gestern, heute, morgen!

Programm Über drei Wochen hinweg laden die Vierte Welt – Veranstaltungsort in Berlin Kreuzberg – und das Institut für Postfordismus Menschen verschiedener Disziplinen ein, um rechtes Denken zu dekonstuieren und Wege zu suchen, wie Kunst Trauma bearbeiten kann
Julia*n Meding zeigt seine Performance „Traumascape“ bei Trauma: rechte Zukunft/deutsche Geschichte(n).
Julia*n Meding zeigt seine Performance „Traumascape“ bei Trauma: rechte Zukunft/deutsche Geschichte(n).

Foto: Tanno Pippi

TEIL 1 : Wir müssen reden

Am ersten Wochenende geht es um rechte Gewalt vor allem aus der Perspektive der von Rassismus und Diskriminierung negativ Betroffenen. Unter anderem gibt es einen Workshop zu Praktiken des Anti-Rassismus und critical whiteness. Artist-Talks und eine Sound-Installation beschäftigen sich mit Trauma und Healing im Kontext von Rationalität und Aufklärung.

15. April – 5. Mai | Intervention am Kottbusser Tor

Am Kottbusser Tor werden vom 15.04. bis zum 05.05.2022 temporäre Denkmäler stehen. Benedikt Stoll fragt sich in Kooperation mit der Coalition of Cultural Workers against the Humboldt Forum, der Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland und dem Projekt TALKING OBJECTS, an was man und wie man heutzutage noch gedenken sollte. Im Wirrwarr von Kreuzberg werden dazu anti-rassistische und dekoloniale Fragestellungen auf Litfaßsäulen präsentiert. Diese üblicherweise für kommerzielle Zwecke reservierten Flächen sollen symbolisch in Besitz genommen werden, um die Deutungshoheit im öffentlichen Raum zu hinterfragen.

Temporäre Denkmäler von Adetoun Küppers-Adebisi und Michael Küppers-Adebisi (Coalition of Cultural Workers Against the Humboldt Forum, Black Berlin Biennale), Isabel Raabe (TALKING OBJECTS – Decolonizing Memory and Knowledge), Benedikt Stoll (Künstler*in, Mitbegründer*in der Guerilla Architects).

Donnerstag, 28. April | 18 Uhr | Gesprächsrunde

Warum müssen wir über Trauma reden und worüber sprechen wir überhaupt, wenn wir über Trauma reden? Wer spricht aus welcher Perspektive und wie können wir trotz unterschiedlicher Erfahrungshorizonte miteinander sprechen?

Eröffnung – Wir müssen reden! mit dem Team von Trauma – rechte Zukunft / deutsche Geschichte(n) und Gäst*innen: u.a. Jacqueline Saki Aslan (Künstler*in, Migrationsforscher*in), Markus Brunner (Sozialpsycholog*in, Soziolog*in), Wirya Budaghi (Künstler*in, Performer*in), Tetta Marie Carangi (Künstler*in, Performer*in), Tahir Della (Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland), Adetoun Küppers-Adebisi (Coalition of Cultural Workers Against the Humboldt Forum, Black Berlin Biennale), Michael Küppers-Adebisi (Coalition of Cultural Workers Against the Humboldt Forum, Black Berlin Biennale), Julia*n Meding (Künstler*in, Performer*in), Massimo Perinelli (Historiker*in, Rosa-Luxemburg-Stiftung), Isabel Raabe (TALKING OBJECTS – Decolonizing Memory and Knowledge), Benedikt Stoll (Künstler*in, Mitbegründer*in der Guerilla Architects), Anna-Lena Werner (Kunsthistoriker*in, Kurator*in).

Freitag, 29. April | 17 Uhr | Talk

Wie kann Kunst einen Prozess der Reflexion, der Solidarität und des Miteinanders wie auch der Heilung schaffen? Wie kann Kunst zu einem Raum für die Auseinandersetzung mit der Geschichte werden, um sich zu vergangenen und gegenwärtigen Kämpfen und deren Narrativen in Bezug zu setzen? Wie greift Kunst auf kollektive Traumata zu?

