„Seine Kanzlei vertritt ausschließlich Firmen, pflegt beste Kontakte in den Chemiesektor und ist damit die denkbar schlechteste Anlaufstelle für den besorgten Tennant. Wie sich Bilott dennoch langsam in den Fall hineinarbeitet, von neuen Spuren angetrieben wird und den Spott seiner Kollegen überhört, zeichnet der Film in der ersten Hälfte ebenso unaufgeregt wie spannend nach. Die unterkühlten, oft leicht blaustichigen Bilder von Kameramann Edward Lachman und Haynes‘ Entscheidung, auf effekthascherische Inszenierungskniffe zu verzichten, sorgen dafür, dass der Fokus nicht verlorengeht. Gerade weil der sich abzeichnende Skandal stark aufwühlenden Charakter hat, ist es klug, ihn mit eher nüchternen Mitteln zu präsentieren.“ – kino-zeit.de
Fesselndes Justizdrama
„Todd Haynes ist, basierend auf einer wahren Geschichte, ein faszinierendes Justizdrama gelungen, das seine klare und anklagende Botschaft direkt an die richtet, die denken, mit ihrem Unrecht auf ewig durchzukommen. Ohne an Menschen wie Robert Bilott zu denken, die sich unermüdlich dagegen stellen werden.“ – fbw-filmbewertung.com
Held postheroischer Zeiten
„Ruffalos Anwalt ist ein kein glanzvoller Held wie Julia Roberts in „Erin Brokovich“, von den taffen Aufklärern in zahllosen Politthrillern ganz zu schweigen. In einem toxischen Gewerbe ist er ein Vorbild an anti-toxischer Männlichkeit, ein demokratischer, heute dringend benötigter Held. Und das ist es wohl, was Haynes fasziniert hat.“ – berliner-zeitung.de
Langsam und doch nicht langweilig
„Unter der Regie von Todd Haynes spielt Mark Ruffalo den real existierenden Anwalt Robert Bilott, der den Teflon-Umweltskandal beim Chemiekonzern DuPont aufdeckte. Das Drama schildert mit der Spannung eines Krimis, wie der Jurist über viele Jahre hinweg um den Nachweis kämpft, dass eine Fabrik und Mülldeponie in West Virginia die Gesundheit vieler Menschen schädigt. Die Charaktere wirken realitätsnah und geerdet, vor allem beeindruckt Ruffalos uneitles Spiel eines Mannes, der sich mit Haut und Haar seiner Arbeit verschreibt. Dem Hauptdarsteller gelingt wie dem ganzen Film der Beweis, dass es möglich ist, ein kompliziertes Thema unterhaltsam und lehrreich zu beackern.“ – spielfilm.de
Atmosphärisch dichter Thriller
„Vergiftete Wahrheit ist ein starker und beklemmender Film, mit einem Thema, das bis in die Gegenwart reicht, wenn man an die Klimadebatte mit teils abstrusen Gegenargumenten denkt, mit einem starken Mark Ruffalo, der so ein bisschen an die Jedermänner erinnert, die James Stewart für Frank Capra gespielt hat. Wissenschaftler gehen übrigens davon aus, dass so gut wie jeder Mensch PFOA in seinem Körper hat. Es baut sich nicht ab. Und das ist der eigentliche Skandal.“ – programmkino.de