Einmaliges Konzeptfestival

Zum Festival Als Festival, das sowohl in Frankfurter Türmen als auch an ausgewählten Orten der Region wie in Darmstadt oder Offenbach stattfindet, festigt literaTurm das gemeinsame Selbstverständnis der Rhein- Main-Region als ein kulturelles Kraftzentrum
Einmaliges Konzeptfestival

Foto: Alexander Paul Englert

„In seiner zehnten Auflage stellt das Literaturfestival FrankfurtRheinMain das Phänomen der Erregungen ins Zentrum. Es geht nicht darum, diese Erhitzung zu reproduzieren, sondern ihr Bücher entgegenzustellen, die auf Reizthemen mit der Kraft der Sprache und dem guten Argument reagieren. In Zeiten einer besorgniserregenden gesellschaftlichen Polarisierung bezieht das Literaturfestival FrankfurtRheinMain Position.“ – Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin

Die zunehmende Gereiztheit in gesellschaftlichen Debatten entwickelt sich zur Chiffre unserer Zeit. literaTurm greift dieses Phänomen auf und stellt Neuerscheinungen zu Themen mit besonders hohem Erregungspotenzial vor. Dazu gehören Romane und Sachbücher etwa zum Klimawandel, zu Kunst und Moral, zu Feminismus, zum Rechtsruck in Ostdeutschland und zum Verhältnis der Geschlechter sowie der Verbreitung von Hass und Hetze im Internet. Podiumsgespräche thematisieren unter anderem die Verdrängung von Vernunft und Fakten durch Affekte und Spekulationen, schildern die Gentrifizierung in Großstädten und analysieren, wessen Interessen Leugner*innen des Klimawandels vertreten.

Zu den Höhepunkten des Festivals zählt die Eröffnungsveranstaltung in der Deutschen Nationalbibliothek. Hier treffen die Journalistin und Mitbegründerin der Neuen Deutschen Medienmacher Ferda Ataman, der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen, der ein einschlägiges Buch zur gesellschaftlichen Gereiztheit geschrieben hat, der ungarische Kulturtheoretiker László F. Földényi, der die Melancholie in erregten Zeiten hochhält, und Ingo Schulze, dessen im März erscheinender Roman von der Radikalisierung eines Dresdner Kulturbürgers handelt, aufeinander. Weitere herausragende Programmpunkte sind Veranstaltungen mit Juri Andruchowytsch, Inès Bayard, Maxim Biller, John von Düffel, Kübra Gümüşay, Hasnain Kazim, Katja Lewina, Sascha Lobo, Julia Malik, Olga Martynova, Henrik Müller, Uwe Preuss, Leif Randt, Reyhan Şahin, Elke Wagner, Peter Wawerzinek und Olivia Wenzel. Auf Podien diskutieren unter anderem mit Bascha Mika, Chefredakteurin der Frankfurter Rundschau, Henrik Müller und Roger de Weck die Erosion der Demokratie und ihre Gegenwehr (25. März). Prix Goncourt-Preisträger Nicolas Mathieu und Guillaume Paoli sprechen mit der Pariser Korrespondentin der Welt Martina Meister über die Gelbwestenbewegung. Über alltägliche Diskriminierungserfahrungen diskutieren Alice Hasters, Meron Mendel und Sibel Schick (29. März).
Ein Großteil der Veranstaltungen findet auch in diesem Jahr wieder in den namensgebenden Türmen statt. Neben den bewährten Gastgebern in den Hochhäusern sind erstmalig auch das Ignatz-Bubis-Gemeindezentrum und die jugend-kultur-kirche sankt peter dabei. In Kooperation mit lokalen Partnern finden Lesungen in Bad Soden, Bad Vilbel, Darmstadt, Hanau, Hochheim und Offenbach statt. Sie werden ermöglicht durch die großzügige Unterstützung des Kulturfonds Frankfurt RheinMain.

Mit einem thematisch passenden Kinderprogramm im Struwwelpeter-Museum wird das junge Publikum angesprochen. Ein Abend mit den Unabhängigen Lesereihen books without covers, Salon Fluchtentier und Hafenlesung und das Frankfurter Veranstalterkollektiv text&beat setzen popkulturelle Akzente.

literaTurm wird gefördert durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain sowie zahlreiche Raumsponsoren und Kooperationspartner. Unter www.literaturm.de sind alle Informationen zu den Veranstaltungen und Mitwirkenden abrufbar. Das Festival wird in den sozialen Medien mit dem Hashtag #literaturm2020 kommuniziert.

12.03.2020, 20:24

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