Jenseits der Rechtslage

Umnutzung In einer Kirche auf St. Pauli schlafen 80 Flüchtlinge aus Libyen. Der SPD-Senat will die Abschiebung, die Solidarität der Nachbarschaft verhinderte das bisher. Ein Besuch
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2013
Jenseits der Rechtslage

Foto: Maria Feck

Auf den grau gestrichenen Holzdielen reihen sich Matratzen an Isomatten. Überall liegt die gleiche Bettwäsche, rot-blau kariert. „Das sieht sehr schön aus“, sagt Helga Barton, eine kleine Frau, weiße Bluse, weiße Haare. Jede Woche kommt die 75-Jährige in ihre Kirche, mittwochs und sonntags. Seit drei Wochen verwandelt sich die Hamburger St.-Pauli-Kirche abends in einen Schlafsaal. Und Helga Barton findet das gut.

Die 80 Männer, die sich hier nachts mit karierten Decken zudecken, stammen aus verschiedenen Ländern Westafrikas. Sie kamen als Wanderarbeiter nach Libyen. Als dort der Krieg ausbrach, flohen sie nach Italien. Etwa zwei Jahre ist das her. Italien bekam damals Geld von der Europäischen Union, Unterstützung für die Au