gegenwart. Hier finden Sie die Video-Mitschnitte der Veranstaltungsreihe.
Hier finden Sie die Video-Mitschnitten von A bis Z
Hier finden Sie den Podcast zur Vortragsreihe der Heinrich-Böll-Stiftung „Stichworte Zur Zeit“
Vorträge
A wie Authentizität: Warum es so anstrengend ist, man selbst zu sein
mit Diedrich Diederichsen
Der Poptheoretiker Diedrich Diederichsen fragt nach Ursprung und Geschichte des Ideals der Authentizität.
B wie Burnout: Warum unsere Gesellschaft so erschöpft ist
mit Greta Wagner
Heute scheinen sich Berufstätige in ebensolcher Weise mit Unternehmenszielen zu identifizieren, wie eine idealistische Lehrergeneration mit schwierigen Schülern. Entlang des Phänomens Burn-Out vermisst die Soziologin Greta Wagner die Arbeitsgesellschaft der Gegenwart.
C wie Copy & Paste: Wie die digitale Revolution den Kapitalismus herausfordert
mit Mercedes Bunz
Zwischen Schwarmintelligenz und geistigem Eigentum, zwischen digitaler Reproduzierbarkeit und Urheberschutz: Anhand des Begriffs Copy & Paste entfaltete die Internet-Theoretikerin Mercedes Bunz das Panorama des widersprüchlichen Neuen der digitalen Revolution.
D wie Drastik: Was Übertreibung und das Krasse über die Gesellschaft sagen
mit Martin Saar
Drastische Bilder wirken wie eine Adrenalin-Injektion direkt ins Herz. Sie können als erster Schritt zu einer politischen Reaktion verstanden werden. Martin Saar, Professor für Politische Theorie, analysiert die Politik der Drastik.
E wie Empörung: Wie der Skandal im digitalen Zeitalter funktioniert
mit Bernhard Pörksen
Wo immer mehr Nachrichtenproduzenten um Aufmerksamkeit buhlen, wird die Skandalisierung – vermeintlich oder tatsächlich – zur Pflicht. Der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen seziert die Mechanismen der Empörungsdemokratie.
F wie Facebook: Wie Soziale Netzwerke unsere Freundschaften verändern
mit Carolin Wiedemann
Ist Facebook mit über eine Milliarde Mitglieder vor allem Marketing-Tool, digitales Kaffeehaus oder Datenkrake? Die Soziologin Carolin Wiedemann analysiert das Soziale Netzwerk entlang der Frage, wie Facebook Freundschaft inszeniert.
G wie Gentrifizierung: Über die Polarisierung unserer Städte
mit Martin Kronauer
In den letzten Jahren ist der Begriff „Gentrifizierung“ eine Universalmetapher kollektiver Abstiegsängste geworden. Der Stadtsoziologe Martin Kronauer analysiert in diesem Vortrag die Konflikte um die Stadt im 21. Jahrhundert.
H wie Humor: Wie heute show & Co unseren Blick auf Politik verändern
Benedikt Porzelt
Als die heute-show im November 2009 auf Sendung ging, entstand etwas originär Neues in der deutschen Fernsehlandschaft. Entlang dieses Phänomens seziert der Medienwissenschaftler Benedikt Porzelt die Politik des Humors.
I wie Ikonen - Über Bildmacht in Zeiten der Hyperöffentlichkeit
mit Herlinde Koelbl
Am 11. Mai 2015 analysierte die Fotografin und Dokumentarfilmerin Herlinde Koelbl in der Heinrich-Böll-Stiftung, warum Fotos ikonisch werden und die Macht der Inszenierung im politischen Bild.
J wie Jugend, [ewige]: We’ll never stop living this way?
mit WestBam
Der Techno-DJ WestBam spricht über das Altern von Subkulturen, deren wichtigstes Attribut ihre Jugendlichkeit ist und das Paradox der kanonisierten Rebellion.
K wie Kreativität: Wie ein Künstlerideal zum Imperativ wurde
mit Andreas Reckwitz
Kreativität ist zum gesellschaftlichen Leitbild geworden. Anhand der erstaunlichen Karriere der Kreativität erschließt uns der Kultursoziologe Andreas Reckwitz die Imperative eines ästhetischen Kapitalismus.
L wie Landlust: Über die neue Sehnsucht nach der Provinz
mit Julia Friedrichs
Sind die Stadtgärten auf dem Tempelhofer Feld Versuchslabore des anderen, guten Lebens? Am 7. März 2016 sprach die Journalistin Julia Friedrichs über Achtsamkeit, die Rückzugsreflexe der Generation Y und die neue Sehnsucht nach der Provinz.
M wie Metapolitik: Über das alte Denken der neuen Rechten
mit Micha Brumlik
„Volk“ und „Raum“ statt Migration und Globalisierung: Micha Brumlik skizziert in seinem Vortrag für die Reihe „Auf der Höhe - Diagnosen zur Zeit“ das identitäre Projekt der neuen Rechten.
