Alles muss neu werden
Unbenutzt vom Denken.
Schatten, Schwerkraft
Der Fall des Wassers und der Aufstieg des Feuers Der hohe und der niedere Druck der Luft
Das schmelzende Eis
Die unter der Erde fliessenden Ströme. Sie sind wieder die einzige Macht
Und ohne Sinn.
– aus „Everywoman“ (Regie: Milo Rauch)
Nach „Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs“ (2016), wofür Milo Rau und Ursina Lardi gemeinsam in den Kongo reisten, und der Produktion „LENIN“ (2017), in der sie anhand der letzten Wochen des russischen Revolutionärs die Utopien des 20. Jahrhunderts einer intensiven Befragung unterzogen, begeben sich Milo Rau und Ursina Lardi für „Everywoman“ auf eine philosophische wie existenzielle Recherche. Was ist das — der Tod? Warum diese extreme Prüfung — allein? „Warum gibt es nichts Neues zu sagen über den Tod“, wie es im Stück heißt? Und was könnte eine humane, eine künstlerische Antwort sein auf den Skandal unser aller Sterblichkeit?