„... die Gesellschaft insgesamt. Wir müssen uns fragen: Wie konnte es so weit kommen? Wie konnte antimuslimischer Rassismus derart salonfähig werden?“ – ndr.de (ein Kommentar von Kübra Gümüsay)
Ein großer Gegenwartsroman
„Requiem, Generationenroman, Gesellschaftsreport - "Der brennende See" weitet über die 320 Seiten immer mehr sein Format, ohne dass man das so richtig merkt. Jedem Kapitel hat Düffel einen Wetterbericht für den Tag, den er im Folgenden beschreibt, vorangestellt. Die Handlung zieht sich über einen ungewöhnlich heißen April; die Nachrichten über zunehmende Schwüle, Trockenheit und Brandgefahr rufen Erinnerungen an die klimatischen Extremphänomene der vergangenen Monate wach. Die Welt brennt, die Toten erwachen.“ – spiegel.de (Christian Buß über John von Düffels Roman „Der brennende See“)
Zufrieden mit der Unlösbarkeit
„Die moderne Melancholie ist für mich ein Zeichen des Anachronismus, denn heute bemühen wir uns ständig, für alles Lösungen zu finden. Alles wollen wir lösen, möglichst sofort. Der Melancholiker, der grübelt, der will nicht alles lösen, der ist zufrieden mit der Unlösbarkeit von vielen Dingen. Und er weiß, dass unser Leben auf einer hauchdünnen Membran steht. Wir sind seit kurzer Zeit auf dieser Erde, und in sehr kurzer Zeit werden wir verschwinden. Aber alles bleibt, das Universum bleibt. Also wozu diese Eile, alles zu lösen? Der Melancholiker ist heutzutage insofern eine anachronistische Figur.“ deutschlandfunkkultur.de (Der Schriftsteller László Földény im Gespräch mit Joachim Scholl)
Eine Hammergeschichte
„Ich mag drei Arten von Literatur. Erstens: die kurze, glasklare, hemingwayhafte Prosa. Zweitens: den klassischen Roman mit einem allwissenden Erzähler. Drittens aber Romane, die gleichzeitig wahnsinnig witzig und wahnsinnig ernst sind. Die dritte Gattung ist selten, die gibt es in Deutschland eigentlich gar nicht. Joseph Heller hat ernsthafte Werke voller Humor geschrieben, oder Jaroslav Hašek mit seinem Schwejk.“ – zeit.de (Maxim Biller im Gespräch mit Adam Soboczynski)