Artist Talk von Wirya Budaghi (Künstler*in, Performer*in) mit Nathalie Anguezomo Mba Bikoro (Künstler*in, Kurator*in) und Barış Seyitvan (Künstler*in, Kurator*in).

Freitag, 29. April | 20 Uhr | Sound-Installation

In der im vergangenen Herbst erstmalig gezeigten Performance Traumascape untersuchte Julia*n Meding gemeinsam mit der Performancekünstlerin Teta Marie Carangi, der Künstlerin Julia König, der Dramaturgin und Produzentin Annett Hardegen Fälle von Missbrauch von Rationalität in der europäischen Wissensgeschichte und projizierte daraus resultierende Traumata in den Bühnenraum. In Form eines fiktiven Rituals fragten sie dabei nach Möglichkeiten der Heilung. Für Trauma: rechte Zukunft/deutsche Geschichte(n) wird Meding Traumascape in den Raum der Vierten Welt und in eine andere Zeitlichkeit übersetzen und Besuchende dazu einladen, Rationalität mit anderen Formen von Wissen, Wahrnehmung und irrationalen Praktiken zu konfrontieren.

Performative Sound-Installation Traumascape von Tetta Marie Carangi (Performance/Musik, Konzept) und Julia*n Meding (Performance/Musik, Konzept), Annett Hardegen (Konzept), Julia König (Raum), Nora Hansen (Kostüm), Sol Astolfi & Yani Isla (Video).

Nachgespräch im Anschluss an die Installation zu Trauma, Kunst und Healing mit den Künstler*innen und Anna-Lena Werner (Kunsthistoriker*in, Kurator*in)

Samstag, 30. April | 11 Uhr | Workshop

In diesem Workshop tauschen sich die Teilnehmenden über persönliche Erfahrungen und Erlebnisse aus und reflektieren sie. Folgende Fragen sind dabei leitend: Was bedeutet Weißsein für dich? Wie fühlst du dich, wenn du darüber nachdenkst? Wie viel profitierst du von diesem Privileg, bewusst und unbewusst? Wie hat dein Weißsein deinen persönlichen Lebensweg geprägt? Wie kannst du deine weißen Privilegien für deine Rassismuskritik nutzen?

Workshop critical whiteness: mein Weißsein in meinem Alltag mit Wirya Budaghi (Künstler*in, Performer*in).

Samstag, 30. April | 14.30 Uhr | Gesprächsrunde

Der Mauerfall stellte vor allem für die Berliner Migrant*innen eine schmerzhafte Zäsur da. Neben der aufflammenden Gewalt auf der Straße durch die Bedrohung durch Neo-Nazis, verloren viele ihre Jobs, weil die ansässigen Industrien entweder nach Ostdeutschland abwanderten oder Arbeiter*innen aus dem Osten zu niedrigeren Löhnen einstellten. Der Rückkehrdruck für Migrant*innen war extrem hoch und die Frage nach Zugehörigkeit und Identität allgegenwärtig.

Trauma ’89 – 30 Jahre Stress in Kreuzberg von Massimo Perinelli (Rosa-Luxemburg-Stiftung) mit Gülây Akın, Hamze Bytyci (Kurator*in, Künstler*in), Gülriz Egilmez (Projektarbeiter*in, Aktivist*in), sabuha salaam (gayhane im so_36), Alexandra Weltz-Rombach (Filmemacher*in und Producer*in).

Samstag, 30. April | 18 Uhr | Gespräch und Diskussion

Temporäre Denkmäler mit Tahir Della (Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland), Adetoun Küppers-Adebisi und Michael Küppers-Adebisi (Coalition of Cultural Workers Against the Humboldt Forum, Black Berlin Biennale), Isabel Raabe (TALKING OBJECTS – Decolonizing Memory and Knowledge), Benedikt Stoll (Künstler*in, Mitbegründer*in der Guerilla Architects).

Samstag, 30. April | 21 Uhr | Sound-Installation

Performative Sound-Installation Traumascape von Tetta Marie Carangi (Performance/Musik, Konzept) und Julia*n Meding (Performance/Musik, Konzept), Annett Hardegen (Konzept), Julia König (Raum), Nora Hansen (Kostüm), Sol Astolfi & Yani Isla (Video).

