Feuilleton für freie Bürger

In memorian Über das Vermächtnis des vergangene Woche verstorbenen „FAZ“-Herausgebers Frank Schirrmacher
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2014

So ist es mit der Trauer, die das deutsche Feuilleton um Frank Schirrmacher trägt: Man trauert um einen Menschen, gewiss, um ein Vorbild auch, einen Kulturhelden für eine Zeit, die verdammt skeptisch gegenüber Kulturhelden ist. Aber man trauert auch um eine Kultur des Streits, der Einmischung, der rhetorischen Eleganz, des Gedankenexperiments, der Analyse diesseits des wissenschaftlichen Diskurses und der Polemik jenseits des modischen Krawallfeuilletonismus. Frank Schirrmacher war ein Einziger in einer Kultur, die mindestens ein Dutzend von seinem Format gebraucht hätte.

Schirrmachers Arbeit ging von einer großen Erweiterung des Feuilletons aus, nicht nur hin zur Pop- und Alltagskultur, sondern auch zur Politik. Das Feuilleton der FAZ, das er jahrelang leitete, ent