Die Spielstätten des Festivals spiegeln die wechselvolle Geschichte der Lausitz wider – neben architektonisch beeindruckenden Theaterhäusern werden Schloss- und Parkanlagen, Filmtheater, Industriedenkmäler und Kirchen zur Bühne für Kunsterlebnisse.
Eröffnet wird das Festival am 25. August in einer ehemaligen Flugzeughalle in Cottbus mit einer Weltpremiere, die Giuseppe Verdis »Quattro pezzi sacri« mit der »Ekklesiastischen Aktion« von Bernd Alois Zimmermann in der Regie von Luk Perceval verknüpft. Von da aus wird ein weiter Bogen ästhetisch sinnlicher Kunsterfahrungen gespannt.
Auf dem Gelände der ehemaligen Telux-Fabrik in Weißwasser geht es um Fragen nach Preis und Maß in einer Kammerfassung von William Shakespeares »Der Kaufmann von Venedig« in der Regie von Stefan Pucher. Ebenfalls an diesem Ort bringen der israelische Komponist Haggai Cohen-Milo und die französische Choreografin Margaux Marielle Tréhoüart mit der Uraufführung »Gletscher« eine Tanzproduktion an den Start, die speziell für die riesige Danner-Halle entwickelt wurde. Aus Stefan Zweigs Werk: »Die Welt von Gestern – Erinnerungen eines Europäers« setzt Regisseur Yaron David Müller-Zach Sequenzen des Werkes kaleidoskopartig mit Musik im Gerhart-Hauptmann-Theater in Zittau in Szene. In der Regie von Anna Bergmann wird der Wunsch nach Freiheit an der Neuen Bühne Senftenberg mit Philippe Boesmans Kammeroper »Julie« (2005) verhandelt. Ein weiteres Highlight bildet das Konzert Hineni: »Hier bin ich« in der Görlitzer Synagoge mit der Sopranistin Alma Sadé. Zu Gehör kommt eine Jahrhunderte überspannende »jüdische« Musik, die frühbarockes italienisches Chorgut mit neu arrangierten Versionen israelischen Liedguts kombiniert. Schumanns romantische Dichterliebe würdigen in einzigartiger Kombination die Pianistin Martha Argerich und der Bariton Stéphane Degout. Mit dem mehrfachen Grammy-Preisträger Michel Camilo gastiert ein karibischer Meister des Latin Jazz in der Lausitz und überzeugt mit mitreißenden Improvisationen in der ehemaligen Brikettfabrik Domsdorf.
Außerdem verhandeln zahlreiche Lesungen und Ausstellungen Themen von Freiheit und Form in der Lausitz. So liest die Schauspielerin Claudia Michelsen drei Erzählungen der polnischen Literaturpreisträgerin Olga Tokarczuk. Mit der Lesung »›Sei gegrüßt und lebe‹: Brigitte Reimann und Christa Wolf – eine Freundschaft in Briefen« werden zwei Frauen präsentiert, die trotz unterschiedlicher Lebensauffassungen um Glück und ihr Selbstverständnis als Schriftstellerinnen ringen. In einer Kooperation mit der Schenkung Sammlung Hoffmann und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden werden im Landesmuseum für moderne Kunst in Cottbus/Chóśebuz die Freiheit der Kunst und die Freiheit dessen, was künstlerischer Ausdruck sein kann, umrissen.
Zum Abschluss des Lausitz Festivals tritt einer der bekanntesten Geigenvirtuosen unserer Zeit, Maxim Vengerov, mit seiner Klavierpartnerin Polina Osetinskaya in der Dorfkirche Cunewalde auf.
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