Was ist das – der Tod?

Zum Stück Ausgehend vom allegorischen Lehrstück „Jedermann“ über das richtige Leben, lassen Milo Rau, Ursina Lardi und Helga Bedau, mit der Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs, ein Gespräch über das Sterben und den Tod entstehen, leise und eindringlich ...
Ursina Lardi
Ursina Lardi

Foto: Armin Smailovic

Alles muss neu werden
Unbenutzt vom Denken.
Schatten, Schwerkraft
Der Fall des Wassers und der Aufstieg des Feuers Der hohe und der niedere Druck der Luft

Das schmelzende Eis
Die unter der Erde fliessenden Ströme. Sie sind wieder die einzige Macht
Und ohne Sinn.

– aus „Everywoman“ (Regie: Milo Rauch)

Nach „Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs“ (2016), wofür Milo Rau und Ursina Lardi gemeinsam in den Kongo reisten, und der Produktion „LENIN“ (2017), in der sie anhand der letzten Wochen des russischen Revolutionärs die Utopien des 20. Jahrhunderts einer intensiven Befragung unterzogen, begeben sich Milo Rau und Ursina Lardi für „Everywoman“ auf eine philosophische wie existenzielle Recherche. Was ist das — der Tod? Warum diese extreme Prüfung — allein? „Warum gibt es nichts Neues zu sagen über den Tod“, wie es im Stück heißt? Und was könnte eine humane, eine künstlerische Antwort sein auf den Skandal unser aller Sterblichkeit?

01.10.2020, 12:20

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Existenzielle Dimension

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Im Gespräch Milo Rauch im Gespräch über das Sterben und den Tod und „die Notwendigkeit, den Tod wieder zu denken, im Leben selbst“, um mit der Tatsache, die der Tod, wie auch die Geburt beschreibt, umzugehen. Über eine intensive und durchdringende Recherche
Intimes Zwiegespräch

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