TEIL 2 : (Un)heimliche Wiedergänger

Das zweite Wochenende behandelt Täter*innen-Kontinuitäten in Deutschland nach 1945 bis heute: institutionell, ökonomisch, politisch, soziologisch und psychologisch. Es geht um Familiengeschichten, das Modell der transgenerationalen Weitergabe, unbewusste Gefühlserbschaften sowohl in Täter*innen- wie Opfer-Familien und ihre Auswirkungen bis in die Gegenwart. In einem Workshop gibt es die Möglichkeit, zur eigenen Familiengeschichte während der Nazi-Diktatur zu recherchieren, und auch performativ wird „die ewige Wiederholung von Täter*innenschaft“ aufgegriffen.

Donnerstag, 5. Mai | 20 Uhr | Filmscreening

Der zweite Anschlag dokumentiert die bisher kaum beachtete Perspektive der Betroffenen dieser Gewalt und stellt sie in den Mittelpunkt. In tiefgehenden Interviews entwickelt der Film ein präzises Bild der teils traumatischen Erlebnisse, welche die Protagonist*innen des Films durchlebt haben. Osman Taşköprü erzählt von dem Mord an seinem Bruder Süleyman, den der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) 2001 in Hamburg beging. Ibrahim Arslan schildert seine Erinnerungen an den rassistischen Brandanschlag von Mölln 1992, den er selbst nur knapp überlebte und Mai Phương Kollath wohnte selbst in Rostock-Lichtenhagen, als dort unter dem Beifall hunderter Schaulustiger das Sonnenblumenhaus von Neonazis in Brand gesteckt wurde.

Filmscreening und anschließende Diskussion Der zweite Anschlag – The Second Attack – Ikinci Saldırı (Dokumentarfilm D 2018 von Mala Reinhardt). Gespräch mit: Mala Reinhardt (Regisseur*in), Patrick Lohse (Kameramensch, Produzent*in), Pasquale Virginie Rotter (Autor*in und Prozessbegleiter*in für Empowerment und Kritisches Weißsein).

Die Regisseurin auf Instagram

„Der zweite Anschlag“ | Facebook

Freitag, 6. Mai | 18 Uhr | Gesprächsrunde

Auf fast allen gesellschaftlichen Feldern sind die faschistischen Kontinuitäten nach 1945 erschreckend. Von Straßennamen und Denkmälern angefangen über während des Nationalsozialismus erwirtschafteten und geraubten Reichtums bis hin zu Vertretern zentraler gesellschaftlicher Institutionen (Politik und Verwaltung, Gerichtswesen, Verfassungsschutz, Polizei, Universitäten, Kunstinstitutionen, etc. pp). Und vor allem innerhalb der Familien war die verantwortungsvolle Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Faschismus und der eigenen Involviertheit darin die große Ausnahme. In den meisten Fällen wurde einfach geschwiegen. Was bedeutet das für die nachfolgenden Generationen? Das ist nicht nur eine sozialpsychologische sondern auch eine wichtige politische Frage.

Menschen mit Nazi-Hintergrund – faschistische Kontinuitäten bis heute: Auf dem rechten Auge blind! mit Wolfgang Brauneis (Kurator*in), Alina Brehm (Sozialpsycholog*in), Philipp Krüpe (Architekturkollektiv Rechte Räume), Dominik Rigoll (Historiker*in), Sonja Smolenski (Boycott deutsche Leidkultur), Moderation/Gastgeber*in: Elisa Müller (Institut für Widerstand im Postfordismus, Künstler*in, Performer*in, Regisseur*in).

Samstag, 7. Mai | 14 Uhr

Netzwerktreffen von und mit Künstler*innen und Forscher*innen zu Trauma / rechte Gewalt und Kunst, u.a. mit Sylvia Battegay (Literatur- & Kulturwissenschaftler*in, DFG-Netzwerk 3G), Julia Köhne (Kulturwissenschaftler*in), Kadir Özdemir (Künstler*in, QLM – Queeres Leben in der Migrationsgesellschaft), Anna-Lena Werner (Kunsthistoriker*in, Kurator*in).

