Eindrückliches Familienporträt

Zum Film In seinem Film zeichnet Robert Guédiguian eine neokapitalistische Welt in der bürgerliche Existenzen zerbrechlich sind wie Kartenhäuser und die, die noch für eine gesellschaftliche Solidarität eintreten möchten, haben fast keine Mittel mehr dazu
Stolze Eltern: Mathilda (Anaïs Demoustier) und Richard (Jean-Pierre Darroussin) mit ihrer Tochter Gloria.
Stolze Eltern: Mathilda (Anaïs Demoustier) und Richard (Jean-Pierre Darroussin) mit ihrer Tochter Gloria.

Foto: Film Kino Text

Gloria wird in Marseilles geboren, was für alle ein Grund zur Freude ist. Doch für die Eltern ist es eine turbulente Zeit: Mathilda (Anaïs Demoustier) ist in ihrem Job als Verkaufsassistentin noch in der Probezeit und Nicolas (Robinson Stévenin) steht als selbstständiger Chauffeur sowieso schon ständig am Rande der völligen Erschöpfung.

Als dann auch noch Mathildas Vater Daniel (Gérard Meylan) aus dem Gefängnis entlassen wird, beginnt das sowieso schon fragile Familienkonstrukt zu wanken. Der Ex-Häftling sucht den Kontakt zu seinen Verwandten, insbesondere seiner neuen Enkelin. So muss das Paar nicht nur finanziell versuchen, über die Runden zu kommen, sondern auch noch die Familiensituation unter Kontrolle zu halten.

Ariane Ascaride erhielt beim Filmvestival von Venedig 2019 den Preis als beste Darstellerin.

02.01.2022, 14:39

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