Ein Stück deutsche Geschichte

Zum Film Ein Dorf in Ostdeutschland, zehn Jahre nach dem Mauerfall. An Gudruns 60. Geburtstag erfährt sie, dass „ihr“ altes Kinderheim verkauft und zum Luxusobjekt werden soll. Auseinandersetzungen in der Familie werden zum Spiegel gesellschaftlicher Brüche
Gudrun (Corinna Harfouch) auf dem Fahrrad.
Gudrun (Corinna Harfouch) auf dem Fahrrad.

Foto: Wildbunch Germany 2021

Zur Geburtstagsfeier reist auch Gudruns Tochter Lara aus Berlin an. Sie ist mit dem Stiefvater aufgewachsen, über ihren leiblichen Vater wollte die Mutter nie sprechen, entsprechend angespannt ist das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter. Ausgerechnet während der Feier erfährt Gudrun, dass das ehemalige Kinderheim an finanzkräftige Investoren verkauft werden soll, die es zum Hotel ausbauen wollen: Eine wirtschaftliche Perspektive für die strukturarme Region oder Ausverkauf der eigenen Geschichte? Über diese Frage scheiden sich die Geister im Ort. Während Gudrun in den nächsten Tagen alles daran setzt, das Kinderheim als Gemeinde- und Begegnungszentrum für alle Bewohner zu erhalten, macht sich ihre Tochter Lara auf die Suche nach ihrem Vater und einer Erklärung für die unnachgiebige Härte ihrer Mutter...

Bleiben oder Gehen? Kommunismus oder Kapitalismus? Ausverkauf oder Bewahren? Ein kleiner Ort im Osten Deutschlands, zehn Jahre nach dem Fall der Mauer. Eine schwierige Mutter-Tochter-Beziehung. Ganz ohne Schuldzuweisungen und Weinerlichkeit spürt Katharina Marie Schubert in ihrem Spielfilmdebüt Das Mädchen mit den goldenen Händen als Drehbuchautorin und Regisseurin der Frage nach, warum der Graben zwischen dem Osten und dem Westen Deutschlands noch immer so tief ist. Gesellschaftliche Probleme spiegelt sie auf raffinierte Weise in Familienstrukturen, denn der klassische Konflikt zwischen den Generationen wird hier durch den Konflikt zwischen den Systemen und Weltanschauungen verschärft.

Das Debüt der renommierten Theater- und Kinoschauspielerin Katharina Marie Schubert ist prominent besetzt, unter anderem mit Corinna Harfouch, Jörg Schüttauf, Peter René Lüdicke, Gabriela Maria Schmeide und Newcomerin Birte Schnöink. Die Kamera führte der mehrfach preisgekrönte Rumäne Barbu Bălășoiu. Der Film ist eine Ko-Produktion der Münchner if... Productions Film GmbH (Produzent: Ingo Fliess) mit dem Mitteldeutschen Rundfunk (Redaktion: Meike Götz), arte (Redaktion: Barbara Häbe) und dem Hessischen Rundfunk (Redaktion: Jörg Himstedt). Gefördert wurde Das Mädchen mit den goldenen Händenvon der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM), dem Deutschen Filmförderfonds (DFFF), dem FilmFernsehFonds Bayern (FFF, Projekt- und Produktionsförderung) und der FFA. Gedreht wurde von Ende Januar bis Anfang März 2020 in Zeitz und Umgebung, und in Berlin. Auf dem 38. Filmfest München 2021 feierte Das Mädchen mit den goldenen Händenseine Weltpremiere.

12.02.2022, 13:07

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