Sukkot XXL
In der Bibel wird berichtet, dass das Volk Israel 40 Jahre lang durch die Wüste wanderte. Unter Führung von Moses zog es von Ägypten aus in das Gelobte Land. Während dieser Zeit hatten die Israeliten keine festen Häuser. Sie bauten Zelte auf (vgl. 3. Mose 23, 42-43). Um an diese Zeit zu erinnern, errichten Jüdinnen und Juden zum Sukkot-Fest Laubhütten, in denen sie essen und miteinander feiern. Wichtig ist, dass man durch das Dach die Sterne sehen kann, um Gott nahe zu sein. Die einfachen Hütten werden oft aus Holz oder Strohmatten gebaut und sind festlich geschmückt. Sukkot ist auch ein Fest, an dem man Gott für die Ernte dankt.
„Der Spaß am Bauen und die Freude am Dekorieren verbindet alle Menschen“, stellt Andrei Kovacs, der Leitende Geschäftsführer des Vereins 321, mit einem Schmunzeln fest. Mit anderen Menschen Zeit in der Sukka zu verbringen, zu essen, zu trinken und miteinander zu diskutieren, diene dem Kennenlernen. „Durch das gemeinsame Erleben können Vorurteile abgebaut werden.“ So diene auch das Laubhüttenfest dazu, Verschwörungsmythen und antisemitischem Gedankengut den Kampf anzusagen.
Bundesweit wird Sukkot XXL von der Oberrabbiner-Konferenz Deutschland, Bildungs- und Kultureinrichtungen, Kirchen und jüdischen Gemeinden, Volkshochschulen, Museen und Kultursekretariaten unterstützt. „Das Judentum ist konstitutiv für Deutschland“, unterstreicht die Generalsekretärin des Vereins 321, Sylvia Löhrmann. „Das wird mit diesem Projekt veranschaulicht und trägt dazu bei, möglichst viele Menschen konkret anzusprechen.“
#2021JLID
Hintergrund des Festjahres ist, dass der römische Kaiser Konstantin am 11. Dezember 321 ein Edikt erließ. Dieses Gesetz besagte, dass Juden städtische Ämter in den Kurien, den römischen Stadträten, bekleiden durften und sollten. Das Edikt Konstantins, das in einer Abschrift in der Bibliothek des Vatikans aufbewahrt und ab September im Kölner Kolumba-Museum gezeigt werden wird, ist somit das früheste schriftliche Zeugnis über jüdisches Leben in Mittel- und Nordeuropa. Es belegt, dass jüdische Gemeinden bereits seit der Spätantike wichtiger integrativer Bestandteil der europäischen Kultur sind. Im Jahr 2021 leben Jüdinnen und Juden also nachweislich seit mindestens 1700 Jahren auf dem Territorium des heutigen Deutschlands.
Zum Programm des Festjahres #2021JLID
Bundesweiter Aufbau
In 13 Bundesländern werden Sukkas aufgebaut, um das weltweit größte Laubhüttenfest der Welt vorzubereiten – Sukkot XXL: Ob Braunschweig, Minden oder Hagen, hier finden Sie die gesamte Liste aller teilnehmenden Städte.