Theatrale Grenzüberschreitungen

Zum Festival Aufgrund der pandemischen Zeiten geht „Radar Ost“ in diesem Jahr neue Wege. So werden nicht nur Gastspiele zu sehen sein, sondern ebenfalls in Zusammen­arbeit mit Künstler:innen aus Bosnien und Herzegowina und Russland entstandene Koproduktionen
Decamerone | mit Georgiy Kudrenko, Victoria Miroshnichenko
Decamerone | mit Georgiy Kudrenko, Victoria Miroshnichenko

Foto: Ira Polyarnaya

Radar Ost 2021

Die Zuschauer:innen können sich im Rahmen der diesjährigen Ausgabe von Radar Ost auf fünf Premieren und die Rückkehr von Decamerone, einer Kooperation mit dem Gogol Center Moskau in der Regie von Kirill Serebrennikov freuen.

Ein besonderer Länderschwerpunkt 2021 ist Belarus. Die Theatergruppe Kupalaŭcy aus Minsk kann in Berlin ihre hochmusikalische Woyzeck-Inszenierung zum ersten Mal vor Publikum spielen. Zwei Künstler:in­nen der Gruppe werden für zwei Monate Gäste des DT sein.

Die Situation in Belarus wird zudem in den Inszenierungen der russischen Theatermacherinnen Ksenia Ravvina (In A Real Tragedy, It Is Not The Heroine Who Dies; It Is The Chorus.) und in Risk Lab von Ada Mukhína künstlerisch reflektiert und ist Thema bei der großen Abschlussdiskussion mit Svetlana Alexijewitsch (ART[ISTS] AT RISK). In allen Inszenierungen geht es um die Frage nach dem Risiko, dem Künstler:innen ausgesetzt sind und das die Kunst bereit ist ein­zugehen: Welche Themen sind tabu? Wie wird Erzählen zum Überlebens­mittel und welche Rolle spielt Humor im Krieg? Welche Geschichten entdeckt die Recherche zwischen den Fronten im Donbass? (Bad Roads) Und was kostet es Künstler:in­nen, sich im Westen erfolgreich zu vermarkten? (How to Sell Yourself to the West)

Festivalprogramm

Eröffnung
Do, 7. Oktober | 18 Uhr | Saal

Decamerone (Kooperation mit dem Gogol Center Moskau/Russland)
von Kirill Serebrennikov nach Motiven von Giovanni Boccaccio in zehn Geschichten
Regie: Kirill Serebrennikov
Do, 7. Oktober | 19.30 Uhr Wiederaufnahme, Fr, 8. Oktober | 19 Uhr, Sa, 9. Oktober | 18 Uhr (17.30 Uhr Einführung im Saal), So, 10. Oktober | 17 Uhr | Deutsches Theater

Was suchst du, Wolf?
von Eva Viežnaviec (Belarus), Lesung
Fr, 8. Oktober | 17 Uhr | Saal

Woyzeck (Kupalaŭcy Minsk/Belarus)
Regie: Raman Padaliaka
Premiere: Do, 7. Oktober | 20.30 Uhr, Fr, 8. Oktober | 18.30 Uhr | Kammerspiele

In A Real Tragedy, It Is Not The Heroine Who Dies; It Is The Chorus (St. Petersburg/Berlin)
Regie: Ksenia Ravvina
Uraufführung: Do, 7. Oktober | 19 Uhr, Fr, 8. Oktober | 20.30 Uhr | Box

How to Sell Yourself to the West (St. Petersburg/Berlin)
von Ada Mukhína, Lecture Performance
Premiere: Do, 7. Oktober | 20.30 Uhr, Fr, 8. Oktober | 19.30 Uhr | Saal

Drama on the Move
Neue Dramatik aus Belarus
Sa, 9. Oktober | 18.30 Uhr | Saal

Bad Roads (Gastspiel Left Bank Theatre, Kiew/Ukraine)
Regie: Tamara Trunova
Sa, 9. Oktober | 20.30 Uhr, So, 10. Oktober | 18 Uhr (17.30 Uhr Einführung, Saal) | Kammerspiele

Was haben wir gelacht (Bosnien)
von Nejra Babić, Adnan Lugonić, Mirza Skenderagić
nach einer Idee von Ina Arnautalić und Maja Zećo
Uraufführung: Sa, 9. Oktober | 17 Uhr + 21 Uhr, So, 10. Oktober | 17 Uhr + 21 Uhr | Verwalterhaus, Prenzlauer Allee 1, 10405 Berlin

Risk Lab, eine telematische Performance (St. Petersburg/Berlin)
von Ada Mukhína mit Anna Sagalchik und Tim Tikachev (Belarus), 12:12 Group
Sa, 9. Oktober | 21 Uhr, So, 10. Oktober | 21.15 Uhr | Box

Ohnmacht
von Marius Ivaškevičius (Litauen), Lesung
im Anschluss Art[ists] at Risk u. a. mit S. Alexijewitsch (Belarus), Diskussion
So, 10. Oktober | 11 Uhr | Kammerspiele

28.09.2021, 17:53

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