Die Vierte Welt etablierte sich in den zehn Jahren seit ihrer Gründung 2010 als widerständiger Kunstraum zwischen Politik und Philosophie, Ästhetik und Debatten am Kottbusser Tor.
Die beiden Gründer Dirk Cieslak und Annett Hardegen schufen einen Ort der Begegnung, der jenseits hierarchischer Strukturen von etablierten Theatern, ein neues Denken und gemeinsames Arbeiten von unterschiedlichen Künsten und Künstler*innen ermöglicht. Der Raum entwickelte sich zu einem Denk- und Lernraum, der sich auf allen Ebenen den üblichen Gewohnheiten des Kulturbetriebs entzieht:
Der althergebrachten Idee eines „abgeschlossenen künstlerischen Werks“ begegnet die Vierte Welt ganz bewusst mit Unfertigem, das ausdrücklich willkommen ist. Im Mittelpunkt steht stattdessen das gemeinsame Gespräch zwischen und mit Publikum und Künstler*innen.
Zahlreiche oft internationale Autoren, Bildende Künstler-, Bühnenbildner-, Choreografen, Musiker und Soundkünstler-, Performer, Philosophen-, Regisseure-, Tänzer- und Videokünstler entwickeln hier experimentelle Ästhetiken und komplexe Diskursformate. Ein herausfordernder Ort, der sich unermüdlich mit der Mechanik neoliberaler Politik und Ökonomie beschäftigt und Machtstrukturen und Repräsentation hinterfragt.
Selbst der Bühnenraum der Vierten Welt ist untypisch und eckt selbstbewusst an: die Sicht wird von zahlreichen Säulen aus nahezu jeder Position verstellt, große Fenster von allen Seiten ermöglichen den Kontakt mit der meist hörbaren Außenwelt, die Bar gleicht der einer studentischen Wohnküche und von den Decken hängen Kabel.
Neues Zentrum Kreuzberg | Galerie 1. OG | Kottbusser Tor | Adalbertstraße 96