N wie Neofeudalismus - Die Wiederkehr der Ständegesellschaft
mit Sighard Neckel
Im Finanzmarktkapitalismus werden Einkommen und Macht nach vormodernen Mustern verteilt, so die These des Hamburger Soziologen Sighard Neckel. Am 30. Mai 2016 sprach er in der Heinrich-Böll-Stiftung über die Illusion gerechter Märkte, ererbte Privilegien und die Wiederkehr ständischer Ungleichheit.
O wie Öffentlichkeit (digitale) - Zum neuen Strukturwandel der öffentlichen Sphäre
mit Caja Thimm
Was zeichnet die Diskurse der digitalen Gesellschaft aus? Am 26. Septmeber 2016 hielt Medienwissenschaftlerin Caja Thimm einen Vortrag zum digitalen Strukturwandel der Öffentlichkeit für die Reihe "Auf der Höhe - Diagnosen zur Zeit".
P wie Patchwork: Von den Herausforderungen neuer Familienformen
mit Elisabeth Beck-Gernsheim
Patchwork, Regenbogenfamilie, Alleinerziehende, unverheiratete Eltern, klassische Ehe - Familien sind bunter geworden. Doch welche Herausforderungen bringt das mit sich? Die Soziologin Elisabeth Beck-Gernsheim analysiert die Institution Familie im Patchwork-Zeitalter.
Q wie Querfront: Über die Allianz der Populisten
mit Volker Weiß
Der Begriff „Querfront“ taucht meist im Zusammenhang mit Versuchen auf, im politischen Kampf gegen die Globalisierung eine Allianz aus Rechten und Linken zu schmieden. Der Ansatz ist keineswegs neu, wie der Historiker Volker Weiß in seinem Vortrag darlegt.
R wie Resonanz: Über die Soziologie des guten Lebens
mit Hartmut Rosa
Was ist das eigentlich, „das gute Leben“? Am 27. Februar 2017 sprach der Soziologe Hartmut Rosa über Wachstumszwänge, Entfremdung und das Moment der Unverfügbarkeit als Bedingung der Resonanz.
S wie Superhelden: Gesellschaftsbilder eines populären Genres
mit Jens Balzer
Comics verhandeln immer auch auf populäre Weise die politischen Krisen und Konflikte ihrer Zeit. Was bedeutet das für die Superheld/innen in Zeiten von neuem Autoritarismus? Ein Vortrag von Jens Balzer.
T wie Transparenzgesellschaft: Licht und Schatten des digitalen Wir
mit Peter Schaar
Ist die Transparenzgesellschaft ein demokratisches Paradies oder der Orwellsche Superstaat? Peter Schaar, Vorsitzender der europäischen Akademie für Informationsfreiheit und Datenschutz, gibt in unserer Reihe "Diagnosen zur Zeit" eine Antwort.
U wie Unübersichtlichkeit, die neueste: Zur Krise der politischen Orientierungsbegriffe
mit Albrecht von Lucke
Links? Liberal? Konservativ? „Es wäre verheerend, die großen politischen Deutungsbegriffe ad acta zu legen“, konstatiert der Publizist Albrecht von Lucke - und prognostiziert einem Jamaika-Bündnis schwierige Koalitionsverhandlungen.
V wie Vorne - Über sozialen Fortschritt in der Gegenwart
mit Rahel Jaeggi
Die Orientierung am Fortschritt ist gegenwärtig keine Selbstverständlichkeit, weder in der Gesellschaftstheorie noch in der praktischen Politik. Stattdessen wird von der „großen Regression“ gesprochen, um Entwicklungen in verschiedenen Gesellschaften zu beschreiben. Wir diskutierten mit der Sozialphilosophin Rahel Jaeggi.
W wie Wahrheit: Demokratische Macht und „alternative Fakten“
mit Rainer Forst
Der Philosoph Rainer Forst spricht über die Notwendigkeit der Wahrheit, über die Möglichkeiten der politischen Diskussion in Zeiten der fake news und über die Motive politischer Lügner.
X wie X-Berg: Kreuzberg als Mythos
mit Mark Terkessidis
Wir bitten den Publizisten Mark Terkessidis um eine kulturelle Vermessung des Ortes und seiner Legenden. Wir fragen: Worin genau besteht Kreuzbergs Mythos?
Y wie Y [Generation Why]: Leben und Arbeiten zwischen Sinnsuche und Sicherheitsbegehren mit Cornelia Koppetsch
Die Soziologin Cornelia Koppetsch beschreibt, welche Spannungen zwischen Individualismus und Selbstverwirklichung, sowie Verunsicherung und Sicherheitsbegehren entstanden sind und was dies für unsere Gesellschaft bedeutet.
Z wie Zombies: Über die Untoten in Politik und Popkultur
mit Jens Balzer
Sie laufen mit leerem Blick durch die Welt, ihr Dasein ist sinnlos und fremdbestimmt. Mithin: Sie sind wie wir. Von George A. Romeros „Night of the Living Dead“ bis zu den Alt-Right-Zombies der Gegenwart führt der Autor und Exeget der Popkultur, Jens Balzer.