Dienst an der Waffe, statt am Menschen

Der Fall Christiane Ernst-Zettl Bruch der Genfer Konventionen am Hindukusch - eine gemaßregelte Sanitätssoldatin bleibt ohne gerichtlichen Beistand
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Am 21. Dezember hat der US-Sanitätsgefreite Agustín Aguayo den mit 5.000 Euro dotierten Stuttgarter Friedenspreis erhalten. Ausgezeichnet wurde der 35-Jährige, weil er es vorzog, auf sein Gewissen zu hören und dafür von der Militärjustiz seines Landes wegen Desertion verurteilt zu werden, statt weiter einem Einsatzbefehl im völkerrechtswidrig besetzten Irak zu folgen. Eines der Motive, so zu handeln, hatte sich für Aguayo aus dem Umstand ergeben, dass in der US-Armee Sanitätssoldaten vorsätzlich zum Dienst an der Waffe gezwungen werden, obwohl die Genfer Konventionen solches verbieten.

Analoges geschieht inzwischen auch in der Bundeswehr, wie der Fall der Sanitätssoldatin Christiane Ernst-Zettl illustriert. Im Dienstgrad eines Hauptfeld