Milo Rau
Milo Rau wurde 1977 in Bern geboren und studierte Soziologie, Romanistik und Germanistik in Paris, Berlin und Zürich, u. a. bei Pierre Bourdieu und Tzvetan Todorov. Seit 2002 entstanden über 50 Theaterstücke, Filme, Bücher und Aktionen, die in mehr als 30 Ländern zu sehen waren. 2007 gründete er das International Institute of Political Murder (IIPM), seit der Spielzeit 2018/19 ist Milo Rau Künstlerischer Leiter des NTGent.
Rau erhielt zahlreiche Auszeichnungen, wie 2016 als jüngster Künstler überhaupt den Preis zum Welttheatertag des Internationalen Theaterinstituts oder 2017 die Saarbrücker Poetik-Dozentur für Dramatik. Seine Theaterstücke und Filme wurden in über zehn Ländern mit Kritikerpreisen ausgezeichnet, 2018 erhielt Milo Rau für sein Gesamtwerk den Europäischen Theaterpreis. 2019 folgte die Ernennung zum ersten Ehrendoktor des Theaterdepartments der Lunds Universitet (Schweden) und 2020 zum Ehrendoktor der Universität Gent. Für seine literarische Arbeit erhielt Milo Rau u.a. den Hörspielpreis der Kriegsblinden, den Berner Literaturpreis, den Peter-Weiss-Preis und zuletzt den Gerty-Spies-Literaturpreis.
Ursina Lardi
Ursina Lardi gehört seit 2012 dem Ensemble der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin an, wo sie u.a. in „Mitleid. Die Ge schichte des Maschinengewehrs“ und „LENIN“ von Milo Rau, als Birdie in „Die kleinen Füchse“ in der Regie von Thomas Ostermeier sowie in der Titelrolle in „Ödipus der Tyrann“ in der Regie von Romeo Castellucci zu sehen war. Sie ist zudem in zahlreichen Fernseh- und Kinofilmen zu sehen, u.a. in „Das weiße Band“ (Regie: Michael Haneke, Goldene Palme in Cannes, 2009), „Lore“ (Regie: Cate Shortland, Lola in Bronze, 2012), „Sag mir nichts“ (Regie: Andreas Kleinert, 2016) und „Prélude“ (Regie: Sabrina Sarabi, 2019).
Ursina Lardi wurde 1970 in Samedan (Schweiz) geboren und erhielt ihre Schauspielausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. 2006 erhielt sie den Preis des Eliette von Karajan Kulturfonds und 2014 den Schweizer Filmpreis als „Beste Darstellerin“ für „Traumland“ (Regie: Petra Volpe). Für ihre Darstellung in „Unter der Haut“ (Regie: Claudia Lorenz) wurde sie 2015 in derselben Kategorie nominiert. 2017 wurde Ursina Lardi der Hans-Reinhart-Ring, der als höchste Auszeichnung im Theaterleben der Schweiz gilt, verliehen.
Helga Bedau
Helga Bedau wurde 1949 in Lünen geboren. In den 1960er-Jahren zog sie nach Berlin und arbeitete dort als Lehrerin und Sonderpädagogin. Als Statistin sammelte sie in ihren Zwanzigern erste Erfahrungen mit dem Theater an der Freien Volksbühne Berlin. Im Frühjahr 2020 erhielt sie die Diagnose inoperabler Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Anton Lukas
Anton Lukas wurde 1971 in Neumarkt in der Oberpfalz geboren und studierte Grafik, Design und Innenarchitektur an der FH Rosenheim sowie im Aufbaustudium Kostüm- und Bühnenbild an der TU Berlin. Seit 2002 ist er als freischaffender Bühnen- und Kostümbildner tätig.
Seit 2009 ist er fester Ausstatter und Bühnenbildner von Milo Rau am International Institute of Political Murder (IIPM). In dieser Funktion stattete er über 20 Ausstellungen, Fernseh-, Film- und Theaterproduktionen aus, zuletzt etwa „Hate Radio“ (Einladung zum Berliner Theatertreffen 2012), „The Civil Wars“ (Kunstenfestivaldesarts, 2014), „The Dark Ages“ (Residenztheater München, 2015) und „Das Kongo Tribunal“ (Bukavu/Ostkongo und Sophiensæle Berlin, 2015). Außerdem übernahm er die Gesamtausstattung für die Produktion „Das Neue Evangelium (AT)“, eine Verfilmung des Evangeliums in der durch Pasolinis und Mel Gibsons Jesus-Filme berühmt gewordenen süditalienischen Stadt Matera, Kulturhauptstadt 2019.
Jens Baudisch
1976 in Magdeburg geboren, absolvierte Jens Baudisch ein Studium der Mediengestaltung an der Bauhaus-Universität Weimar. Er ist Gründungsmitglied von Hochschulradios in Magdeburg und Weimar und war Koordinierender Redakteur beim Berliner Internetradiosender BLN.FM. Als Sounddesigner zeichnete er u. a. für die Produktionen des International Institute of Political Murder (IIPM) „Hate Radio“ und „Der dunkle Kontinent“ verantwortlich.