Bei der Dokumentale 2025 in Berlin werden 40 Dokumentarfilme gezeigt – darunter über 20 Deutschlandpremieren und eine exklusive Europapremiere.
Zur Übersicht aller Filme der Dokumentale: hier
The Age of Water
Europapremiere, Wettbewerbsfilm
Alfredo Alcántara, Isabel Alcántara | Mexiko, USA/2024/76 Min.
Nach einer Reihe mysteriöser Krankheiten und Todesfälle entdeckt eine Gemeinde in Mexiko im Jahr 2015, dass ihr Wasser radioaktiv verseucht ist. Im Mittelpunkt stehen sechs Mütter, die auf der Suche nach Gerechtigkeit eine Verbindung zwischen der Verseuchung und dem Tod dreier Mädchen vermuten.Entschlossen, die Wahrheit ans Licht zu bringen, gründen sie die Vereinigung MAYOYE. Die mutigen Aktivistinnen setzen alles daran, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Ein packender Film über den Kampf einer Gemeinschaft gegen ein unsichtbares, aber tödliches Unrecht.
Ouvidor
Deutschlandpremiere
Matias Borgström | Brasilien/2023/74 Min.
Im Herzen São Paulos, im besetzten Haus Ouvidor, kämpfen über 120 Künstler*innen ums Überleben. Das „Haus zwischen den Zeiten“, Heimat und kreatives Epizentrum zugleich, steht unter ständiger Bedrohung durch Räumungsbefehle. Der Kampf um Ressourcen und die Organisation einer Ausstellung spitzen sich zu, als ein Angebot von Red Bull die Gemeinschaft spaltet. Kunst trifft auf Widerstand, persönliche Ambitionen kollidieren mit dem kollektiven Anspruch, und die Frage nach Unabhängigkeit vs. Kommerzialisierung entfacht einen ungezähmten Konflikt.
Ways to Traverse a Territory
Deutschlandpremiere
Gabriela Domínguez-Ruvalcaba | Mexiko/2024/73 Min.
In einem von Moos überzogenen Bergdorf bewahrt eine indigene Tsotsil-Familie ihre kulturelle Identität durch traditionelle Schafzucht. Eine Filmemacherin, die tief mit dieser Gegend verbunden ist, stößt auf ein altes Foto – der Auslöser für eine bewegende Reise in die Vergangenheit. Während sie ihre Wurzeln erkundet, entfaltet sich eine Geschichte über Identität, Wandel und die enge Verbindung zwischen Mensch und Natur. Mit persönlichen Erinnerungen, Archivbildern und tiefgehenden Gesprächen hinterfragt der Film, wie unser Gefühl von Heimat unsere Sicht auf die Welt prägt.
Undercover: Exposing the Far Right
Deutschlandpremiere, Wettbewerbsbeitrag
Havana Marking | Großbritannien/2024/95 Min.
Zuhören, wenn Rechtsextreme denken, dass niemand zuhört – das ist das Ziel der britischen antifaschistischen Organisation “Hope Not Hate”. Mit einer versteckten Kamera in seinem Hemdknopf erarbeitet sich Journalist Harry Shukman monatelang unter Lebensgefahr Zugang zum Innersten von rechtsextremen Strukturen. In ihrer gefährlichen Recherche decken die Aktivisten millionenschwere Finanzflüsse direkt aus dem Silicon Valley auf. Für ihre Erkenntnisse zahlen sie einen hohen Preis: Ihre Privatadressen und Fotos zirkulieren in rechtsextremen Kreisen. Wie lange können sie unentdeckt bleiben?
Home Game
Deutschlandpremiere
Lidija Zelović | Niederlande/2024/98 Min.
Seit ihre Familie 1993 aus dem kriegszerrütteten Jugoslawien in die Niederlande fliehen musste, hält Regisseurin Lidija Zelović ihre Geschichte filmisch fest. Aus Archivaufnahmen und aktuellen Bildern entsteht ein vielschichtiges Zeitdokument – und ein eindringlicher Weckruf: In ihrer neuen Heimat erkennt Zelović alarmierende Parallelen zu jenen gesellschaftlichen und politischen Strömungen, die einst den Zerfall Jugoslawiens einleiteten. Ein Film über das persönliche Echo des Krieges, die Suche nach Zugehörigkeit und die Frage, was Heimat wirklich bedeutet.
The Dialoge Police
Deutschlandpremiere, Wettbewerbsbeitrag
Susanna Edwards | Schweden, Norwegen, Dänemark/2025/90 Min.
Mitten im Chaos eskalierender Proteste stellt sich eine kleine Spezialeinheit der schwedischen Polizei mit einer ungewöhnlichen Mission zwischen die Fronten: Sie wollen reden. Als„Puffer” stehen sie zwischen den regulären Polizist*innen, Demonstrant*innen und Gegendemonstrant*innen – mit dem Ziel, die freie Meinungsäußerung zu schützen und zu vermitteln. Bewaffnet sind sie nur mit Worten und anscheinend unendlicher Geduld. In einer Zeit, in der der Dialog oft in den Hintergrund rückt, setzt die Spezialeinheit alles daran, zu vermitteln.
Black Limbo
Deutschlandpremiere, Wettbewerbsfilm
Lorenzo Benítez | Spanien/2024/76 Min.
1959 wird Acacio Mañe, Anführer im Kampf gegen Spaniens Kolonialherrschaft, verhaftet und verschwindet spurlos. Jahrzehnte später bringt seine Familie die verdrängte Wahrheit ans Licht: unterdrückte Aussagen von Zeug*innen, geheime Archive und ein Regime, das seine Verbrechen vertuschte. Während Spanien noch immer an kolonialen Mythen festhält, kämpft Mañes Familie gegen das Vergessen. In einem Netz aus Lügen, Macht und Schuld fordern sie Gerechtigkeit – und zwingen eine Nation, sich ihrer dunklen Kolonialvergangenheit zu stellen.
Und sonst so?
Entdecke auch das Buchprogramm der Dokumentale! Stöbere durch eine facettenreiche Buchauswahl aus neun Sachbüchern, sichere dir deine Lieblingsbücher und erlebe Live-Lesungen der Autor*innen.
Sei dabei, wenn dein Lieblingspodcast eine neue Folge aufnimmt! Genieße zehn Live-Podcasts in unserem Festival Center in den Atelier Gardens, die von den gezeigten Dokumentarfilmen und weiteren Programmhighlights inspiriert sind. Zum Podcast-Programm der Dokumentale: hier
Lehn dich zurück, entspann dich und lass dich von anregenden Gesprächen zu neuen Perspektiven führen. Wer dokumentarisches Erzählen im dreidimensionalen Raum erleben will, kann mit sieben VR-Erfahrungen in virtuelle Welten eintauchen, oder drei spannende Showcases aus den Bereichen Fotografie und Videoarbeiten anschauen, unter anderem von Donata Wenders und dem Oscar-Preisträger Mstyslav Chernov.