Wenn ich an das Jahr 1988 denke, erinnere ich mich, wie stolz wir alle waren. In diesem Jahr wurde Israel vierzig Jahre alt und wir wurden acht. 32 jüdische Kinder, alle in Israel geboren. Generationen von Zionisten:innen hatten darauf gehofft und dafür gebetet. Für uns sollte es Wirklichkeit werden.
Bei der Einschulung sangen wir von unserer Liebe zu einem Land, welches so jung und hoffnungsvoll war wie wir. Meine Klassenkamerad:innen und ich versprachen, in Israel zu bleiben und das Land immer weiter aufzubauen – egal was passieren möge. Doch ich war diejenige, die es bald verlassen sollte.
Jahre nach meinem Umzug nach Deutschland kehre ich nach Israel zurück, um die Menschen wiederzutreffen, die mit mir zur Schule gegangen sind. Ich will unsere gemeinsame Geschichte verstehen und sie fragen: Wer sind wir geworden? Haben wir das Versprechen, das wir unserem Land gegeben haben, erfüllt?
Jetzt sind wir selbst bald alle 40. Mitten im Leben, mitten in Israel. Wir wurden in einem Jahrzehnt erwachsen, das mit den optimistischen Friedensverhandlungen begann und mit der Intifada schmerzhaft endete. Wir sind die erste israelische Generation, die die Hoffnung kannte, und vielleicht die erste, die sie verlor.
– Yael Reuveny, Regisseurin von „Kinder der Hoffnung“