Das SPIELART Theaterfestival 2021 versucht, auf die globale (Pandemie)situation zu reagieren, und ist vielfältig und experimentierfreudig wie nie zuvor. Auch – oder gerade – unter den erschwerten Bedingungen der Pandemie ist es ist es der künstlerischen Leiterin Sophie Becker und ihrem Team wichtig, dass SPIELART ein internationales Festival bleibt. Als weitere selbstgestellte Aufgabe möchte das SPIELART Theaterfestival aktuelle künstlerische Entwicklungen abbilden.
Julian Warner verhandelt am zweiten Wochenende das Phänomen der GLOBAL ANGST – ein Unterfangen, das weit in die Stadtgesellschaft hineinreichen wird. Eva Neklyaeva erschafft im Kulturzentrum Köşk einen Raum, in dem über die Dauer des Festivals in unterschiedlichen Formaten Aspekte des Themas „Geruch“ zu erleben sind.
Gerade angesichts der durch die Pandemie noch deutlicher zutage tretenden Ungleichheit zwischen den Ländern des Globalen Südens und der westlichen Hemisphäre sind aus intensiven, gemeinsamen Überlegungen während des Lockdowns kuratorische Arbeiten von drei Künstler*innen entstanden. Mallika Taneja und ihre Mitstreiter*innen entwickeln in ihrem digitalen Projekt REST OF THE STRUGGLE Strategien, wie künstlerische Praxis als Teil des Alltags heilen und uns für die andauernden politischen Kämpfe stärken kann. Boyzie Cekwana und Ogutu Muraya haben Mentor*innenprojekte initiiert, im Rahmen derer sie Produktionen von insgesamt fünf von ihnen ausgewählten Künstler*innen von der ersten Idee bis zur Premiere begleiten.
Als weitere Aufgabe des diesjährigen SPIELART Theaterfestivals sehen es die Veranstaler*innen, aktuelle künstlerische Entwicklungen abzubilden. Freuen Sie sich auf vielfältige Formate wie u.a. die Uraufführung einer digitalen Performance des südafrikanischen Bubblegum Clubs sowie die bereits viel diskutierten Arbeiten von Kollektiv punktlive, Forced Entertainment und Raquel Meseguer Zafe.
Auch ein reichhaltiges Performance-Programm in altbekannten und neuen Spielstätten wird es geben. Neben vertrauten Künstler*innen wie nora chipaumire, Eisa Jocson, Wen Hui, Nadia Beugré, Nástio Mosquito oder Sankar Venkateswaran gehören dazu auch Produktionen von Amanda Piña, Satoko Ichihara, Okwui Okpokwasili, Ülkü Süngün oder Alessandro Sciarroni. Gemeinsam mit dem HochX stellt das SPIELART Theaterfestival die neue Arbeit von Taigué Ahmed vor und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang auch diskursiv mit dem Thema Klimagerechtigkeit. Nicht-anthropozentrische Erzählweisen entwickeln Manuela Infante und Franziska Angerer. Die Auflösung von Grenzen, ganz konkret nationalen, aber (auch) in Hinblick auf queeres Denken von Räumen und Identitäten, spielt eine Rolle
Freuen Sie sich auf 16 spannende Festivaltage mit zahlreichen Uraufführungen, Gastspielen, Positionen junger Künstler*innen, Ko-Kurationen und Konferenzen. Das Spielart Theaterfestival bringt Menschen zusammen. Zum kollektiven Sehen, Hören und Riechen, Diskutieren und Feiern!
Texte zu den verschiedenen Tanz-/Theaterstücken, Performances und künstlerischen Beiträgen auf dem SPIELART Theaterfestival finden sich unter: blog.spielart.org