Die schwarze Legende

Gekränkte Seelen Um das Desaster der Politik in den neuen Bundesländern zu entschuldigen, wird an bestimmten Bildern von Ostdeutschen festgehalten
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Im Jahre 1914 veröffentlichte Julian Juderias ein Buch mit dem Titel La Leyanda negra (Die schwarze Legende). Der Autor untersuchte darin das Bild von den Spaniern und dem Spanischen, wie es in den europäischen Streitschriften, in Literatur, Geschichte, Bildung und Politik in den vergangenen Jahrhunderten verbreitet wurde. Die vier Eckpunkte dieses äußerst langlebigen mentalen Konstruktes waren die Gräuel der Inquisition und Conquista, die Schandtaten Philipps II. und schließlich die "tyrannischen Absichten" und die "perverse Natur" der Spanier überhaupt. Zu einem wichtigen Basistext der Schwarzen Legende wurde die kolonialpolitische Streitschrift Brevisima de la destruyción de la indias (Kurzer Bericht von der Zerstörung Amerikas) eines spanisc