Lulav, Etrog, Hadassim und Arawot

Tradition Eine Sukka zu errichten, ist gar nicht so schwer. Es gibt nur wenige Vorgaben, die zu beachten sind. Ganz wichtig: Die Sukka darf kein ständiges Bauwerk sein, sondern muss jedes Jahr neu errichtet werden - ganz so, wie es auf Wanderschaft üblich ist
Ein jüdischer Junge hält einen zusammengebundene Strauß bestehend aus Zweigen der vier Pflanzenarten: Palmblattstängel, Zitrusfrucht, Myrte und Weidenzweig.
Ein jüdischer Junge hält einen zusammengebundene Strauß bestehend aus Zweigen der vier Pflanzenarten: Palmblattstängel, Zitrusfrucht, Myrte und Weidenzweig.

Foto: EMMANUEL DUNAND/AFP via Getty Images

Wie baut man eine Sukka?

Die Wände: Die Sukka muss mindestens aus drei Wänden bestehen, die aus den unterschiedlichsten Materialien sein können, z.B. Holz, Segeltuch oder Bambus – Hauptsache, die Wände stehen fest.

Das Dach: Die Laubhütte darf keine feste Dachkonstruktion besitzen. Zweige oder Stroh lassen bei Sonnenschein mehr Schatten als Sonne und nachts das Licht der Sterne in das Innere der Sukka scheinen. Alles, was wächst und abgeschnitten wurde, ist erlaubt, also Baumzweige, Bambusstangen oder Strohmatten. Wichtig: Sie müssen lose auf der Sukka liegen und nicht in Bündeln gebunden sein.

Und schließlich: Die Sukka darf nicht unter einem Baum oder einem festen Dach stehen.

Eine Sukka für alle

Bereits das Schmücken der Sukka läutet die festliche Stimmung von Sukkot ein. Kinder und Eltern bauen die Sukka gemeinsam auf, richten sie gemütlich ein und dekorieren sie festlich mit gemalten Bildern, Girlanden und Früchten. Dies symbolisiert den Gemeinschaftsgedanken von Sukkot, der alle Familienmitglieder und Freunde einbindet.

In einigen Gemeinden gibt es auch heute noch den Brauch den „Plünderns“, der seit vielen Jahrzehnten in deutschen Gemeinden üblich war. In der Vergangenheit wurden dabei besonders seltene Früchte, wie Ananas oder Kokosnüsse, speziell für Sukkot besorgt und in der Sukka aufgehängt. Am letzten Tag des Festes durften die Kinder die Sukka „plündern“ und das edle Obst mit nach Hause nehmen.

Lulav Etrog Hadassim Arawot – Vier Symbole Israels in einer Hand

Dieser zusammengebundene Strauß besteht aus Zweigen der „vier Arten“ (hebr. Arba'ah Minim) und ist unerläßlich für das Gebet an Sukkot. Die „Arba'ah Minim“ spiegeln die Natur des biblischen Israels wider und erinnern an die Besiedlung des Landes.

Lulav (Zweig der Dattelpalme) – symbolisiert die Gewächse des Orients wie Palmen oder Datteln

Etrog (Zitrusfrucht) – symbolisiert jene Früchte, die kultiviert wurden

Hadassim (drei Myrtenzweige) – stehen für Duft- und Heilkräuter

Arawot (zwei Bachweidenzweige) - Gehölz, brauchbar zur Benutzung, z.B. zum Feuermachen

Dieser Bund (Lulav, Hadassim und Arawot) wird zu einem Strauss gebunden und nach dem Morgengebet in einem festgelegten Ritus „geschüttelt“: Nach Osten, Süden, Westen, Norden, nach oben und unten. Dabei hält man die Zweige in der rechten, den Etrog in der linken Hand und führt beide Hände dicht zusammen.

16.09.2021, 16:17

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