Samstag, 7. Mai | 20 Uhr | Performance

Die (un-)heimliche Wiederkehr von rechter Täter*innenschaft ist der Ausgangspunkt der performativen Arbeit Böse Déjà-vus. Sie versucht den Horror der ewigen Wiederholung einzufangen und nimmt sowohl sozialpsychologische Theorien der Transgenerationalität wie auch die historische Faktizität von offensichtlichen und versteckten Nazi-Identitäten in der deutschen Gesellschaft nach 45 bis heute in den Blick. Dabei schafft die Performance ein Format, das die Atmosphäre und symptomatischen Merkmale eines „bösen Déjà-vus“ einfängt.

Böse Déjà-vus vom Institut für Widerstand im Postfordismus mit Elisa Müller (Regie, Spiel), Marcus Reinhardt (Spiel), Anna Helene Zöllner (Spiel), Vega Damm (Dramaturgie, Spiel), Michi Muchina (Ausstattung).

Nachgespräch im Anschluss an die Performance mit Sylvia Battegay vom DFG-Netzwerk 3G und Künstler*innen der Performance.

Sonntag, 8. Mai | 14 Uhr | Workshop

Der Nationalsozialismus wirkt auf vielfältige Weisen bis in die heutige Gesellschaft hinein. Viele fragen sich heutzutage, welche Rollen ihre Familienangehörigen, Bekannten, KollegInnen oder Vereinsmitglieder während dieser Zeit innehatten. Wer sich auf den Weg der Recherche begibt, ist nicht immer im Besitz umfangreicher Dokumente. Manchmal liefern Erzählungen aus der Familie erste Anhaltspunkte. Einige beginnen die Suche ohne jegliches Vorwissen. Auch das ist möglich, denn Archive und Institutionen bieten heute zahlreiche Möglichkeiten, den eigenen Fragen nachzugehen.

Der Nationalsozialismus in Familie und Gesellschaft: Wege zur eigenen Recherche mit Johannes Spohr (Historiker*in).

Sonntag, 8. Mai | 19.30 Uhr | Impuls

Im Impuls von Markus Brunner geht es um die vielfältigen psychischen und psychosozialen Abwehrprozesse, die die Zeit nach 1945 in den post-nationalsozialistischen Ländern prägen, und die die Erinnerung an den Nationalsozialismus bis heute verzerren und politische und soziale Dynamiken mitbestimmen. Der Beitrag lenkt den Blick darauf, wie die vor 1945 mehrheitlich vorhandenen Identifizierungen mit dem NS und die damit einhergehenden Verstrickungen in seine Verbrechen nach der Kriegsniederlage psychisch prozessiert wurden. Die These ist, dass innerpsychisch eine „Krypta“ gebildet wurde, in der die Triumphgefühle und die Versprechen, die der NS seiner Gefolgschaft gab, versteckt, aber auch bewahrt wurden – in der Hoffnung auf eine Wiederkehr.

Postnazistische Verstrickungen von Markus Brunner (Sozialpsycholog*in und Soziolog*in) zur Einleitung der Performance

Sonntag, 8. Mai | 20 Uhr | Performance

Böse Déjà-vus vom Institut für Widerstand im Postfordismus mit Elisa Müller (Regie, Spiel), Marcus Reinhardt (Spiel), Anna Helene Zöllner (Spiel), Vega Damm (Dramaturgie, Spiel), Michi Muchina (Ausstattung).

Nachgespräch im Anschluss an die Performance mit Markus Brunner und Johannes Spohr und Künstler*innen der Performance.

TEIL 3 : Das ist nicht unser Land

Das dritte Wochenende führt verschiedene Stränge zusammen: intergenerationelle Folgen des Holocaust, das Bemühen um einen Dialog zwischen Täter*innen- und Opfer-Nachfahren, Täter*innenkonstruktionen in der Kunst. Aber es wird auch um die spezifische Geschichte der DDR und um die Überwindung von rassistischen Praktiken in Kulturinstitutionen gehen – immer verbunden mit der Frage: In was für einem Land WOLLEN wir leben?!

