Translokal vernetzen, Freiräume schaffen

Programm Debatten, Vorträge, Konzerte und Lesungen werden live von verschiedenen Orten aus Berlin gestreamt. Eine Reihe digitaler Workshops wird Künstler*innen, Kulturschaffende und Städtevertreter*innen aus der ganzen Welt miteinander vernetzen
Die Autorinnen Svetlana Alexievich und Herta Müller
Die Autorinnen Svetlana Alexievich und Herta Müller

Foto: von Becker

Berliner Korrespondenzen: Herta Müller in conversation with Svetlana Alexievich

25. Februar, 19:30 bis 21 Uhr
via Livestream
[Veranstaltung auf Deutsch/Russisch, simultaneous English translation]

Moderation: Klaus Bisky

Zwei der bedeutendsten Autorinnen unserer Zeit treffen sich auf der Bühne in Berlin: Swetlana Alexijewitsch und Herta Müller haben beide aus den Erfahrungen von Diktatur, Verfolgung und Ungerechtigkeit eine unvergleichliche Literatur geschaffen. Beide haben immer wieder nach Wegen gesucht, denen eine Stimme zu geben, die zu selten gehört oder zu oft vergessen werden. Im Rahmen des Festivals Re:Writing the Future diskutieren sie, wie Geschichte neu geschrieben werden kann und wie aus einer Praxis des Widerstands eine Sprache der Hoffnung entstehen kann.

Berliner Kulturpolitik nach der Pandemie: Wie lassen sich kulturelle Vielfalt und Teilhabe wiederherstellen?

26. Februar, 12 bis 13:30 Uhr
via Livestream
[Veranstaltung auf Deutsch]

Moderation: Sven Sappelt

In Städten weltweit stellt die COVID-19-Pandemie den Kunst- und Kulturbetrieb vor große Herausforderungen. Wie hat sich die Krise auf die Kulturlandschaft Berlins ausgewirkt? Wie haben lokale und nationale Akteure darauf reagiert? Welche politischen Maßnahmen braucht es, um den Bereich wiederaufzubauen? In ihrer Panel-Diskussion werden sich Dr. Janet Merkel (Professorin an der TU Berlin), Dr. Vera Allmanritter (Leiterin des Instituts für Kulturelle Teilhabeforschung), Dr. Klaus Lederer (Berliner Senator für Kultur und Europa) und Janina Benduski (Vorsitzende Landesverband freie Darstellende Künste Berlin) mit diesen und weiteren drängenden Fragen befassen und dabei auf aktuelle Forschungsergebnisse zurückgreifen, die die kulturpolitischen Reaktionen auf die Pandemie in Berlin, London, Paris, New York und Toronto vergleichen.

Elizaveta Bam

27. Februar, 19:30 + 24 Stunden
auf „Dringeblieben“ sehen
[Performance auf Deutsch/ with English subtitles]

Die junge Elizaveta Bam hat sich in ihrem Zimmer eingesperrt, weil sie wegen eines »abscheulichen Verbrechens« verhaftet werden soll. Ihre beiden Verfolger wollen sie dem Gesetz ausliefern, ohne ihr einen Grund nennen zu können.
Die vage Vermutung, dass sich hier nun eine realistische Krimi-Tragödie entfalten könnte, löst sich schnell in Luft auf. Die Situation gerät völlig aus den Fugen und die zu Beginn existentielle Gefahr schlägt in ein clowneskes Spiel um.

Christian Weise befragt mit dem Exil Ensemble einen der wichtigsten Texte des absurden Theaters auf seine Doppelbödigkeit: Wenn die herrschende Ideologie absolute Gleichförmigkeit verlangt, wie kann oberflächliches Geplapper zum Instrument der Kritik werden?

„Sie können aber gut Deutsch!“ – Neue deutsche Gegenwartsliteratur

28. Februar, 19 Uhr
via Livestream
[Veranstaltung auf Deutsch]

Künstlerische Leitung: Daria Mrkaja

Im Gespräch mit Xenia Sircar setzten sich die jungen Autor*innen Elona Beqiraj, Misheel Enkh-Amgalan, Kyra Mevert und Ridal Carel Tchoukuegno mit dem Begriff der »Diversität« und dessen Bedeutung für ihr eigenes Schaffen auseinander.

Herkunft, sozialer Hintergrund, sexuelle Orientierung: das ist das Themenspektrum rund um den populären Begriff »Diversität«. Zugleich sind es Merkmale, mit denen Menschen schnell kategorisiert und ausgegrenzt werden können. Auch deutsche Schriftsteller*innen. Im Rahmen des Festivals Re:Writing the future erzählen die jungen Autor*innen von sich und ihrem Werk: Wer sind sie? Was wollen sie? Worüber schreiben sie? Und warum haben sie so einen komischen Namen? Wie beim Speeddating stellen sie sich und ihre Arbeit dem Publikum vor – schnell, dynamisch und abwechslungsreich. Im Fokus stehen die Auswirkungen des Diversitätsbegriffs auf das literarische Schaffen. In einem anschließenden Slam definieren sie den Begriff für sich und setzen ihn performativ um.

Elona Beqiraj »und wir kamen jeden sommer« Resonar Verlag, 2019
Misheel Enkh-Amgalan »Es brüllt durch die Atmosphäre«Resonar Verlag, 2020
Kyra Mevert »Hadi Tschüss« BELLA Triste, 2018
Ridal Carel Tchoukuegno »I’m pro black« Literarische Diverse, 2019

Zum Programm des Re:Writing the Future-Festivals auf rewritingthefuture.org

18.02.2021, 12:16

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