Maulen und Bier trinken

Slowakei Unfassbare 13 Prozent sind zur Europawahl gegangen. Warum interessiert sich kaum jemand für seine demokratischen Rechte?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 24/2014
Premier Fico konnte europäische Demokratie ganz allein genießen
Premier Fico konnte europäische Demokratie ganz allein genießen

Foto: michal cizek/afp/getty

Und wieder hat es zugeschlagen, das „slowakische Phänomen“, unerwartet wuchtig. Zum wiederholten Mal stellte das Land, das in Umfragen regelmäßig das höchste Vertrauen für die europäischen Institutionen ausweist, einen Rekord in der niedrigsten Wahlbeteiligung bei Europawahlen auf. Nur noch 13 Prozent sind wählen gegangen, ein historisches Tief. Robert Fico, der mit allen Wassern gewaschene und mit absoluter Mehrheit regierende Ministerpräsident, reagierte mit einem ungewöhnlichen Geständnis: „Ich bin an einen Punkt gekommen, wo ich slowakische Politik nicht mehr verstehe.“

In diesem faszinierenden Land lebe ich. Am Vorabend der Wahl saß ich in einer Bar. Der Betreiber gesellte sich zu mir. Untertags arbeitet er