Donnerstag, 12. Mai | 18 Uhr | Filmscreening

In Sachsen-Anhalt, nahe der Stadt Zerbst, liegt abseits größerer Straßen, neben einem verlassenen Militärflugplatz, das Dorf Straguth. Ein unwesentlicher Flecken. Der Zeit hinterher. Oder voraus. Ein Film wie das Graben einer Grube. Wenn man in Form einer Spirale graben kann. Und ein schwarzes Loch gräbt. "Ich bin froh, daß ich hier bin, ich muß doch nicht glücklich sein." Menschen, die erzählen und über die erzählt wird. Eine archäologische Reise zu Landschaft, Leuten und Dingen, Spuren von Zeitenwechsel und Übergang. Weite Landschaft und detaillierte Zeichnung der Menschen. Und immer, wenn man die kleine Kneipe Otto Nathos betritt, ist vom Krieg die Rede. Der Zeit der Jugend.

Filmscreening Thomas Heise: Vaterland (Dokumentarfilm, D 2002, 102 Min).

Donnerstag, 12. Mai | 20 Uhr | Diskussion

Mehrere Generationen sind geprägt von den Geschehnissen während der NS-Zeit. Ereignisse, die mehr als 70 Jahre zurück liegen, beeinflussen noch heute unser Leben. Wie ist es möglich, dass sie bis in die Gegenwart Wirkung entfalten? Jede*r ist dazu eingeladen, ihre*seine Erfahrungen zu teilen.

Gesprächsrunde: Gestern ist heute. Offene Gesprächsrunde über transgenerationale Gefühlserbschaften mit Angela Moré (Sozialpsycholog*in, Gruppenanalytiker*in).

Freitag, 13. Mai | 20 Uhr | Diskussion

Künstler*in Leon Kahane und Kulturwissenschaftler*in und Philosoph*in Christian E. Weißgerber kommen zusammen, um über die neue Rechte, unter anderem in der Kunst, zu sprechen. Ausgangspunkt ist Erinnerung als Vehikel für die Möglichkeit und/oder Unmöglichkeit zu vergessen, woher wir kommen, wer wir sind.

Gesprächsrunde Vaterland ist nicht zu Hause mit Leon Kahane (Künstler*in) und Christian Weißgerber (Kulturwissenschaftler*in, Philosoph*in).

Samstag, 14. Mai | 15 Uhr | Diskussion

Gesprächsrunde Das ist nicht unser Land mit Annett Hardegen (Leitung Vierte Welt), Peter Pogany-Wnendt (Psychotherapeut*in, Psychiater*in), Patrice Poutrus (Historiker*in, Migrationsforscher*in), Tucké Royale (Autor*in, Regisseur*in, Musiker*in, Schauspieler*in), Alexandra Senfft (Autor*in, Publizist*in) und Katharina Warda (Autor*in, Moderator*in).

Samstag, 14. Mai | 20 Uhr | Performance

In einer Videolandschaft aus Brandenburger "Lost Places" entfaltet Darsteller*in Malte Scholz die Erzählung eines Lebens. Die Performance erzählt anhand der Biografie eines Menschen ein Jahrhundert. Es ist die Biografie eines widerspenstigen alten Mannes, der am Ende seines Lebens aus der Zeit gefallen ist. Er ist Ingenieur, ein Mann der Wirtschaft und des Ostens. sozialistischer Wirtschaftsführer und kapitalistischer Kiesgrubenbesitzer. Wir nennen ihn: Herr M. Herr M. ist ein Mensch des "sowjetischen Zeitalters". Ein Bürger der DDR. Ein Freund der "Russen". Hitler-Junge in der Schlacht von Halbe. Er lebt in einer feuchten Niederung zwischen Schuppen, Maschinen und alten Bauwagen mit der Schäferhündin Elsa, Katzen, Hühnern und einem Pferd.

Das ist nicht mein Land mit Dirk Cieslak (Regie/Text), Malte Scholz (Spiel), Michaela Muchina (Bühne), Amadeus Altmann (Kamera/Schnitt), Lea Nagano (Videobearbeitung), Macarena Solervicens Ruz (Sound), Annett Hardegen (Dramaturgie/Produktion).

Nachgespräch im Anschluss an die Performance mit Dirk Cieslak und Sebastian Kirsch (Theaterwissenschaftler*in).

