Offen für neue Stimmen

Akteur*innen Ein Kurator*innenteam bestehend u.a. aus Max Czollek und Esra Küçük ist für die konzeptionelle Entwicklung des Festivals verantwortlich. Ausgerichtet wird es von der Allianz Kulturstiftung, dem Künstlerprogramm des DAAD und dem Maxim Gorki Theater
Farah Barqawi bei einer Wir-machen-das-Session
Farah Barqawi bei einer Wir-machen-das-Session

Foto: Martin Pauer

ICORN

Das International Cities of Refuge Network (ICORN) ist eine unabhängige Organisation von Städten und Regionen, die gefährdeten Schriftstellern und Künstlern Schutz bietet, die Meinungsfreiheit fördert, demokratische Werte verteidigt und die internationale Solidarität unterstützt.
Die Mitgliedsstädte von ICORN bieten gefährdeten Menschen als direkte Folge ihrer kreativen Aktivitäten langfristige, aber vorübergehende Unterkünfte. Ziel ist es, so viele verfolgte Schriftsteller und Künstler wie möglich in ICORN-Städten aufzunehmen und zusammen mit den Schwester-Netzwerken und Organisationen ein dynamisches und nachhaltiges globales Netzwerk für Meinungsfreiheit zu bilden.
Seit 2006 haben sich 73 Städte auf der ganzen Welt dem Netzwerk angeschlossen, und mehr als 200 Schriftsteller und Künstler haben in einer ICORN-Mitgliedsstadt Zuflucht gefunden. Im Mai 2018 ist Berlin offizielle ICORN-Mitgliedsstadt geworden.

Berliner Künstlerprogramm des DAAD

Das Berliner Künstlerprogramm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes ist international eines der angesehensten Stipendienprogramme für Künstlerinnen und Künstler in den Sparten Bildende Kunst, Literatur, Musik und Film. Seit 1963 verleiht es jährlich und weltweit rund 20 Stipendien für einen meist einjährigen Aufenthalt in Berlin. Die Namen der über 1.000 ehemaligen Gäste belegen eindrucksvoll den Qualitätsanspruch des Programms. In den mehr als 50 Jahren seines Bestehens hat es damit einen wesentlichen Beitrag zur internationalen Repräsentanz der zeitgenössischen Kunst in Berlin geleistet.
Von Beginn an definierte sich das Berliner Künstlerprogramm als ein Forum des künstlerischen Dialoges, der die kulturregionalen und allemal die politischen Grenzen überschreitet. Wirksam und lebendig wird dieses Forum durch die Arbeiten und die Präsenz der Künstler in der Stadt, durch die jährlich rund 100 Veranstaltungen, die das Berliner Künstlerprogramm gemeinsam mit seinen Gästen in Berlin und andernorts durchführt, und nicht zuletzt durch die international zusammengesetzten Jurys der vier Sparten, die über die Stipendienverleihungen entscheiden. Nicht nur in Berlin werden so Positionen künstlerischer Avantgarde auf internationalem Niveau vermittelt, die einen Diskurs anstoßen im Ästhetischen wie im Politischen. Zentrum der Aktivitäten ist die daadgalerie in der Oranienstraße.

Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa

Berlin ist eine Stadt der kulturellen Vielfalt. Kunst, Kultur und die Kreativszene gehören zu den zentralen Ressourcen Berlins. Schätzungen gehen davon aus, dass über 20.000 professionelle Künstlerinnen und Künstler in der Stadt leben und arbeiten. Gemeinsam mit den mehr als 160.000 Beschäftigten in der Kultur- und Kreativwirtschaft machen sie die Stadt zu einem kreativen Zentrum. Hinzu kommt ein ausdifferenziertes Angebot an Kulturveranstaltungen in allen Sparten und Genres, das einmalig in Deutschland ist. Die Vielzahl bedeutender Institutionen, kreativer Szenen und hier ansässiger Akteure aus aller Welt machen den Produktionsort Berlin national und international zum ‚place to be’ aktueller Kunstentwicklungen.

Die Senatsverwaltung für Kultur und Europa wird neue Akzente setzen, kulturelle Teilhabe als Voraussetzung für soziale Teilhabe zu ermöglichen und Chancengleichheit beim Zugang zu Kultur zu gewährleisten. Berlin braucht zukunftsfähige Kultureinrichtungen, die sich sozial und transparent aufstellen.
Es ist Aufgabe der Kulturverwaltung, kulturelle Teilhabe zu ermöglichen und chancengleiche Zugänge – unabhängig von Nationalität, ethischer Herkunft, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexueller Identität – zu ermöglichen.

Maxim Gorki Theater

Das Maxim Gorki Theater, in der Singakademie am Boulevard Unter den Linden angesiedelt, ist unter den Berliner Ensembletheatern das Kleinste und Schönste, es ist auch ein historisch bedeutsamer Ort. Gegründet 1952 als Theater für die Gegenwart, wurde es für die Ostberliner Bürger*innen zum Stadttheater im besten Sinne, kritisch und auch dissident. 1988 antizipierte das Theater mit Thomas Langhoffs Inszenierung der Übergangsgesellschaft von Volker Braun prophetisch die friedliche Revolution vom 9. November 1989.
Auch an einem 9. November, im Jahr 1848, wurde die erste frei gewählte Preußische Nationalversammlung aus der Stadt vertrieben, die in der Singakademie an einer demokratischen Verfassung für Preußen gearbeitet hatte. Zwischen diesen beiden Ereignissen spannt sich der Bogen des Kampfes um eine demokratisch verfasste gerechte und offene Gesellschaft, von der Ausrufung der deutschen Republik 1918, über die Novemberpogrome 1938 und die Verfolgung und Ermordung der Juden, bis zur Wiedervereinigung der Stadt und des Landes und mündet heute in die gegenwärtigen Auseinandersetzungen um die Zukunft Berlins als einer vielfältigen europäischen Metropole.
Das Gorki öffnet sich zur Stadt: mit seinem wunderbaren Ensemble, mit dem Studio Я, mit den Gorki-Kolumnistin*innen Mely Kiyak und Can Dündar und den Kolleg*innen von Gorki X, die Sie alle zum Mitmischen einladen. Das Gorki meint die ganze Stadt, mit allen, die in den letzten Jahrzehnten dazu gekommen sind, ob durch Flucht, Exil, Einwanderung oder einfach durch das Aufwachsen in Berlin.

18.02.2021, 12:16

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Netzschau „Über 20 Kulturinstitutionen aus Berlin. Künstler*innen aus 30 Städten weltweit. Mit seinem Programm ermöglicht [Re:Writing the Future] einen Austausch darüber, was Städte als Zufluchtsorte für gefährdete Künstler*innen leisten können.“

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