Im Jahr 2011 begannen in Syrien im Rahmen des Arabischen Frühlings massive Proteste gegen die Diktatur von Baschar al-Assad. Assad mobilisierte daraufhin seine gesamte Streitmacht, um die Proteste zu bekämpfen. Seine militärischen Truppen zogen sich aus dem Nordosten des Landes, den kurdischen Gebieten, die als „Rojava“ bekannt sind, zurück. Die PYD (die Partei der Demokratischen Union, die angeblich der PKK nahesteht) konnte diesen Moment nutzen, um dort die Macht zu übernehmen. Gleichzeitig entließ Assad viele Islamisten aus den Gefängnissen, die dann begannen, die aufständischen Gebiete zu übernehmen und die Kurden zu bekämpfen. Die PYD glaubt, dass sie eine dritte Alternative in Syrien etabliert hat: Weder Assad, noch die syrische Revolution, sondern „Rojava“, das für Selbstverwaltung in Koexistenz mit dem syrischen Staat steht.
Die kurdische Autonomieverwaltung „Rojava“ wurde international bekannt durch ihren Anspruch auf Basisdemokratie, ihre feministische Politik und ihren erfolgreichen Kampf gegen ISIS und andere islamistische Kräfte mit einer großen Beteiligung von Kämpferinnen. Die militärischen Kräfte von Rojava, genannt YPG/ YPJ, kämpften erfolgreich gegen die islamistischen Gruppen (Al Nusra und ISIS) und eroberten mehr und mehr Gebiete. Der Film spielt hauptsächlich in der Stadt Minbij, die 2011 eines der wichtigsten Zentren des syrischen Aufstandes war. Damals verließ Assad auch diese Stadt und die syrische Revolution gründete dort recht schnell Revolutionsräte. Sie waren in der Lage, die Stadt zu verwalten, bis ISIS die Kontrolle über große Teile Syriens übernahm. ISIS regierte Minbij drei Jahre lang mit einem brutalen System. Minbij war die erste größere Stadt außerhalb der kurdischen Gebiete, westlich des Euphrat, in der die Streitkräfte von Rojava die Kontrolle übernahmen. Das war genau der Moment, als ich nach Syrien reiste und begann, diesen Film zu drehen.