»À propos de Joan«
(Originaltitel)
In Paris begegnet die erfolgreiche Verlegerin Joan Verra (Isabelle Huppert) überraschend ihrer ersten großen Liebe wieder. Aufgewühlt durch das kurze Treffen verlässt sie überstürzt die Stadt und findet auf dem Land die notwendige Ruhe, um in sich zu gehen. In ihrem alten Landhaus lässt Joan die letzten vierzig Jahre Revue passieren.
Sie erinnert sich an ihre viele Jahre zurückliegende Zeit als Au-pair-Mädchen in Dublin, der Heimatstadt ihres Vaters. Damals verliebte sie sich in einen irischen Taschendieb, mit dem sie eine wilde Zeit verbrachte, die im Gefängnis endete. Joan kam schnell wieder frei, doch die Beziehung der beiden nahm ein abruptes Ende.
Aus dieser ersten Liebe ging ihr Sohn hervor, wovon der Vater des Kindes nie erfuhr. Ihre Eltern unterstützten sie, das Kind großzuziehen, bis ihre Mutter ihren Vater unvermittelt verließ, um mit ihrem Karate-Trainer nach Japan durchzubrennen. Das hinterließ Spuren. Doch Joan ging ihren Weg und entwickelte sich zu einer selbstbewussten, aber unnahbaren Frau. In Frankreich, dem Heimatland ihrer Mutter, avancierte Joan zu einer angesehenen Verlegerin. Ihre emotionale Reise in die Vergangenheit führt sie zurück an einen Sommertag, an dem ein schwerer Schicksalsschlag ihr Leben für immer veränderte.
Nun, Jahrzehnte später, überrascht sie ihr längst erwachsener Sohn (Swann Arlaud) mit einem Besuch. Die beiden haben sich lange nicht mehr gesehen, da ihre Beziehung bisher nicht einfach war. Und auch der exzentrische Schriftsteller Tim Ardenne (Lars Eidinger), das Enfant terrible der Literaturszene, besucht sie in ihrem Landhaus.
Tim und Joan vereint eine lange, aber komplizierte Vergangenheit: Der deutsche Schriftsteller ist wahnsinnig in seine deutlich ältere Verlegerin verliebt. Sie kümmert sich um ihren Schützling, weit mehr als es ihr Job verlangt. Denn sie fühlt sich mit dem unberechenbaren, extrovertierten Künstler verbunden. Tim spricht offenbar bei Joan eine emotionale Seite an, die sie lange verdrängt hat und die sie nun im Laufe der Beziehung immer mehr schätzen lernt. Durch ein Telefonat erfährt Joan vom Tod ihrer Mutter, die bereits vor 15 Jahren unbemerkt zurück nach Frankreich kam.
Sie verbrachte ein verborgenes, tristes Leben in einfachen Verhältnissen – ohne ihre Familie zu informieren. Joan ist gekränkt und besucht das Grab ihrer Mutter im „Garten der Erinnerung“. Mit einem Glas Wein nimmt sie mit Tim und ihrem Sohn an ihrer Seite Abschied. Die Beschäftigung mit dem Tod ruft alte Erinnerungen hervor, doch es gelingt ihr, ein schicksalhaftes Ereignis hinter sich zu lassen, das ihr Leben bis heute bestimmt.
Joans Reise in die Vergangenheit geht ihrem Ende entgegen. Für das Landhaus sucht sie einen Käufer ...