Der Zusammenstoß zwischen der inneren und der äußeren Welt ist das Schlachtfeld, auf dem sich der Film entfaltet. Je intensiver die innere Welt der Figur, desto heftiger prallt sie auf die äußere.
Auf der Suche nach Erlösung wechselt der Jockey immer wieder seine Identität, in der Hoffnung, durch eine von ihnen die Freiheit zu erlangen. Doch jede Identität ist gequält.
Wir müssen jede einzelne unserer Figuren töten, um frei zu sein – und selbst dann beginnt alles von vorn. Ein Mensch fühlt sich einzigartig, als würde er ein individuelles Abenteuer erleben, doch in Wahrheit ist es ein kollektives. Solange die Menschheit als Ganzes nicht frei ist, kehren wir immer wieder ins Leben zurück, um Teil dieses Prozesses zu sein. Ein Prozess, bevölkert von Geistern.
Eines Tages wachen wir auf und sind ein Mann. An einem anderen Tag eine Frau. Dann ein Baby. Und jedes Mal haben wir nicht die geringste Ahnung, was geschieht. Wir haben keinen Zugang zu den verborgenen Kräften des Lebens. Die Welt scheint so eingerichtet, dass wir niemals die Wahrheit erfahren. Doch die wahre Herausforderung für unseren Protagonisten besteht darin, nicht den Verstand zu verlieren.
Ich habe Nahuel Pérez Biscayart für die Hauptrolle gewählt, weil er neugierig ist – und sich mit dem Nichtwissen wohlfühlt. Wir alle sind Komplizen unserer eigenen Unwissenheit, dieses Geheimnisses, das allem einen Hauch von Magie verleiht.
Jack London veröffentlichte 1915 The Star Rover, in dem der Erzähler so starken körperlichen Qualen ausgesetzt ist, dass er eine Anamnese erfährt: den Verlust des Vergessens. Er kann sich an all seine früheren Leben erinnern. Nach den Folterungen wird er zum Tode verurteilt – doch niemand kann seine Unsterblichkeit auslöschen.
Dieses Buch, meine eigene Vaterschaft und eine zufällige Begegnung mit einem Landstreicher brachten mich auf die Idee für diesen Film.
– Luis Ortega, Regisseur