Ein Leben unter Tage

Zum Film „Wir waren Kumpel“ ist so viel mehr als ein Film über die harte Arbeit im Steinkohlebergbau. Es ist ein Film über Neuorientierung, Freundschaft, Toleranz – und den Mut für den Beginn vom Rest des Lebens
Geschwärzte Haut: Martina wäscht sich den Kohlenstaub nach der Schicht ab
Geschwärzte Haut: Martina wäscht sich den Kohlenstaub nach der Schicht ab

Foto: Filmperlen

„Keine Ahnung, wie mein Leben mit einem anderen Beruf verlaufen wäre. Aber mittlerweile ist der Bergbau ein Teil von mir.“

Martina ist die einzige Frau, die je in Deutschland im Steinkohlebergbau gearbeitet hat. Nun arbeitet sie im Salzbergbau. Ihre früheren Kumpel fahren zur letzten Schicht hinunter in den dunklen Stollen. Ein letztes Mal vom Kohlestaub geschwärzte Gesichter, dann Abschied von Kollegen, die Freunde geworden sind. Die Zukunft bedeutet Neuorientierung, in neuen Berufen, neuen Hobbys. „Locke“ reist mit seinem besten Freund „Langer“ im Wohnmobil nach Frankreich, sie suchen das Meer.

Durch die symbiotische Verwebung von dokumentarischer Beobachtung und präzisen Arrangements, erzählt “Wir waren Kumpel” von der schrittweisen Auseinandersetzung mit den Vorstellungen eigener Rollenbilder, die erst durch den endgültigen Abschied einer historischen Arbeitswelt möglich wird. Der Film versammelt mehrere Geschichten von ganz eigenen Männer-Metamorphosen vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels unserer Zeit.

28.02.2024, 19:35

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Männer-Metamorphosen im Wandels unserer Zeit

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Wir waren Kumpel | Trailer

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Wir waren Kumpel | Film Talk

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