Sonntag, 15. Mai | 20 Uhr | Performance

Das ist nicht mein Land mit Dirk Cieslak (Regie/Text), Malte Scholz (Spiel), Michaela Muchina (Bühne), Amadeus Altmann (Kamera/Schnitt), Lea Nagano (Videobearbeitung), Macarena Solervicens Ruz (Sound), Annett Hardegen (Dramaturgie/Produktion).

Von und mit ...

... Gülây Akın, Jacqueline Saki Aslan (Künstler*in, Migrationsforscher*in), Nathalie Anguezomo Mba Bikoro (Künstler*in, Kurator*in), BARAZANI.Berlin, Sylvia Battegay (Literatur- und Kulturwissenschaftler*in, 3G: Kunst der dritten Generation), Wolfgang Brauneis (Kunsthistoriker*in und Kurator*in), Alina Brehm (Sozialpsycholog*in), Markus Brunner (Sozialpsycholog*in und Soziolog*in), Wirya Budaghi (Künstler*in, Performer*in), Hamze Bytyci (Kurator*in, Künstler*in), Tetta Marie Carangi (Künstler*in, Performer*in), Dirk Cieslak (Regisseur*in), Max Czollek (Historiker*in, Künstler*in und Kurator*in), Tahir Della (Aktivist*in, Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland Bund e.V.), Gülriz Egilmez (Projektarbeiter*in, Aktivist*in), Leon Kahane (Künstler*in), Sebastian Kirsch (Theaterwissenschaftler*in), Julia Köhne (Kulturwissenschaftler*in), Philipp Krüpe (Architekt*in und Kulturtheoretiker*in, Rechte Räume), Adetoun Küppers-Adebisi (Medien- und Gender-Aktivist*in und Diversity-Coach, Coalition of Cultural Workers Against the Humboldt Forum, Black Berlin Biennale), Michael Küppers-Adebisi(Lyriker*in und Multimediakünstler*in, Coalition of Cultural Workers Against the Humboldt Forum, Black Berlin Biennale), Patrick Lohse (Kameramensch und Produzent*in), hn. lyonga (Autor*in, Kurator*in), Angela Moré (Sozialpsycholog*in und Gruppenanalytiker*in), Julia*n Meding (Künstler*in, Performer*in), Elisa Müller (Institut für Widerstand im Postfordismus, Künstler*in, Performer*in, Regisseur*in), Kadir Özdemir (Künstler*in, QLM – Queeres Leben in der Migrationsgesellschaft), Massimo Perinelli (Historiker*in, Bildungsreferent*in, Rosa-Luxemburg-Stiftung), Peter Pogany-Wnendt(Psychotherapeut*in und Psychiater*in), Patrice Poutrus (Historiker*in und Migrationsforscher*in), Isabel Raabe (Publizist*in und Kurator*in, TALKING OBJECTS), Mala Reinhardt (Regisseur*in), Dominik Rigoll (Historiker*in), Pasquale Virginie Rotter(Moderator*in und Berater*in), Tucké Royale (Autor*in, Regisseur*in, Musiker*in und Schauspieler*in), sabuha salaam (gayhane im so36_club), Alexandra Senfft (Autor*in und Publizist*in), Barış Seyitvan (Künstler*in und Kurator*in), Sonja Smolenski (Boycott deutsche Leidkultur), Johannes Spohr (Historiker*in), Benedikt Stoll (Künstler*in, Mitbegründer*in der Guerilla Architects), Katharina Warda (Autor*in und Moderator*in), Christian Weißgerber (Kulturwissenschaftler*in und Philosoph*in), Alexandra Weltz-Rombach (Filmemacher*in und Producer*in), Anna-Lena Werner (Kunsthistoriker*in und Kurator*in).

19.04.2022, 11:35

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Das ist nicht mein Land | Trailer

Video Trailer zu „Das ist nicht mein Land“ von Dirk Cieslak, produziert von der Vierten Welt, gefördert durch Senatsverwaltung für Kultur und Europa


Der zweite Anschlag | Trailer

Video Trailer zu „Der zweite Anschlag“, einem Dokumentarfilm von Mala Reinhardt. (Deutschland 2018, 62 min).