Vom Speichern und Archivieren

Zum Kongress Anhand konkreter Fallstudien machen Ausstellung und Kongress alternative Formen des Umgangs mit Archiven sichtbar und lassen sie damit zu Akteuren im Prozess des Neudenkens unserer Gegenwart und möglicher Zukünfte werden
„Die Triage“ (Filmstill).
„Die Triage“ (Filmstill).

Foto: Mobile Akademie Berlin

Wie beeinflussen Archive gesellschaftliche Realitäten? Mit welchen Strategien lassen sich Archive im digitalen Raum dekolonialisieren? Können Archive alternative Ideen von Zukunft ermöglichen?

Kongress

25. – 26. März | Eintritt frei | Programm
Englisch (deutsche Simultanübersetzung)

The Whole Life. Archives & Imaginaries reflektiert Archive als Orte von Gegenerzählungen und beleuchtet die tiefgreifenden Verknüpfungen von Archiven und Gesellschaft. Im dreitägigen Kongress entwickeln Künstler*innen und Wissenschaftler*innen experimentelle Formate für alternative Erzählformen und Forschungsstrategien. Sie zeigen, wie umfassend Archive als Infrastrukturen der Konservierung hegemoniale Denkweisen fortschreiben. Welche Methoden und Praktiken sind nötig, um Archive als Ressource für die Reflektion von Gegenwartsfragen und zukünftiger Wissensproduktion nutzbar zu machen?

Das Programm wurde in enger Zusammenarbeit mit der internationalen Whole Life Academy und den institutionellen Partner*innen konzipiert. Die Website wholelife.hkw.de spiegelt die Forschungen wider und versammelt als Online-Repositorium Essays, Foto- und Videobeiträge aus dem Netzwerk des Projekts. Nutzer*innen können das Material zu dynamischen Themenclustern verknüpfen.

Vorträge und Gespräche mit Arjun Appadurai, Mieke Bal, Amanda Boetzkes, Nanna Bonde Thylstrup, Başak Ertür, Avery F. Gordon, Doreen Mende, Monika Rinck, Rasha Salti, Ines Schaber, Shela Sheikh, Cornelia Sollfrank, Oxana Timofeeva, Kathryn Yusoff u. a.

Performances von Salim Bayri, Chto Delat, Euripides Laskaridis, Paula Montecinos Oliva, Markus Öhrn.

Screenings mit Filmen von Walter Heynowski und Gerhard Scheumann, Mario Marret, Yugantar u. a.

Ausstellung

24. März bis 18. April

Für die Ausstellung entfalten Künstler*innen in acht installativen Fallstudien ihre eigenen Strategien im Umgang mit Archivmaterial: Assaf Grubers doku-fiktionaler Film Transient Witness gibt Einblick in eine weltbekannte Kunstsammlung aus der Perspektive eines Hundes. Die Installation von Charlotte Eifler und Clarissa Thieme setzt digitale Technologien, Zeugenschaft und Aufarbeitung von Kriegstraumata im ehemaligen Jugoslawien filmisch in Bezug. Tony Cokes extrahiert Fragmente aus historischen Berichten über explizite Gewalt und macht erfahrbar, was dies für die Politik der Erinnerung im Heute bedeutet.

17.03.2022, 15:47

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